(mik) Elf Rieseneichhörnchen, einige Erwachsene und zwei Jagdgebrauchshunde im Wald – was ist das? Ein Angebotspunkt aus dem Ferienprogramm in Hendungen. Seit vielen Jahren schon veranstalten die Jagdpächter des Waldstückes „Weiglerwald“ zusammen mit Förster Matthias Schlund einen Nachmittag im Wald unter dem Motto „Rund ums Grüne Klassenzimmer“, bei dem es viel zu entdecken gibt.
Die Gruppe startete am alten Brauhaus und machte sich auf den Weg durch den Mühlbergwald zum Grünen Klassenzimmer. Damit der Weg nicht zu weit und zu langweilig wird, unterbrach Schlund die Wanderung immer wieder für kurze Spiele und Informationen. Sobald ihm etwas ins Auge stach, blieb er stehen, zeigte auf etwas oder hob etwas auf. „Wisst ihr, was das ist?“ Die Buchecker erkannten die meisten Kinder, auch welcher Baum dazugehört, wissen sie. Elia entdeckte die Buche sofort, „weil der Stamm glatt ist“. Nach einer Stunde Fußmarsch und zahlreichen Entdeckungen erreichte die Gruppe ihr Ziel. Zur Stärkung warteten dort bereits Getränke und Bratwürste, gestiftet von den Jagdpächtern des Weiglerwalds, Ludwig Storath und Wolfgang Rützel.
Anschließend zeigte Bibiane Storath Übungen mit einigen ihrer Jagdgebrauchshunde, die die Kinder später auch selbst mit den Tieren durchführen durften. Dazu wurde zuerst eine Tierattrappe, ein „Dummy“, in den Wald geworfen, dann wurde einer der Hunde mit dem Kommando „Verloren Apport“ zum Suchen losgeschickt. Mélac, ein Deutsch Langhaar, und Kornette, ein Irish Setter, waren sogleich die Stars des Ferienprogramm-Nachmittags. Natürlich gab es für die Hunde auch eine Belohnung, von vielen Streicheleinheiten einmal ganz abgesehen.
Bevor der Rückweg angetreten wurde, erzählte Matthias Schlund eine Geschichte von den Eichhörnchen, die im Wald leben. Alle elf Kinder spielten beim Eichhörnchen-Spiel begeistert mit. Im Herbst gehe es den Waldbewohnern viel zu gut, es gibt Nahrung im Überfluss, sagte Schlund. Trotzdem müsse man wachsam sein und beim Verstecken der Zapfen aufpassen, dass die anderen einen nicht erwischen. Als Schlund den Winter schon einmal im September kommen ließ und die Kinder losschickte, um etwas zu Essen aus ihren Vorräten zu holen, waren im Hendunger Wald die Rieseneichhörnchen los – unter lautstarkem Rufen und Kreischen wurden die eigenen Verstecke gesucht und fremde geplündert. So etwas hatten die beiden Hunde im Wald noch bei keiner Jagd erlebt, sie lagen abseits im Gras und sahen dem Trubel verwundert zu.
Auf dem Rückweg zeigte sich schnell, dass der gespielte harte Winter den großen Eichhörnchen ziemlich zugesetzt hat. Einige von ihnen waren ganz schön müde.