Die VR-Bank Main-Rhön berichtet über ihre diesjährige Vertreterversammlung in einer Pressemitteilung, der auch die folgenden Informationen entnommen sind. Die Versammlung, die Juni in der Kulturhalle Grafenrheinfeld stattfand, wurde vom Aufsichtsratsvorsitzender Bernhard Kröner eröffnet.
Vorstand und Aufsichtsrat berichteten über das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres 2023, das laut Pressemitteilung trotz eines herausfordernden Umfeldes "durch zunehmende Regulatorik", einer zurückhaltenden Investitionsbereitschaft deutscher Unternehmen und einer eher schwachen Konjunktur gekennzeichnet war, mit gutem Ergebnis abgeschlossen werden.
Die Bilanzsumme sank um 7,2 Prozent auf nunmehr 2.356 Millionen, was zum größten Teil auf bankinterne Dispositionen am Geld- und Kapitalmarkt zurückzuführen ist. Nur ein vergleichsweise geringer Beitrag zu dieser Entwicklung geht auf die Umschichtungen von Kundeneinlagen in kurz- und mittelfristige Anleihen mit hoher Rendite zurück. Das Kreditgeschäft mit Privat- und Firmenkunden konnte erneut gesteigert werden. Der Bestand an Kredit und Darlehen erhöhte sich um insgesamt drei Prozent. Zusätzlich wurden Darlehen mit Zinsbindungen bis zu Jahren an die Spezialinstitute der genossenschaftlichen Finanzgruppe vermittelt.
Vorstandssprecher Markus Merz: Bank ist solide aufgestellt
Die Themen rund um das herausfordernde Umfeld griff Vorstandssprecher Markus Merz in seinem Bericht auf und skizzierte, wie sich diese auf das Geschäft der Bank im Jahr 2023 ausgewirkt haben. Dabei ging er intensiv auf die stark gestiegenen Energiekosten, anhaltenden Fachkräftemangel und einer hohen Inflation, die sich auch in einer schwachen Konjunktur spiegelte, ein. Eine der größten Aufgaben bleibt, weiterhin die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung voranzutreiben. Zusammenfassend stellte Merz zufrieden fest, dass die Bank –wie auch in den vergangenen Jahren - für die Zukunft gut und vor allem sehr solide aufgestellt ist.
Vorstandssprecher Frank Hefner erläuterte die konkreten Zahlen des abgelaufenen Geschäftsjahres und stellte die Geschäftsergebnisse, welche gemeinsam mit den Verbundpartnern Union-Investment, DZ-Bank, R+V, Schwäbisch-Hall und weiteren Partnern erzielt wurden, vor.
Gestiegene Zins- und Provisionsüberschüsse führten in der Summe zu einem guten Ergebnis, aus dem Dividende und Mitgliederboni in Höhe von gut 1,6 Millionen Euro ausgeschüttet werden können. Die Ausschüttungen betragen je nach Zusammenarbeit mit der Bank bis zu sieben Prozent auf das Geschäftsguthaben. Sie liegen im Durchschnitt bei 2,9 Prozent Geschäftsanteil.
Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Peter Klett trug den Bericht des Aufsichtsrats vor. Im Anschluss informierte er, dass mit der Vertreterversammlung satzungsgemäß Frank Weber und der Aufsichtsratsvorsitzende Bernhard Kröner aus dem Gremium ausscheiden. Peter Klett bedankte sich bei ihnen für ihre langjährige Bereitschaft – Frank Weber 34 Jahre und Bernhard Kröner 26 Jahre–, ehrenamtlich im Aufsichtsratsgremium mitzuwirken. Die sollen werden im Rahmen der Weihnachtsfeier gebührend geehrt und verabschiedet werden.
Nur noch drei Vorstände – statt fünf
Zudem gingen sowohl der Aufsichtsratsvorsitzende als auch sein Stellvertreter Peter Klett in ihren Reden auf eine einschneidende Veränderung für die VR-Bank Main-Rhön eG ein. Nach dem Fusionsprozess ist der Aufsichtsrat im Jahr 2023 seiner grundsätzlichen Verpflichtung nachgekommen, die Vorstandsverträge zu überprüfen. Diese Überprüfung war zwischen Aufsichtsrat und Vorstand bereits während des Fusionsprozesses kommuniziert.
Laut dem Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken sind drei Vorstände ausreichend, um eine Bank dieser Größenordnung zu führen. Es ist dem Aufsichtsrat laut Pressemitteilung "sehr schwer" gefallen, über eine Reduzierung der Anzahl der Vorstände zu entscheiden. In der Bank verbleiben werden Markus Feser, Frank Hefner und Markus Merz. Ausscheiden werden Tobias Herzog und Michael Reif. Der Aufsichtsrat dankt den beiden für ihr großes Engagement und bedauert, dass er eine solche Entscheidung aus zukunftsgerichteten und betriebswirtschaftlichen Gründen treffen musste. Im Rahmen der Vertreterversammlung wurden die Gründe näher dargelegt und Fragen beantwortet.
Dem Aufsichtsratsvorsitzenden Bernhard Kröner oblag es letztmalig, die Versammlung zu schließen.