Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Neustadt
Icon Pfeil nach unten

BAD NEUSTADT/PERSHORE: Pershore und die Pflaumen

BAD NEUSTADT/PERSHORE

Pershore und die Pflaumen

    • |
    • |
    Wenn Pershores Town-Crier Mr. Speight, Attraktionen ankündigt, dann freuten sich auch Gabis Gröschel und Barbara Harrison.
    Wenn Pershores Town-Crier Mr. Speight, Attraktionen ankündigt, dann freuten sich auch Gabis Gröschel und Barbara Harrison. Foto: FOTO Gröschel

    Schnell war es still, als der Bus abends die Saalestadt verließ in Richtung England. Dabei waren neben der „Dead Horse Bigband“ des Musikvereins Gartenstadt die stellvertretende Bürgermeisterin Anne Zeisner, die Partnerschaftsreferentin Gabi Gröschel , Stadträtin Petra Bieber mit Familie sowie der geschäftsleitende Beamte der Stadt, Michael Weiß. Denn der Gedanke an die Passage des Tunnels durch den Ärmelkanal sorgte bei manchen Teilnehmern für etwas Unbehagen. Zudem war in Pershore ein umfangreiches Programm zu absolvieren, wie kurz vor der Abreise noch bekannt wurde. Da sollte man ausgeruht ankommen.

    Morgens in London hatten sich gleich Grüppchen gebildet, die bei strahlendem Sonnenschein die Metropole erkundeten. Big Ben, Downing Street, London Eye, Tower Bridge, Trafalgar Square, St.-Pauls-Kathedral, Buckingham Palace, China Town, Carnaby Street und Covent Garden – jeder hatte etwas anderes gesehen.

    Drei Stunden später warteten in Pershore bereits die Gastgeber. Heinz-Günter Schicks, der schon viele Schulklassen nach Pershore begleitet hat, erwies sich als perfekter Reiseleiter für den Ausflug nach Oxford. Zurück in Pershore war nicht viel Zeit, fand doch abends die Festveranstaltung anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Partnerschaft statt.

    Bürgermeister Chris Parsons hatte den roten Ornat und Amtskette angelegt und begrüßte mit seiner Gattin Jan und Anne Zeisner am Eingang des festlich geschmückten „Civic Center“ jeden Gast persönlich. Nach dem Festessen – es gab verschiedene kalte Braten, Relish in verschiedenen Variationen, Pellkartoffeln, Double-cream, Salate und selbstverständlich eine große Auswahl an Süßspeisen – erinnerte Bürgermeister Chris Parsons betont knapp an die unzähligen Begegnungen zwischen den Bürgern in Pershore und Bad Neustadt, die die dreißig Jahre mit Leben erfüllt haben.

    Dank an die Gründerväter

    Er dankte den Gründern der Partnerschaft, den beiden Bürgermeistern Norman Attwood und Paul Goebels. Besonders würdigte er noch die Verdienste von Geoff Harris, der die Schüleraustausche jahrelang betreute, und Barbara Harrison, die als Vorsitzende des „Twinning-Committee“, des Partnerschaftskomitees, die Verbindung mit viel Herzblut erfüllte. Parsons wünschte, dass die Partnerschaft weitergehen möge. Partnerschaftsreferentin Gabi Gröschel war in ihrer Rhöner Tracht gekommen. Seit Beginn der Partnerschaft sei sie mit der Rhöner Volkstanzgruppe regelmäßig „nach Hause“ zur Pershore Scottish Country Dance Society gekommen, sagte sie. Nun als zuständige Referentin möchte sie ihren Beitrag dazu leisten, dass sich die bestehenden Freundschaften vertiefen und neue Verbindungen entwickelt werden. Außerdem bedankte sie sich bei Ann Dobbins von der Stadtverwaltung für die konstruktive und gute Zusammenarbeit bei der Vorbereitung des Besuches.

    Wie es sich an einem Geburtstag gehört, wurden Geschenke ausgetauscht: Die Bad Neustädter hatten für den Bürgermeister eine Stadtfahne und Frankenwein mitgebracht; Pershore bedankte sich mit einem Silberkännchen, in das ein Erinnerungsspruch eingraviert ist.

    Valerie Wood, als Stadträtin zuständig für „Tourismus und Städtepartnerschaften“, überreichte an Gabi Gröschel ein Fotoalbum mit Bildern aus der Anfangszeit der Partnerschaft.

    Der Festabend war musikalisch umrahmt von Gruppen aus beiden Städten. Der Chor aus Pershore trug traditionelle und klassische Lieder vor; die Musiker der „Dead horse Bigband“ des Musikvereins Gartenstadt waren enorm motiviert und spielten sich mit ihrem gekonnten Bigband-Sound von Anfang an in die Herzen der Zuhörer. Die Band hat sich während des Aufenthaltes als absolute Bereicherung erwiesen.

    Der Sonntag wurde dann mit den Gastfamilien verbracht. Ein Teil brach auf zu einer Wanderung zum „Worcestershire Beacon“, mit 333 Metern die höchste Erhebung der Malvern Hills. Es war sehr windig und der Himmel bedeckt, es blieb aber trocken und neben dem Picknick auf dem Gipfel konnte man einen herrlichen Ausblick über die Ebene des Avon-und Severn-Tales genießen. Andere blieben in Pershore und verbrachten den Tag bei einem Bierfest im Angel-Pub.

    Gemeinsam traf man sich am Fluss „Avon“ zu einer kurzen Bootsrundfahrt, von wo man Pershore von hinten, aus Sicht des Flusses, sehen konnte.

    Direkt am Weg vom Fluss zur Stadt hat der Fußballclub sein Domizil, wo zum allgemeinen Kegelabend aufgerufen war. Zwischen den sportlichen Durchgängen spielte die Bigband auf und mit „ploughmans“, das ist Brot, Käse und würzige Dips, war bestens für Stärkung gesorgt.

    Am Montag freuten sich alle auf das große „Plum Fayre Festival“. Bürgermeister Parsons eröffnet mit Plumy – einer als Pflaume hergerichteten Symbolfigur, das Fest. Das Wetter passte, die Menschen aus der ganzen Umgebung strömten in die Stadt, in der sich alles um die Pflaumen drehte. Es gab rote, gelbe, blaue, große und kleine und viele Spezialitäten, wie Pflaumenwurst, Pflaumenkäse, Pflaumenpudding. Lydia und Sabine Gass aus Bad Neustadt verkaufen nach deutscher Art selbstgebackenen Pflaumenkuchen für einen guten Zweck.

    In der Baptisten-Kirche singt der Stadtchor, in der Abbey ist ein Orgelkonzert, die Bigband aus Bad Neustadt spielt beim Rathaus, ein Akkordeonspieler ist unterwegs, Oldtimer-Autos können im Abbeypark bestaunt werden, Kinder können ihre Teddybären vom Turm der Abbey mit dem Fallschirm abspringen lassen, Flohmarkt lockt, der Towncrier, der auch schon in Bad Neustadt aktiv war, kündigt die Attraktionen an.

    Am Rande blieb noch Zeit für Anne Zeisner und Gabi Gröschel, einen Blumenstrauß ans Grab von Geoff Harris zu bringen. Michael Weiß und Anne Zeisner besuchten die Witwe des „Gründungs“-Bürgermeisters Norman Attwood.

    In den Familien wurde noch ein Abschiedsessen serviert und viel zu schnell war es 21 Uhr, als der Bus an der Pershore Highschool zurück Richtung Heimat fahren musste. Dort traf die Reisegruppe am Dienstag gegen 16 Uhr wieder ein – bepackt mit vielen Eindrücken und Erlebnissen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden