Ein ungewöhnlicher Anblick präsentiert sich aktuell den Verkehrsteilnehmern auf dem Weg von Langenleiten nach Wildflecken: Etwa auf Streckenmitte liegt der einzige Sessellift der Rhön, der seit dem Winter 2016/2017 vorläufig stillgelegte Feuerberglift. Die Talstation ist eingerüstet. Bislang wurde ein neuer Putz angebracht, auch einige Fenster sind neu.
Gerüchte über die Wiederaufnahme des Wintersportbetriebs oder von der Wiederbelebung der Gastronomie an der Talstation kursieren. Auch Gerüchte über einen neuen Bikepark halten sich hartnäckig. Klarheit schafft Geschäftsführer Rudolf Ott: „Die Arbeiten dienen lediglich der Instandhaltung.“ Für die kommende Wintersaison gibt es noch keine konkreten Pläne zur Wiederaufnahme des Liftbetriebes. Stattdessen will man sich darauf konzentrieren, zuerst „einen Pächter für die Wirtschaft zu suchen“.
Wanderer kehren gerne ein
Die Feuerberglifte wurden im Winter 1969/1970 in Betrieb genommen und umfassen vier Liftanlagen. Die Betreibergesellschaft entschloss sich im Herbst 2016/2017 dazu, die Lifte – bedingt durch schneearme Winter – vorläufig stillzulegen. Damals standen Bedenken im Raum, dass sich der Wegfall des Skibetriebes auf die Kissinger Hütte auswirken würde. Wintersportler kehrten dort gerne dort ein.
„Wirklich genau sagen, ob es Auswirkungen gab, kann ich nicht. Wir sind ja erst seit dem Winter 2015 Pächter“, sagt Hüttenwirt Dennis Tisma. Aber, auch wenn die Lifte still stehen, suchen genügend Gäste die urige Hütte auf.
Die baulichen Veränderungen an der Kissinger Hütte sind auffällig: So wurde der Gebäudekomplex um zwei Garagen erweitert. Es handelt es sich um eine Doppelgarage in Betonfertigbauweise. Darin untergebracht ist unter anderem ein neues Loipenspurgerät. Die zweite Garage soll zum Einlagern von zwei Verkaufsbuden genutzt werden. Mögliche Bedenken der Wanderer über die kühle Betonfassade zerstreut der Sachgebietsleiter für Bautechnik, Jürgen Dobler, vom Landratsamt Bad Kissingen: „Die Betonfassade wird noch holzverschalt wie die Kissinger Hütte“.
Das Flachdach der Garagen wird einer anderen Dachkonstruktion weichen: „Wir planen ein Satteldach, das die gleiche Neigung wie das der Kissinger Hütte hat“, so Dobler.
Außerdem werden die Garagen um einige Stallboxen für Pferde sowie ein Abteil für Mülltonnen ergänzt, erklärt Thomas Hammelmann vom Rhön-Klub-Zweigverein Bad Kissingen. Stallboxen waren bereits vor dem Neubau vorhanden. Diese wurden demontiert und sollen nun als Neubau ebenfalls an die Garagen angeschlossen werden. Es zeichnet sich also ab, dass das Ziel des Rhön-Klubs wie auch des Landkreises dahin geht, den Garagenkomplex passend ins Landschafts- und architektonische Bild einzubinden.
Die Verschalungsarbeiten werden allerdings nicht vor 2018 durchgeführt, da auch der Rhön-Klub-Zweigverein Bad Kissingen gestalterische Pläne im Sinn hat. So schwebt Thomas Hammelmann eine Verbindung der beiden Gebäude vor. Dadurch würde eine Art Innenhof entstehen, der auch für den Gaststättenbetrieb nutzbar wäre. Folglich wartet das Landratsamt Bad Kissingen zunächst die Pläne des Rhön-Klubs ab, bevor es sich an die Durchführung der Baumaßnahme macht.
Ungeachtet der noch fehlenden Verschalung sind die beiden Garagen bereits schon jetzt voll funktionsfähig, versichert Jürgen Dobler. Der Grund, die Garagen für das Spurgerät auf dem Feuerberg zu errichten, liegt an den den Schneeverhältnissen im Winter. „Das alte Spurgerät ist beim Berghaus Rhön untergebracht, allerdings lassen die Witterungsverhältnisse im Winter es oft nicht zu, es einzusetzen, da häufig zu wenig Schnee liegt“, so Dobler. Hier biete der Feuerberg mit den Feuerbergloipen, die auf relativ konstantem Höhenniveau verlaufen, bessere Schneeverhältnisse, um Loipen präparieren zu können.