Energiesparen ist derzeit angesagt. Landauf und landab werden in allen Medien, auf dem Weihnachtsmarkt, beim Treffen mit Freunden und am Stammtisch Tipps ausgetauscht, wo und wie man die immens gestiegenen Energiekosten reduzieren kann. Und das gilt nicht nur für den privaten Bereich. Auch die Kommunen machen sich Gedanken. Und da kam es für Wollbachs Bürgermeister Thomas Bruckmüller und seinen Gemeinderat gerade recht, dass man von der Regierung von Unterfranken für das Förderprojekt "Energiecoaching für Gemeinden in Unterfranken" ausgewählt wurde. Das Ergebnis wurde vor kurzem den Bürgervertretern vorgestellt. Wenig überraschend dabei: Bei der Wollbacher Halle geht massiv Wärmeenergie verloren. Dort müsste die Gemeinde aktiv werden, um die Wärmeverluste zu minimieren.
Keine Kosten für die Gemeinde
Die Untersuchungen waren von den Fachleuten der EVF, Energievision Franken GmbH, mit Sitz im oberfränkischen Weißdorf seit Ende August durchgeführt worden. Gekostet hat die Maßnahme der Gemeinde Wollbach nichts, da das Projekt zu 100 Prozent aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) finanziert wird. EVF-Mitarbeiterin Valeska Schönlau stellte das Untersuchungsergebnis dem Gemeindeparlament vor.
Bei dem Energiecoaching handelt es sich im Wesentlichen um eine Initialberatung für Kommunen in den Bereichen Klimaschutz, Energieeinsparung und erneuerbare Energien. Wenig erfreuliche Ergebnisse brachte der Energiespar-Check-Up für das örtliche Aushängeschild, die Wollbacher Halle. Dort fällt die energetische Bewertung für Bodenplatte, Außenwände und Dach sehr schlecht aus. Schlecht bewertet werden auch Fenster und Außentüren sowie die Thermostatventile. Die Note "ausreichend" gab es für die oberste (gedämmte) Geschossdecke und für die Heizkörper. Als "gut" angesehen wurden lediglich der Zustand der Gasheizung, der Verteilleitungen im Heizraum, der Umwälzpumpen und des Pufferspeichers, jedoch wird aufgrund der Entwicklung bei den Brennstoffpreisen ein Austausch gegen ein nachhaltigeres System (Wärmepumpe, Pellets- oder Hackschnitzelheizung) empfohlen.
Fassade müsste gedämmt werden
Tipps, wie die Situation der Halle, die ja auch schon 40 Jahre alt ist, verbessert werden kann, hatte Valeska Schönlau mitgebracht. So sollte die vorhandene Dämmung der obersten Geschossdecke geprüft und gegebenenfalls verbessert/ erneuert werden. Sinnvoll wäre auch eine Dämmung der Dachfläche. Außen müsste die Fassade gedämmt und dabei auch ein Austausch der Fenster und Außentüren erfolgen. Auch empfahl sie, die vorhandenen Thermostate durch elektronische Thermostate zu ersetzen. PV-Anlagen mit Speicher für Eigenstromverbrauch sowie auch zur Volleinspeisung wären weitere sinnvolle Maßnahmen.
Grundsätzlich riet die Expertin dazu, ein abgestimmtes Sanierungskonzept zu erstellen. Auch auf dem neuen Rathaus könnte eine PV-Anlage zu Einsparungen führen. Gefördert werden weiterführende Planungen, wie ein Energienutzungsplan, ein Energiekonzept oder auch ein Klimaschutzkonzept. Wie die Gemeinde auf dieser Grundlage nun weiterverfahren wird, muss der Gemeinderat entscheiden.