5000 Fragebögen hatte die Grabfeld-Allianz, mit Ausnahme der Kernstadt, im Rahmen des Modellprojekts ÖPNV Grabfeldan die Haushalte in den Mitgliedsgemeinden verteilen lassen, um herauszufinden, welche Bedürfnisse für einen künftigen Öffentlichen Personen Nahverkehr bestehen. Allianz-Managerin Silvia Schmitt stellte die Ergebnisse, die als Grundlage für künftige Busfahrpläne dienen sollen, in der Lenkungsgruppensitzung am Dienstag im Gasthaus zur Line in Großeibstadt vor.
441 Fragebögen wurden zurückgeschickt, was einer Quote von 8,8 Prozent entspricht. Laut Silvia Schmitt eine für derartige Umfragen durchaus übliche Rücklaufmenge. Auf das größte Interesse stieß die Befragung in Sulzfeld (52 Teilnehmer), Aubstadt (37), Merkershausen (36) und Saal (32). Wenig überraschend sind die ersten Ergebnisse, was die wichtigsten Ziele betrifft, die per Bus erreicht werden sollen. Bad Königshofen zum Einkaufen, Arztbesuch oder zum Busbahnhof Tuchbleiche steht in der Hitliste ebenso vorne, wie Bad Neustadt. Dort wurden Ärzte, FOS/BOS, Kultur, Arbeit und der Bahnhof vorrangig genannt. Ausdrücklich gewünscht wird auch eine Verbindung zum neuen Rhön-Klinikum Campus.
Bad Neustadt und Bad Königshofen bleiben bevorzugte Ziele
Schweinfurt mit seinen Arbeitsstellen, den Berufsschulen und dem Bahnhof ist ebenfalls interessant, wie aus den ausgefüllten Fragebögen ersichtlich wird. Dazu kommt auch noch Münnerstadt mit dem BBZ und dem Bahnhof. Moniert wurde, dass es für Berufsschüler sehr umständlich sei, nach Münnerstadt, Bad Kissingen oder Schweinfurt zu gelangen. Um pünktlich zum Unterrichtsbeginn da zu sein, müssten zum Teil sehr frühe Busse genommen werden. Als problematisch bezeichnet wurde auch, dass Schüler der Montessori-Schule in Schweinfurt nach Schulende mit dem Bus nur bis Oberlauringen kommen würden. Interesse, aber in deutlich geringerem Maße, besteht an Verbindungen nach Coburg, Bad Kissingen, Haßfurt oder Hildburghausen.

Zu hohe Fahrpreise kritisierten einige der Befragten. Vorgeschlagen wurden Vergünstigungen für Kinder, Jugendliche und Senioren. Viele gaben an, derzeit zwar noch mobil zu sein, aber sich jetzt schon Gedanken zu machen, wie alles im Alter funktionieren soll. Dazu passen auch die Altersgruppen, die sich an der Umfrage beteiligt hatten. Jeweils 27 Prozent waren zwischen 50 und 65 Jahre alt und über 65 Jahre. 26 Prozent der Personen, die den Fragebogen ausgefüllt hatten, sind zwischen 31 und 50 Jahre. Immerhin 9,5 Prozent gaben an, dass sie körperlich eingeschränkt sind. Und 81 Prozent sind entweder noch berufstätig oder schon in Rente.
Eine große Gruppe wünscht sich bessere Verbindungen am Abend und am Wochenede
Interessant sind die Ergebnisse, die sich mit einem Busangebot am Abend oder an den Wochenenden beschäftigen. So gaben doch immerhin 39 Prozent an, ein großes Interesse an Verbesserungen der Verbindungen am Wochenende zu haben. Und 33 Prozent wünschen sich, dass auch an Abenden Busse verkehren sollten. Ein verbessertes Taxi-Angebot wird immerhin noch von 29 Prozent der Befragten favorisiert.
Für die neue Arbeitsgruppe, die jetzt auf Basis der Umfrageergebnisse Busfahrpläne entwickeln will, haben sich bisher fünf Personen gemeldet: zwei aus Sulzfeld, eine aus Aub, eine aus Großbardorf und Grünen-Kreisrätin Birgit Reder-Zirkelbach, die in der Lenkungsgruppensitzung ihr Interesse bekundet hatte. Finanzielle Aspekte sollen nach ausdrücklichem Wunsch von Landrat Thomas Habermann bei der Gestaltung dieser neuen Fahrpläne erst einmal keine Rolle spielen. Das erste Treffen der Arbeitsgruppe soll noch im Laufe des ersten Quartals stattfinden. Auch jetzt können sich noch Interessenten bei der Grabfeld-Allianz, Tel.: (09761) 40 2 15, melden. Angesprochen sind Bürgermeister, Gemeinderäte und vor allem die Bürger aus den Allianzgemeinden.