Der Stadtrat von Bischofsheim beschloss jetzt den Forstwirtschaftsplan für die nächsten 20 Jahre. Es ist der elfte Plan seit 1842. Da dies einstimmig geschah würdigte Bürgermeister Armin Lommel den Beschluss als "ein eindeutiges Votum für den Wald".
Basis der Planung sind die Ermittlungen der Bodenbeschaffenheit, der klimatischen Bedingungen und der natürlichen Waldgesellschaften. Und die sind im Bischofsheimer Stadtgebiet auf einer Fläche von zirka 1 700 Hektar überwiegend von Buchen und von Edellaubholz bestimmt.
Der Forstwirtschaftsplan wurde von Forstwirt Rupert Wolf im Auftrag der Stadt Bischofsheim und der Forstdirektion Unterfranken erstellt und mit Forstdirektor Herbert Gregor aus Bad Neustadt und dem Bischofsheimer Revierförster Berthold Mathes abgestimmt.
Weiter Grundlage des Planes war eine ausgiebige Standorterkundung. Dabei wurden Bodenproben gezogen und festgelegt, welche Baumarten die günstigsten Wachstums-Voraussetzungen finden. Langfristiges Ziel in Bischofsheim ist die Verjüngung der vorherrschenden Buchenholzbestände.
Ein großer Teil des Bischofsheimer Waldes besteht aus zirka 160 Jahre alten und somit erntereifen Buchen. Im Alter werden Buchen rotstreifig bis rotkernig und sind dann auf dem Markt nicht mehr so gefragt. Die müssen dringend geschlagen werden, so Herbert Gregor. Große Gewinne sind damit nicht mehr zu machen, stellte er fest.
Im Vordergrund steht ohnehin derzeit nicht der Gewinn sondern der Erhalt des Waldes. Die Fichtenbestände sollten mit Buchen und anderen Laubhölzern durchsetzt werden. Ein weiteres Problem seien die massiven Verbiss-Schäden durch Rehwild. Hier seien die Bischofsheimer Jäger gefordert.
"Wir fordern keinen wildfreien Wald, sondern eine gezielte Bejagung", machte Gregor klar. Mehr als 30 Prozent Verbiss durch Rehwild könne man im Sinne des Waldes nicht hinnehmen.
Rupert Wolf ging kurz auf den nun abgelaufenen Forstwirtschaftsplan ein. Konnten in den ersten Jahren noch gute Erlöse erzielt werden, so gingen diese in den letzten Jahren kontinuierlich zurück. Insgesamt wurden in den vergangenen 20 Jahren immerhin 2,34 Millionen Mark im Wald erwirtschaftet. Das bedeutet einen Durchschnitt von 70 Mark pro Hektar und Jahr und sei schon sehr gut.
Momentan wäre Forstdirektor Herbert Gregor mit einer "schwarzen Null" schon zufrieden. 330 000 Festmeter erntereifes Holz gibt es derzeit im Stadtwald. Gerald Klemm, leitender Forstdirektor vom Forstamt Würzburg lobte den Forstwirtschaftsplan als zeitgemäß und vorbildlich.