Sie hatten nicht lange überlegt, sondern waren oft kurzfristig aufgebrochen, um zu helfen. Die Rede ist von den zahlreichen Feuerwehren, Gruppen und Teams aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, die nach der Flutkatastrophe vom 14 auf den 15. Juli ins Ahrtal geeilt waren, um kräftig mit anzupacken, als es galt, betroffene Menschen zu versorgen und die gröbsten Schäden zu beseitigen. Jetzt gab es für die Helfer unter dem Applaus des Kreistages von Landrat Thomas Habermann ein dickes Dankeschön für die Solidarität. "Die Menschen dort wurden furchtbar getroffen", betonte Habermann, der selbst Kontakte ins Ahrtal pflegt. "Wir haben aber auch gesehen, dass die Gesellschaft funktioniert", stellte er angesichts des "tollen Zusammenhalts der Helfer" weiter fest.
Die Aufgabe ist noch längst nicht beendet
Gleichzeitig war sich Habermann aber auch bewusst, dass längst nicht alle Helfer aus dem Landkreis in die Frankentherme eingeladen wurden und die Anwesenden auch stellvertretend für alle anderen geehrt werden würden. Sie erhielten eine Urkunde und eine kleine Aufmerksamkeit. Dass weiterhin noch viel zu tun bleibt, wissen die engagierten Helfer nur zu genau. Aus deren Reihen kam dann auch die Bitte an den Kreistag, für künftige Fahrten ins Ahrtal einen Bus zu chartern und sich an Benzinkosten zu beteiligen.
"Welche Schlüsse ziehen wir daraus, um so etwas in Zukunft zu verhindern?", fragte sich Habermann angesichts der Verwüstungen. Eine Betrachtung der 115 Siedlungen im Landkreis habe ergeben, dass sich in vielen Ortsteilen und Gemeinden eine ähnliche Katastrophe ereignen könne. Schließlich ging der Landrat noch mit gutem Beispiel voran, als er erklärte, die 400 Euro Prämie, die er für sein Dienstjubiläum erhalten hat, für den Kindergarten St. Mauritius im Ahrtal zu spenden.
Personalien standen auch weiterhin im Vordergrund bei der Kreistagssitzung, die seit erstmals seit vielen Jahren wieder in der Frankentherme stattfand. Mit dem in Brendlorenzen wohnenden Kreisbaumeister Herbert Bötsch geht am 1. November ein Mitarbeiter in den selbst gewählten Ruhestand, der fast 36 Jahre im Landratsamt zugebracht hat. "Fachlich exzellent und menschlich vorbildlich"- so charakterisierte Habermann den 64-Jährigen, der in seinem Beruf den Vorzug genieße, dass seine Zeugnisse in Stein gemeißelt seien.

Keine einzige Beschwerde habe es über ihn in all den Jahren von Betrieben, Gemeinden und aus der Bürgerschaft gegeben. Herbert Bötsch habe zwar nicht alle Wünsche erfüllen können, sei aber stets ein Mensch gewesen, mit dem man habe reden können. Mit den drei Gymnasien im Kreis, der Berufsschule, dem Kloster Wechterswinkel und schließlich der Berufsfachschule für Musik in Bad Königshofen, nannte Habermann nur einige der Objekte, die in der Zeit von Bötsch als Kreisbaumeister realisiert wurden. Zusammen mit einem sehr engagierten, aber kleinen Team habe er hervorragende Arbeit geleistet. Mit einem Präsent bedankte sich auch Sulzfelds Bürgermeister Jürgen Heusinger im Auftrag der CSU-Fraktion bei Bötsch.
Der Vorgänger hinterlässt große Fußstapfen
Seine Nachfolgerin im Amt heißt Rebecca Lingerfelt, sie arbeitet seit 1. September im Landratsamt und wohnt in Großbardorf. Nach neun Jahren Tätigkeit in einem Planungsbüro hatte die Innenarchitektin und Bauingenieurin zuletzt bei der Schweinfurter Firma Glöckle in leitender Funktion gearbeitet. Angesichts der doch großen Fußstapfen, die ihr Vorgänger hinterlassen hat, erklärte Rebecca Lingerfelt, dass sie als Ziel gesetzt habe, es genauso zu machen.

Bliebe noch die Verabschiedung von Dominik Rost, der von Mai 2016 bis Mitte September dieses Jahres Geschäftsführer des MVZ in Bad Königshofen und der Kreisklinik gewesen war und jetzt ebenfalls im medizinischen Sektor bei einer Stiftung in Suhl arbeitet. Habermann betonte in seinen Dankesworten, dass es immer sehr angenehm gewesen sei, mit ihm zusammenzuarbeiten. Im Gegenzug betonte Rost, dass man ihm stets den Rücken frei gehalten habe, auch in schwierigen Situationen. Seiner Nachfolgerin Sophia Fuchsberger wünschte Rost viel Erfolg. Die gebürtige Bad Neustädterin ist bereits Verwaltungsleiterin des staatlichen Gesundheitsamtes und wird auf beiden Stellen künftig zunächst halbtags arbeiten.
Auszeichnungen für Ahrtal-HelferZu den Organisationen, die für ihre Hilfe bei der Flutkatastrophe im Ahrtal ausgezeichnet wurden. zählen: die Freiwilligen Feuerwehren aus Oberelsbach, Burgwallbach, Mellrichstadt, Schönau, Bad Neustadt und Geckenau. Dazu kommen mehrere Gruppen des BRK Rhön-Grabfeld, die KidsCAREpaket-Grabfelder sowie die Helferteams Sebastian Tulit Weisbach, des THW Ortsverbands Mellrichstadt, des Kindergartens Oberelsbach, des Obst- und Gartenbauvereins Frickenhausen sowie die Teams von Christian Mai und Christoph Martin aus Bischofsheim. Quelle: Landratsamt Bad Neustadt