Im Hainberg-Areal, auf dem Gelände der ehemaligen Hainberg-Kaserne in Mellrichstadt, haben sich Gewerbetreibende angesiedelt. Dementsprechend rollt auch Lieferverkehr auf das Gelände im Wiesentalgraben. Ein Firmeninhaber wünscht sich daher, dass das Nordtor in Richtung Birkighütte geöffnet wird, um die Durchfahrt von großen Lastwagen von Oberstreuer Seite zu ermöglichen.
Die Stadt steht dem skeptisch gegenüber. "Wir befürchten, dass das Hainberg-Areal in einem solchen Fall als Abkürzung zur Birkighütte genutzt wird", sagte Bürgermeister Michael Kraus in der Stadtratssitzung. Deutlich höheres Verkehrsaufkommen befürchten auch andere Anlieger, die möchten, dass das Tor für Autos und Lkw unpassierbar bleibt – Fußgänger, Radfahrer und Rollstuhlfahrer sollen hingegen durchkommen.

Bei einem Ortstermin wurde das Für und Wider diskutiert und eine Regelung erarbeitet, die der Stadtrat nun mehrheitlich absegnete.
Stadt befürchtet viel Durchgangsverkehr im Hainberg-Areal
Zum Hintergrund: Bis zum Nordtor des Hainberg-Areals führt eine Gemeindeverbindungsstraße von Oberstreu nach Mellrichstadt. Am Areal grenzt sie an die private Fläche der Stadt. Um das Hainberg-Areal herum führt ein gewidmeter Wald- und Feldweg, der am Nordtor auf die Gemeindeverbindungsstraße stößt.
Dieser Weg, obgleich mit Schlaglöchern übersät, wird von Autofahrern rege frequentiert, um auf kurzem Weg zur Birkighütte zu kommen, ohne über die Panzerstraße von Oberstreu kommend fahren zu müssen. Das zeige laut Stadtchef, welcher Verkehr im Areal zu erwarten wäre, wenn eine freie Durchfahrt ermöglicht würde.
Navigationsgeräte lotsen Lkw-Fahrer über die Panzerstraße
Das Problem: Eine Firma im Hainberg-Areal wird mit Schwertransporten beliefert. Die Lastwagenfahrer werden von ihren Navigationsgeräten über Panzerstraße und Birkighütte zum Areal gelotst und dann vom verschlossenen Nordtor ausgebremst. Ohne Zufahrt und ohne Wendemöglichkeit stehen die Fahrer hier vor einem Dilemma. Wie also Abhilfe schaffen, ohne dem Durchgangsverkehr Tür und Tor zu öffnen?

Mellrichstadts Bürgermeister Michael Kraus, sein Oberstreuer Amtskollege Stefan Kießner, Bauamtsleiter Christian Roßhirt, Vertreter der Polizeiinspektion Mellrichstadt sowie Anlieger hatten sich daher bereits Anfang Februar auf dem Gelände getroffen und Möglichkeiten diskutiert, wie das Problem gelöst werden könnte.
Beteiligte haben Regelung für den Notfall gefunden
Die Regelung, die ausgearbeitet wurde, sei eine, "mit der alle gut leben können", sagte Kraus. So soll an der Einmündung der Panzerstraße auf die Kreisstraße Oberstreu-Frickenhausen (Nes 39) ein Schild angebracht werden, das den Lkw-Fahrern verdeutlicht, dass das Hainberg-Areal nicht über diese Straße erreicht werden kann.
Wenn ein Lkw-Fahrer die Schilder nicht richtig deutet und dennoch vor dem Tor steht, gibt es einen Notfallschlüssel. Diesen erhält auch der Inhaber der Firma, die mit Schwerlasttransporten beliefert wird, sodass er ohne großen Aufwand reagieren und den Fahrer passieren lassen kann.
Schotterweg darf nicht von Autos genutzt werden
Der Schotterweg um das Hainberg-Areal rückt im Zuge dieser Maßnahme ebenfalls in den Fokus. Er ist für land- und fortwirtschaftlichen Verkehr freigegeben, nicht aber für Autos, Transporter und ähnliches. Dennoch nutzen zahlreiche Fahrer den Weg als Abkürzung insbesondere zur Birkighütte, was auch immer wieder zu Konflikten mit Fußgängern und Radfahrern führe, so der Stadtchef.
Dies soll ebenfalls unterbunden werden. Künftig ist eine Zufahrt zur Birkighütte für Autos nur noch über Oberstreu beziehungsweise Frickenhausen möglich. Ein Schild soll klar darauf hinweisen, dass der Schotterweg ausschließlich für Traktoren, forstwirtschaftliche Fahrzeuge, Radler und Fußgänger frei ist. Die Polizei wird ein Auge darauf haben, dass der Weg nicht widerrechtlich genutzt wird.