Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Königshofen
Icon Pfeil nach unten

SAAL: Pfarrzentrum ist ein Haus der Begegnung

SAAL

Pfarrzentrum ist ein Haus der Begegnung

    • |
    • |
    Domkapitular i. R. Jürgen Lenssen segnete im Beisein vieler Festgäste das neue Pfarrzentrum der Pfarreiengemeinschaft „Um den Findelberg”.
    Domkapitular i. R. Jürgen Lenssen segnete im Beisein vieler Festgäste das neue Pfarrzentrum der Pfarreiengemeinschaft „Um den Findelberg”. Foto: Foto: Regina Vossenkaul

    Ein Haus der Begegnung wurde mit dem neuen Pfarrzentrum in Saal geschaffen, es sei ein Ort des Aufbaus, sagte Domkapitular i. R. Dr. Jürgen Lenssen während des Festgottesdienstes im Saaler Gotteshaus. Die Besinnung auf gelebte Kirche sei gerade heute notwendig, weil die Glaubwürdigkeit der Kirche insgesamt in Frage gestellt sei.

    Bei aller Freude über das gelungene Projekt und dem Dank an alle Beteiligten, Geldgeber, Architekt und ausführende Firmen äußerte Domkapitular Lenssen in seiner Predigt vor allem kritische Töne und sprach über die Missbrauchsskandale. „Heute ist das Nein zur Kirche in unermesslicher Weise gewachsen.“ Das Ungleichgewicht zwischen Verwaltung und Seelsorgern in der Diözese sprach er ebenfalls an, „da hat sich was verschoben.“ Es gelte, zu den Wurzeln zurückzukehren. „Nirgendwo in der Heiligen Schrift steht, dass wir an die Kirche glauben müssen – wir glauben an Christus.“ Er erinnerte an seine Verbundenheit mit der Wallfahrtskirche Findelberg und rief dazu auf, trotz allem nicht mit Angst in die Zukunft zu blicken, sondern mit Zuversicht. Den Festgottesdienst gestaltete er gemeinsam mit Pfarrer Silvester Ottaplackal.

    Lange Planungszeit

    Rüdiger Umhöfer, stellvertretender Vorstand der Kirchenverwaltung, erinnerte in seiner Ansprache an die lange Planungszeit. Ob man die Macher des Berliner Flughafens engagiert habe, fragten sich wohl einige Bürger. Hinter den Kulissen wurde jedoch eifrig geplant, gerechnet, verworfen und neu geplant, sodass man den Architekten fast als „Lebensabschnittsgefährten“ bezeichnen konnte, versicherte Umhöfer. Wülfershausen und Saal hatten sich zuvor geeinigt, dass das historische Pfarrhaus in Wülfershausen renoviert wird und dort auch der Sitz des Pfarrers der Pfarreiengemeinschaft sein soll, dafür bekommt Saal ein Pfarrzentrum. Im Oktober 2014 konnte endlich der erste Spatenstich ausgeführt werden. „Auftrag ausgeführt“, meldete jetzt Umhöfer. Dabei wurden Teile des unter Denkmalschutz stehenden ehemaligen Pfarrhauses einbezogen. „Wo früher der Messwein gelagert wurde, steht jetzt ein Wickeltisch.“ Sein Dank galt allen Mitstreitern und Geldgebern.

    Bürgermeister Norbert Bauer freute sich über die gut gefüllte Kirche und erinnerte daran, dass der Bau des Pfarrzentrums viel Kraft gekostet habe. Nun erfahre der Ortskern eine zusätzliche Aufwertung durch den zukunftsfähigen und barrierefrei gestalteten Anbau mit der Sitzgruppe im neu gestalteten Hof, dem Pfarrgarten und den wieder funktionstüchtigen Toren an der Pfarrscheune. „Ein Stück Lebensqualität und ein Highlight, das uns alle verbindet“ nannte er das Zentrum. Aber: „Die Hülle ist nicht entscheidend, sondern die Nutzung.“ Dort fänden Kommunikation und Feiern statt, es sei Platz für Freude und für Trauer.

    Gemeinschaft entsteht bei Begegnung

    Das Pfarrzentrum diene der weiteren Entwicklung der Pfarreien- und Dorfgemeinschaft, sagte stellvertretender Landrat Josef Demar in seinem Grußwort. Alle Beteiligten hätten dafür gekämpft, und die Kirchensteuer sei hier einer guten Verwendung zugeführt worden. Diakonin Cornelia Dennerlein freut sich mit der katholischen Gemeinde und hofft auf viele ökumenische Begegnungen in den Räumen, wie beim Kinderbibeltag. Gemeinschaft entstehe, wenn man sich begegne, aufeinander zugehe und das Gespräch suche. Jesus sei immer auf Menschen zugegangen, auch auf Randgruppen.

    Architekt Alfred Graf von Soden nannte das bauliche Ziel: Es sollte durch den Umbau des denkmalgeschützten Pfarrhauses und einen Anbau Altes und Neues verbunden werden, wobei Pfarrgarten, Hof und Pfarrscheune einbezogen werden. Nachhaltige Materialien habe man hauptsächlich verwendet, eine Gasheizungsanlage und ein Lüftungssystem sorgen für Behaglichkeit. Er blicke dankbar auf die fruchtbare Zusammenarbeit mit der Kirchenverwaltung, dem Bistum und den ausführenden Firmen zurück. Statt des üblichen Schlüssels überreichte er ein Kreuz.

    Segnung

    Nachdem eine Kirchenparade, begleitet von der Saaler Musikkapelle, vor dem Gottesdienst den Festtag eröffnet hatte, ging es danach gemeinsam zum Pfarrzentrum, wo der Domkapitular die Segnung vornahm. Anschließend wurde zum Mittagessen in der Festhalle und draußen sowie zur Besichtigung eingeladen. Die musikalische Umrahmung in der Kirche lag in den Händen der Musikgruppe „Zeitlos“.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden