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HASELBACH: Religion und Wissenschaft – ein Widerspruch?

HASELBACH

Religion und Wissenschaft – ein Widerspruch?

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    Synodaler Neujahrsempfang: In den Christlichen Gästehäusern Hohe Rhön trafen sich unter anderem Bischofsheims Bürgermeister Udo Baumann, Anke und Stefan Schroth, Erika Pailer, Kriemhild Schroth, Norbert Pailer, Fritz Schroth und Dekan Till Roth.FOTO: Marion Eckert
    Synodaler Neujahrsempfang: In den Christlichen Gästehäusern Hohe Rhön trafen sich unter anderem Bischofsheims Bürgermeister Udo Baumann, Anke und Stefan Schroth, Erika Pailer, Kriemhild Schroth, Norbert Pailer, Fritz Schroth und Dekan Till Roth.FOTO: Marion Eckert

    Beim Blick in den Himmel stellen sich Menschen seit Jahrtausenden die entscheidende Frage: Gibt es da oben ein göttliches Wesen?

    Bürgermeister Udo Baumann zitierte anlässlich des synodalen Neujahrsempfangs in den Christlichen Gästehäusern Hohe Rhön aus der Weihnachtsausgabe des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, in der ein Pastor und ein Astrophysiker sich über Gott im Jahr 2015 und in den Jahrhunderten davor austauschen. Der Astrophysiker Ben Moore sagt: „Einen Sinn des Lebens gibt es nicht, nein. Wir sind durch Zufall hier, wir sind hier, weil Moleküle diesen erstaunlichen Weg von Bakterien zu Elefanten hin zu Menschen eingeschlagen haben, es gibt keine Regeln, wie Moleküle sich verhalten sollen. Es ist erstaunlich, es ist großartig, dass wir hier sind, aber es steckt kein Sinn dahinter. Gefühle sind eine molekulare Interaktion, Hormone führen dazu, dass wir uns gut fühlen oder schlecht.“ Johann Hinrich Claussen, Propst in Hamburg, sagt in dem Artikel: „Ich widerspreche entschieden. Menschen haben Gedanken und Gefühle.

    Wie wollen Sie die Selbstwahrnehmung, das Selbstbewusstsein des Menschen mit diesem Modell verstehen?“ Die Frage, wie man sich bewusst zu einem Gegenstand verhält, wie man ihn interpretiert und versteht, gehe doch weit über neurophysiologische Reaktionen hinaus.“ Baumann rief die Gäste dazu auf, sich ihre Meinung zu bilden, war aber sicher, dass sie dem Astrophysiker in diesem Fall nicht folgen werden.

    Der stellvertretende Landrat Josef Demar sprach Fritz Schroth als Mitglied der Landessynode in Bayern und der Generalsynode der Vereinigten Lutherischen Kirche Deutschlands sowie Dekan Till Roth aus Lohr seinen Dank für den alljährlichen Neujahrsempfang aus, der stets ein interessantes Impulsreferat zum Einstieg in das neue Jahr biete. Er würdigte die Arbeit der Christlichen Tagungsstätte als Ort einer „gelebten Willkommenskultur“ mit einem vielfältigen Bildungs- und Erholungsangebot. Allein das Missio-Camp finde seit viele Jahren internationale Anerkennung. Im August 2016 findet es bereits zum 40. Mal statt.

    Das Verhältnis zwischen Naturwissenschaft und Glaube ist kein unbelastetes. Die Entdeckungen und das Leben von Nikolaus Kopernikus, Galileo Galilei oder Charles Darwin und die in der Folge entstandenen Streitigkeiten zeugen vom jahrhundertelangen Ringen zwischen Naturwissenschaft und Kirche. Gibt es zwischen naturwissenschaftlichen Entdeckungen und der christlichen Botschaft einen Widerspruch oder gehen doch beide auf den Willen Gottes zurück?

    Für den Astrophysiker Nobert Pailer ist das kein Widerspruch und eigentlich keine Frage. Für ihn ist klar: „Ich kann mir gut vorstellen, wenn der Mensch auf die Erde hinabblickt, dass er Gott leugnet. Ich kann mir aber nicht vorstellen, wenn der Mensch zum Himmel schaut, dass er Gott nicht als Urheber sieht. Der Blick in den Himmel war meinem Glauben zuträglicher als das Wissen“, sagte der promovierte Wissenschaftler in einem Vortrag. „Faszination Weltraum – Über Gott und die Sterne – Glaube und Wissenschaft“ hatte er ihn überschrieben. Er beantwortete viele grundlegende wissenschaftliche Fragen zum Thema Weltraum auf relativ verständliche Weise. Die Naturwissenschaft, das sei die Welt der knallharten Fakten und Zahlen, stieg Pailer in das Thema ein.

    „Da lassen wir Sonden minutiös auf Kometen und Planeten landen, nur um die Neugier der Menschen zu befriedigen.“ Einen direkten Nutzen habe die Weltraumforschung für den Menschen nicht. Der Gesellschaft insgesamt attestierte der Wissenschaftler eine „erstaunliche Naturwissenschaftsgläubigkeit“ und schaute zugleich selbstkritisch auf sein Fach.

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