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Willmars: Schuldenstand steigt in Willmars auf Rekordwert von 1200 Euro je Einwohner

Willmars

Schuldenstand steigt in Willmars auf Rekordwert von 1200 Euro je Einwohner

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    Der Umbau der Schule bringt die Gemeinde Willmars an die Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit.
    Der Umbau der Schule bringt die Gemeinde Willmars an die Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit. Foto: Eckhard Heise

    Das vergangene Jahr hat den Wald von Willmars stark gebeutelt. Keinen regulären Einschlag konnte Andree Link vornehmen, wie er als zuständiger Geschäftsführer der Forstbetriebsgemeinschaft obere Rhön bei der Gemeinderatssitzung feststellte. Das Gesamtaufkommen an Holz resultiert allein aus Stürmen und vor allem aus Käferbefall.

    Insgesamt erntete der Forstmann 400 Festmeter im Gemeindewald und 170 Festmeter im Privatwald. "Das ist noch einmal eine Steigerung von über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr", konstatierte der Geschäftsführer. Der einzige Trost für Waldbesitzer ist der deutlich gestiegene Holzpreis. Aber trotz der Preisentwicklung sei nur ein Überschuss von nicht einmal 2000 Euro erzielt worden, was mit der kostspieligen Aufarbeitung des Schadholzes zusammenhängt. Für das angelaufene Jahr rechnet Link mit ähnlichen Zahlen und einem Einschlag von rund 350 Festmetern, so dass vielleicht noch ein kleines Plus am Ende stehe, das aber nicht einmal vierstellig sei.

    Aufnahme in Föderprogramm "Klima angepasstes Waldmanagement" beantragt

    Der Erlös könnte höher liegen, wenn die Gemeinde an dem Förderprogramm "Klima angepasstes Waldmanagement" teilnehme, fuhr Links Kollege Ottfried Pankratius fort. Die Teilnehmer erhalten über zehn Jahre einen Zuschuss von 85 Euro je Hektar Wald und Jahr. Die Auszahlung ist allerdings an zahlreiche Bedingungen geknüpft, die derzeit noch nicht genau definiert sind. Unter anderem geht es um den Einsatz standortgerechter Baumarten. Die Stilllegung von bewirtschafteten Flächen wird nicht gefordert, weil der Wald von Willmars kleiner als 100 Hektar ist, dafür die Bereitstellung von Biotopbäumen. Für den Wald von Willmars würden in den zehn Jahren über 70 000 Euro an Förderung anfallen.

    Pankratius machte dabei jedoch darauf aufmerksam, dass von der Fördersumme der Nutzungsausfall und die Kosten für den höheren Aufwand abgezogen werden müssen, was einen deutlichen Betrag ausmache, der aber schwer abzuschätzen sei. Trotzdem entschloss sich das Gremium eine Aufnahme in das Programm zu beantragen.

    Kreditaufnahme belastet Haushalt stark

    Mit vielen Zahlen ging es weiter, als Marc Huter dem Gremium den Haushalt 2023 vorstellte. Gleich zu Beginn wies er darauf hin, dass die nächsten Jahre die Gemeinde an ihre finanzielle Grenzen bringen werden, was in erster Linie aus einer Kreditaufnahme in diesem Jahr resultiere. Dadurch steige der Schuldenstand auf einen Rekordwert von 1200 Euro je Einwohner. Darüber hinaus werden die Rücklagen nahezu aufgebraucht.

    Das Gesamtvolumen von 3,2 Millionen Euro ändert sich gegenüber dem Vorjahr zwar wenig, doch decken die Einnahmen nicht die hohen Investitionen, die daher über Kassenkredite finanziert werden müssen. Größtes Vorhaben ist dabei der Umbau der Alten Schule zu einer Kindertagesstätte, der in diesem Jahr bereits mit einer halben Million Euro zu Buche schlägt. Ferner ist eine Erschließung von Bauland in Filke vorgesehen, für die 60.000 Euro angesetzt sind. Der Bauhof hat den Bedarf eines neuen Schleppers angemeldet, der auf rund 130.000 Euro kommt.

    Gleichwohl sich die Haushaltslage von Willmars deutlich verschlechtere, rechnet der Kämmerer in diesem Jahr nicht mit einer Stabilisierungshilfe, weshalb die Mandatsträger auch auf eine Beantragung verzichteten. Im Vorjahr hatte die Gemeinde eine Förderung von 50.000 Euro erhalten und muss daher ein Konsolidierungskonzept nachweisen. Das Maßnahmenpaket, das bereits einige Jahre in Kraft ist, überarbeitete das Gremium daraufhin noch einmal und fügte einige kleinere Einsparvorhaben hinzu.

    Aus der vorhergehenden nichtöffentlichen Sitzung gab der Bürgermeister anschließend bekannt, dass mehrere Planungsleistungen für den Umbau der Schule für insgesamt 21.000 Euro vergeben worden sind.

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