Apfelbutzen, Eierschalen, Salatblätter: Dass diese Essensreste in die Biotonne gehören, wissen wohl die meisten Menschen. Bei anderen Abfällen sind sich einige Bürgerinnen und Bürger allerdings offenbar weniger sicher, wo sie entsorgt werden müssen. Denn immer wieder werden auch in Rhön-Grabfeld Dinge in die Biotonne geworfen, die dort nicht hineingehören.

"Pro Abfuhrtag mit zwei Fahrzeugen bleiben circa 20 Tonnen wegen Falschbefüllung stehen", teilt Christian Hüther vom Landratsamt Rhön-Grabfeld auf Anfrage dieser Redaktion mit. Ob der Inhalt der Tonne wirklich biologisch ist, prüfen die Müllwerkerinnen und Müllwerker nach Auskunft des Pressesprechers per Sichtkontrolle vor der Entleerung der Biotonne. In Rhön-Grabfeld werden demnach – anders als etwa im Landkreis Fulda – keine Metalldetektoren eingesetzt. Wenn eine Biotonne, rund 16.000 sind es im gesamten Landkreis, nicht richtig befüllt wurde, dürfen die Müllwerkerinnen und Müllwerker sie nicht leeren.
Katzenstreu hat in der Biotonne nichts verloren
"Die häufigsten Fremdstoffe in der Biotonne sind Kunststofftüten, Verpackungen mit Lebensmitteln (zum Beispiel Käse, Wurst), Katzenstreu und kompostierbare Tüten", fasst Christian Hüther zusammen. Derlei Plastiktüten könnten sich, auch wenn sie die Aufschrift "kompostierbar" tragen, im Entsorgungsprozess in der Vergärungsanlage nicht zersetzen und müssten aussortiert und thermisch entsorgt, also verbrannt, werden. In den Bioabfall dürfen laut Landratsamt beispielsweise Gemüse- und Obstabfälle, Speisereste in haushaltsüblichen Mengen, Kaffee- und Teesatz mit Filterpapier, Garten- und Pflanzabfälle, Stroh, Heu, Laub und Eierschalen.

Findet sich falscher Müll in dem Abfallgefäß, wird dem Verursacher oder der Verursacherin per Anhänger am Müllgefäß "Warum ist meine Biotonne stehen geblieben" mitgeteilt, warum die Tonne stehen gelassen wurde. Auf dem Zettel kann der Mülltonnenbesitzer auch nachlesen, was nun zu tun ist: "Sortieren Sie die Störstoffe aus und entsorgen Sie den Inhalt der Biotonne im Restmüll".
Diskussionen sind auch in Rhön-Grabfeld an der Tagesordnung
Alternativ kann der Abfallsünder einen blauen Restmüllsack mit dem Logo des für die Abfallentsorgung in Rhön-Grabfeld zuständigen Kommunalunternehmens erwerben. Dieser ist unter den Deckel der Biotonne zu klemmen und die Tonne einmalig zur nächsten Restmüllsammlung zu stellen.

Tätliche Auseinandersetzungen zwischen verärgerten Tonnen-Besitzern und Müllwerkern gab es nach Auskunft von Hüther in Rhön-Grabfeld bisher nicht. Wortgefechte kommen dagegen häufiger vor: "Diskussionen über die Befüllung der Biotonne gehören zum Tagesgeschäft, haben aber in den letzten Jahren abgenommen".