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Trappstadt: Nun auch offiziell bestätigt: Wildkamera entdeckt den ersten Wolf im Grabfeld

Trappstadt

Nun auch offiziell bestätigt: Wildkamera entdeckt den ersten Wolf im Grabfeld

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    Die Wildkamera von Thomas Rückoldt in Trappstadt hat den ersten Wolf im Grabfeld im Bild festgehalten.
    Die Wildkamera von Thomas Rückoldt in Trappstadt hat den ersten Wolf im Grabfeld im Bild festgehalten. Foto: Thomas Rückoldt

    Thomas Rückoldt hat vor einigen Tagen in seinem Revier in Trappstadt den ersten Wolf im Grabfeld entdeckt und dies sofort der Unteren Jagdbehörde gemeldet. Seine Wildkamera hat das Tier in seinem Jagdgebiet dokumentiert. Wenige Tage später wurde der Wolf noch einmal auf einem Weg im Wald bei Trappstadt gesehen. "Damit ist nun auch im Grabfeld der erste Wolf bestätigt", sagt Jannis Vöth von der Unteren Jagdbehörde am Landratsamt Rhön-Grabfeld. Und auch das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) hat die Sichtung auf ihrer Homepage bestätigt.

    Ob es weitere Wölfe im Grabfeld gibt, kann Vöth nicht sagen. Woher der Wolf im Jagdgebiet von Thomas Rückoldt kommt, ist ebenso unklar. Er könnte durchaus aus dem Nachbarland Thüringen gekommen sein, aber auch aus anderen Bereichen. Immerhin legt ein Wolf am Tag bis zu 70 Kilometer zurück. Rückoldt geht davon aus, dass es sich vermutlich um ein Einzeltier handeln dürfte.

    Rehe bilden verstärkt Rudel

    Dass in seinem Revier etwas nicht stimmt, habe er daran bemerkt, da sich Rehe immer in den Abend- und Nachtstunden öfter im Rudel aufhalten. Auch Wildschweine würden sich anders, vorsichtiger verhalten. Ein Wolf reißt sowohl Rehwild als auch Hasen und andere Waldtiere. Die Jäger befürchten deshalb in nächster Zeit vermehrt Verlust dieser Tierarten.

    Das Beweisfoto mit einem Wildschwein, das dieselbe Stelle zeigt, an der auch der Wolf gesichtet wurde.
    Das Beweisfoto mit einem Wildschwein, das dieselbe Stelle zeigt, an der auch der Wolf gesichtet wurde. Foto: Thomas Rückoldt

    Thomas Rückoldt: "Ein Wolf reißt immer dann ein Tier, wenn er Hunger hat." Dabei macht der Wolf vor allem auf ältere, kranke oder junge Tiere Jagd, da sie eine leichte Beute sind. Im Sommer stehen auch kleinere Säugetiere, Vögel, Fische, Lurche und sogar Obst auf dem Speiseplan. In der Nähe von menschlichen Siedlungen kann es vorkommen, dass Wölfe auch Schafe und junge Rinder erbeuten.

    Rechtlerholz als ideale Umgebung für einen Wolf

    Der Wolf in Trappstadt hält sich zurzeit im "Rechtlerholz" auf, das sehr verbuscht ist. Solch ein Rechtlerholz wird nur alle 20 Jahre "durchforstet", ansonsten bleibt das Holz liegen und es kommt eben zur Verbuschung, erklärt der Jäger. So etwas sei ideal für einen Wolf. Er hat seine Beobachtung auch der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes mitgeteilt. Dort ist nun auch der Trappstädter Wolf dokumentiert.

    Rückoldt musste dazu nicht nur das Beweisfoto seiner Wildkamera vorlegen, sondern auch ein weiteres Foto, das dieselbe Stelle, dann aber mit einem Wildschwein, zeigt. Der Wolf bei Trappstadt, der allein unterwegs ist, dürfte sein Rudel verlassen haben oder ausgestoßen worden sein, meint Thomas Rückoldt. Wo er herkomme, lasse sich nicht sagen, da junge Wölfe, die ihr Rudel verlassen, bei ihren Wanderungen bis zu 1000 Kilometer zurücklegen.

    Von offizieller Seite erfährt man, dass Begegnungen mit einem Wolf äußerst selten vorkommen. Wenn man einen Wolf sieht, sei es wichtig, sich ruhig zu verhalten. Da Wölfe vorsichtige Tiere sind, ziehen sie sich in der Regel zurück. Keinesfalls sollte man schnell weglaufen. "Wenn Ihnen die Situation nicht geheuer ist, machen Sie sich bemerkbar, indem Sie reden, rufen oder in die Hände klatschen. Ziehen Sie sich dabei langsam und ruhig zurück." Wölfe bemerken die Menschen meist rechtzeitig und vermeiden ein Zusammentreffen. Förster, Jäger, Pilz- und Beerensammler bewegen sich dagegen oft leise durch den Wald und können dabei auf ruhende Tiere stoßen.

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