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Bad Königshofen: Preisgekrönte Kino-Besitzer in Bad Königshofen sind in Sorge: Nur halb so viele Zuschauer wie vor der Pandemie

Bad Königshofen

Preisgekrönte Kino-Besitzer in Bad Königshofen sind in Sorge: Nur halb so viele Zuschauer wie vor der Pandemie

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    Kräftig die Werbetrommel rühren (von links) Marianne Hahn, Mario Suffa und Lorenz Hahn für ihre Stadtsaal-Lichtspiele.  Zwar haben die Kinobetreiber gleich zwei Preise erhalten, dennoch kehrt das Publikum nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen nur zaghaft wieder zurück. 
    Kräftig die Werbetrommel rühren (von links) Marianne Hahn, Mario Suffa und Lorenz Hahn für ihre Stadtsaal-Lichtspiele.  Zwar haben die Kinobetreiber gleich zwei Preise erhalten, dennoch kehrt das Publikum nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen nur zaghaft wieder zurück.  Foto: Michael Petzold

    Zwei Jahre hintereinander – 2021 und 2022 – sind die Stadtsaal-Lichtspiele mit einem Preis von jeweils 10.000 Euro für die Programmgestaltung ausgezeichnet worden. Damit war das Kino in Bad Königshofen eine von 91 Spielstätten in ganz Bayern, die von Digitalministerin Judith Gerlach geehrt wurden, die gleichzeitig auch noch Aufsichtsratsvorsitzende des Filmfernsehfonds des Freistaats ist.

    Besondere Filme sind nicht unbedingt lukrativ für Kinobesitzer

    "Das ist eine Anerkennung", freut sich Barbara Suffa, die zusammen mit ihrem Mann Mario und ihren Eltern die Lichtspiele betreibt. Eine Anerkennung dafür, Filme ins Programm zu nehmen, die es wert sind, gezeigt zu werden, aber nicht unbedingt lukrativ für den Kinobesitzer sind. Unter dem Namen "Filmauslese" werden jene Werke immer am Dienstagabend gezeigt.

    Manchmal werden die Wunschfilme der Stammkunden gezeigt

    Manchmal fragen Stammkunden nach einem bestimmten Film, sagt Barbara Suffa, meistens wird die Auswahl aber unter Zuhilfenahme von Fachzeitschriften getroffen. Es sind Werke mit Titeln wie Schachnovelle, Rosas Hochzeit, Parfum des Lebens oder erst kürzlich "Lieber Kurt". Ein echtes Programmkino, wie es etwa das Kuk in Schweinfurt darstellt, seien die Stadtsaal-Lichtspiele aber nicht. Wenn dort ein Film läuft, dann werde der in Bad Königshofen nicht gezeigt. Man wolle schließlich den Kinos, die sich auf diese Art von Filmen spezialisiert hätten, nicht in die Parade fahren. "Wir halten da zusammen", betont sie. Um sich für einen Preis zu bewerben, muss ein Fragenkatalog ausgefüllt werden. Dabei geht es unter andern auch darum, wie hoch der Anteil der deutschen Filme und der Kinderfilme ist. 

    Technische Aufrüstung für den zweiten Teil von Avatar

    "Das Geld ist quasi schon ausgegeben", sagt Mario Suffa. Allerdings schon vorher, bevor sie überhaupt wussten, dass sie wieder einen Preis bekommen würden. Bis Ende September wurde kräftig in die Technik investiert, um den Animationsfilm Avatar 2 gleich zum offiziellen Start zeigen zu können.  Vor zwölf Jahren, als der erste Teil des Epos in die Kinos kam, waren die Stadtsaal-Lichtspiele am Anfang nicht mit dabei.     

    Ohne die Coronahilfen gäbe es die Stadtsaal-Lichtspiele vielleicht schon nicht mehr

    Es sind Blockbuster, wie besonders erfolgreiche Filme wie etwa Avatar bezeichnet werden, in die die Bad Königshöfer Kinofamilie ihre Hoffnungen setzt, was die Besucherzahlen angeht. Denn während der Corona-Pandemie mussten in Bayern und der Bundesrepublik die Lichtspielhäuser über Wochen und Monate geschlossen blieben, weil Gesundheitspolitiker dort Ansteckungsherde befürchteten. Letztendlich habe man die versprochenen Hilfen dann auch erhalten, sagt Mario Suffa. "Sonst gäbe es uns vielleicht jetzt gar nicht mehr", ergänzt er nachdenklich und stellt fest. "So etwas geht nur als Familienbetrieb." 

    Nur noch die Hälfte der Zuschauer wie vor der Pandemie  

    Nachdem alle Corona-Beschränkungen aufgehoben sind, ist die Lage auch nicht rosig. Im Vergleich zu 2019 zählt er jetzt gerade einmal halb so viele Zuschauer. Suffa hat den Überblick, weil er, wie alle Kinobetreiber, täglich Umsatz und Zuschauerzahlen dem Verband der Filmverleiher melden muss. Nur so lasse sich feststellen, wie erfolgreich ein Film läuft. Ein Phänomen, das nicht nur die ländliche Region, sondern auch die Großstädte betreffe. "Eigentlich ist jetzt richtiges Kinowetter", sagt Suffa angesichts der oft kalten und feuchten Witterung. Aber Inflation und hohe Energiepreise lasse die Menschen zurückhaltend werden. Das knappere Budget werde wohl lieber für Weihnachtmärkte und Feiern verwendet.        

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