Sitzungspräsident Fredi Breunig begrüßte am Freitag die Gäste zur 41. Prunksitzung im vollbesetzten Gemeindehaus, das in eine riesige Candy-Bar verwandelt worden war. Schleckermäulern lief den ganzen Abend das Wasser im Munde zusammen, bei so vielen Süßigkeiten – on top die Faschingsregenten als Candy-Paar. Mit neun Tanzdarbietungen von über 100 Akteuren war dazu auch jede Menge Aktion geboten.

Der Abend hielt nicht nur eine Reise ins Süßigkeitenparadies bereit, sondern führte in die verschiedensten Regionen der Welt. Die jüngsten Tänzerinnen und Tänzer entführten die Zuschauer in die orientalische Welt von Aladin und seinem Dschinni.
Spektakuläre Marschtänze und fantasievolle Showdarbietungen
Wie es sich für eine richtige Prunksitzung gehört, durften natürlich Marschtänze der Garden nicht fehlen. Premiere feierte dabei die Juniorengarde, die erstmals neben einem Showtanz auch einen Marschtanz in nagelneuen Kleidern mit Bravour präsentierte. Auch die große Garde der GROKAGE war natürlich mit einem spektakulären Marschtanz vertreten. Abgerundet wurde die Reihe der Marschtänze von der Storchengarde des KCO Oberlauringen, einem befreundeten Verein, der mit einer großen Abordnung zu Gast war.

Über die klassischen Gardetänze hinaus hielt die GROKAGE aber einige Besonderheiten bereit. So hat sie zwei Tanzmariechen in petto, die als Höhepunkt des Abends angekündigt wurden und den hohen Erwartungen gerecht wurden. Mit Standing Ovations wurden Clara Behr und Leonie März vom Publikum gefeiert.
Tanzgruppen setzen auf männliche Unterstützung
Bei den Showtänzen der Großeibstädter Garden findet man ein weiteres seltenes Detail. Die Tanzgruppen warten auch immer mit Tänzern auf, die die Frauen unterstützen und zeigen, dass Tanzsport nicht nur dem weiblichen Geschlecht vorbehalten ist.
Bei der Reise ins Schlumpfenland der Juniorengarde wirkten etwa gleich viele Akteure beider Geschlechter mit, während sich beim Junggesellinnenabschied der großen Garde nur noch ein mutiger Tänzer unter die vielen Frauen mischte. Eine Reise durch die Geschichte der Saaler Galgenvögel präsentierten die Mädchen aus dem Nachbardorf mit ihrem Showtanz. Reine Männersache war natürlich der Auftritt des Männerballets, die als Gummibärchentüten, Eis und Schokolade über die Bühne tanzten und den Abschluss eines gelungenen Faschingsabends bildeten.
Aus Gotthold ist kein TikTok-Star zu machen
Dazwischen betraten zwei ramponierte Tanzmariechen der Gewichtsklasse Wal die Bühne. Sie brachten es aufgrund ihrer Trainingsverletzungen nur zu einem Wort- und nicht zu einem Tanzbeitrag. Doch die fantasievollen Berichte über ihre Vorbereitungen strapazierten die Lachmuskeln ebenso wie Fredi Breunig in seiner Rolle als Oktoberfestbedienung.
Neben dem Lokalmatador Breunig brillierte das "Achterle von der blauen Sieben aus Bundorf" (Rene Bamberger) mit Pointen und Po-Enten sowie tiefgründigen Wortspielen, die bei manchen Gast zu einem verzögerten Lachen führten. Auch die Versuche vom Landwirt Eustach (Fredi Breunig), aus seinem Abschter Freund Gotthold (Martin Wachenbrönner) einen TikTok-Star zu machen, ließen kein Auge trocken. Die Welt weiß nun, dass Gotthold lange Unterhosen und Gummistiefel trägt, gerne Blutwurstbrote isst und eine Frau fürs Leben sucht. Ob sie das wirklich wissen wollte, bleibt offen.
Die Abgründe des menschlichen Miteinanders an der Supermarktkasse
Eine Szene aus einer Supermarktschlange spielte eine Frauengruppe aus Großeibstadt auf der Bühne. Aus der scheinbar alltäglichen Szene entwickelten sich Abgründe des menschlichen Miteinanders, die aber auch dem einen oder anderen einen Spiegel vorgehalten haben dürften.

Im Verlauf des Abends wechselten sich Tänze und Wortbeiträge ab, sodass ein abwechslungsreiches und kurzweiliges Programm dargeboten wurde. Garniert wurde dieses mit den beiträgen zweiter Gäste aus der Rhön, die ihr Publikum singend unterhielten. Uli Kiesel aus Waldberg berichtete mit seiner Gitarre aus seinem Eheleben und warum Männer nicht an Kneipen vorübergehen können, ohne kurz einzutreten. Nathalie Kümmeth aus Bastheim unterhielt das Publikum im Gemeindehaus als Wolfgang Petri mit seinen besten Songs. Beeindruckend waren ihre Gesangsleistung und die Fähigkeit, die Gäste zum Mitmachen zu animieren.
Prinzenpaar regiert die Narrenschar
Für ein Paar dürfte der Abend aber ein ganz besonderer gewesen sein, nämlich für den aus Kleineibstadt stammenden Daniel Fürst und seine Frau Vroni, gebürtige Großeibstädterin, die als Prinzenpaar die Narrenschar regierten. Als Toptorschütze des FC Eibstadt bat er in seinem Prolog um Akzeptanz in Nachbargemeinde, die er selbstverständlich auch fand.
Generell sind die Prunksitzungen in Großeibstadt als ein verbindendes Element der Gemeindeteile zu sehen, denn alle Garden bestehen aus Groß- und Kleineibstädtern, wie Sitzungspräsident Fredi Breunig betonte. Und so feierten beim großen Finale alle Akteure gemeinsam auf der Bühne zu den traditionellen Klängen von Sierra Madre. Auch im Anschluss feierten alle gemeinsam noch den Fasching in Großeibstadt und die zuckersüßen Seiten des Lebens.