Anhand des Vorberichts und der Haushaltsunterlagen stellte Kämmerei-Mitarbeiterin Jessica Bott in der jüngsten Sitzung Bürgermeister Thilo Wehner und dem Gemeinderat Sondheim den Entwurf des Haushaltsplanes 2025 vor. Außerdem gaben Revierleiter Karlheinz Bauer und Betriebsleiter Mathias Pfüller einen Rückblick über das Waldjahr 2024. Am Ende machte sich – allen Widrigkeiten zum Trotz – verhaltener Optimismus breit.
Der Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2025 schließt im Verwaltungshaushalt mit 2,56 Millionen Euro (Vorjahr: 2,52 Millionen Euro) und im Vermögenshaushalt mit 1,42 Millionen Euro ab (Vorjahr: 1,55 Millionen Euro) ab. Das Gesamthaushaltsvolumen verringerte sich damit um 2,22 Prozent, was insbesondere durch das niedrigere Investitionsvolumen im Vermögenshaushalt begründet ist.
Die Sanierung der Ortsdurchfahrt und die Ertüchtigung des Pfarrhauses (beides Stetten), der Glasfaserausbau, die Erweiterung des Baugebiets "Am Balz" sowie die Investitionsumlage an den Wasserzweckverband Rother Gruppe prägen den Vermögenshaushalt 2025. Finanziert werden notwendige Investitionen durch Fördermittel (1,015 Millionen Euro), Rücklagenentnahme (145.000 Euro), Grundstücksverkäufe (75.000 Euro) und Beiträge (178.000 Euro). Eine Kreditaufnahme ist nicht vorgesehen.
Zur ordentlichen Tilgung von Krediten fallen voraussichtlich 87.500 Euro an. Damit verringert sich der Schuldenstand auf 823.750 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 891,50 Euro entspricht. Der Stand der Allgemeinen Rücklage beträgt zum Jahresende voraussichtlich 1,056 Millionen Euro. Zur Finanzierung eingeplanter Maßnahmen muss eine Entnahme über 145.000 Euro erfolgten. Der geplante Rücklagenstand zum 31. Dezember 2025 beträgt 911.000 Euro, damit wird die Mindestrücklage von 24.174 Euro weit überschritten.
Steuereinnahmen und Schlüsselzuweisungen gelten als wichtigste kommunale Einnahmequellen. Bei der Grundsteuer A und B werden im laufenden Haushaltsjahr insgesamt 24.500 Euro mehr erwartet. Die Gewerbesteuereinnahmen dürften voraussichtlich sinken, sodass mit 83.000 Euro ein geringerer Ansatz gewählt wurde. Dafür erhöhen sich die Schlüsselzuweisungen um 24.700 Euro (Ansatz: 644.000 Euro).
Im Bereich Forstwirtschaft wird mit 210.000 Euro Einnahmen aus Holzverkauf sowie Einnahmen aus Förderungen über 10.000 Euro gerechnet. Hinzu kommen ab dem Haushaltsjahr 2024 die vollen Einnahmen aus der Förderung "Klimaangepasstes Waldmanagement" von 59.000 Euro. Aufgestockt wurde auch der sogenannte Mehrbelastungsausgleich, wonach Sondheim 13.604 Euro jährliche Erstattung für die Bewirtschaftung des Gemeindewaldes in Eigenregie erhält.
Dem gegenüber stehen Ausgaben für den Holzeinschlag über 183.000 Euro, das Entgelt für die Forstbetriebsleitung durch das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über 5200 Euro, der Wegeunterhalt über 8000 Euro sowie Pflanzungen und Pflegemaßnahmen über 8000 Euro. Erhöhte Personalkosten schlagen ebenfalls kräftig zu Buche. Ende 2025 wird gemäß Kämmerei mit einem leichten Defizit in Höhe von 7700 Euro kalkuliert.
Revierleiter Karlheinz Bauer sieht das etwas anders. Allen Unwägbarkeiten zum Trotz lautet sein erklärtes Ziel: "Unterm Strich muss auch Ende 2025 wieder eine schwarze Zahl stehen." 2024 bezeichnete er rückblickend als "verflixtes Jahr". Die Marktlage sei bescheiden wie lange nicht gewesen, erstmals seit Jahrzehnten benötigte selbst der Hauptabnehmer, das örtliche Sägewerk Deblich, kein Holz aus dem Gemeindewald. 1550 Festmeter (fm) sollten laut Plan in der Endnutzung eingeschlagen werden, tatsächlich waren es nur 920 fm.
"Voriges Jahr sind wir ausschließlich mit Brennholzverkauf gestartet, erst ab Spätsommer ging es langsam aufwärts", informierte der Revierleiter. Im November habe er dann "richtig Gas gegeben." Sehr zur Freude von Bürgermeister Wehner und dem Ratsgremium war es ihm tatsächlich gelungen, aus dem errechneten Defizit (24.000 Euro) einen Überschuss von 38.000 Euro zu erwirtschaften. Hierfür gab es Lob und Anerkennung.
Der Wirtschaftsplan für das Jahr 2025 sieht folgendermaßen aus: 1060 Festmeter sollen in der Endnutzung eingeschlagen werden. Auf die Altdurchforstung entfallen 1650 fm, auf die Jungdurchforstung 380 fm. Jugendpflege soll auf 20 Hektar betrieben werden. Bei sämtlichen Ausgaben wurde äußerst sparsam kalkuliert, was ganz im Sinne des Gemeinderates ist.
Mathias Pfüller ergänzte, dass beinahe sämtliche Wälder der Rhön mittlerweile ein Käferproblem haben.
Im Hinblick auf den Forstbetriebsplan bestätigte der Betriebsleiter Bauers Ausführungen. Momentan komme alles "einem Blick in die Glaskugel" gleich. Dennoch sei der Gemeindewald Sondheim keineswegs ausgeplündert, resümierte er abschließend.