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Meiningen: Seit zwei Jahren geschlossen: Das Berghotel Eisenacher Haus in der Rhön soll jetzt verkauft werden

Meiningen

Seit zwei Jahren geschlossen: Das Berghotel Eisenacher Haus in der Rhön soll jetzt verkauft werden

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    In direkter Nähe zu Noahs Segel, dem Besucherzentrum mit Aussichtsplattform und Rutsche bei Oberweid (im Bild), befindet sich das Berghotel Eisenacher Haus. Das Hotel ist seit fast zwei Jahren geschlossen, jetzt wird ein Käufer gesucht.
    In direkter Nähe zu Noahs Segel, dem Besucherzentrum mit Aussichtsplattform und Rutsche bei Oberweid (im Bild), befindet sich das Berghotel Eisenacher Haus. Das Hotel ist seit fast zwei Jahren geschlossen, jetzt wird ein Käufer gesucht. Foto: Simone Stock

    Das Haus verfügt über 44 Zimmer, 100 Betten und ein Restaurant mit Biergarten. Die Lage: idyllisch, auf über 800 Metern am Ellenbogen, einem Berg bei Oberweid, in direkter Nähe zur Touristenattraktion Noahs Segel und angrenzend an beliebte Wanderwege. Das Berghotel Eisenacher Haus hat einiges zu bieten. Dennoch steht das Gebäude seit fast zwei Jahren leer.

    Zuletzt klagte der Eigentümer, ein Geschäftsmann aus Österreich, am Meininger Landgericht ausstehende Mietzahlungen vom letzten Pächter, der Prima Hotels Holding GmbH, ein. Jetzt will er den Hotelkomplex in der thüringischen Rhön komplett loswerden.

    Pächter gaben sich die Klinke in die Hand

    Wie das Meininger Tageblatt (MT) jüngst berichtete, ging es vor Gericht um eine Summe von knapp 30.000 Euro. 2017 hatte der Geschäftsmann das Berghotel bei einer Zwangsversteigerung erworben, der Betrieb war allerdings in der Folge von einem häufigen Wechsel der Pächter überschattet. Zuletzt war das Haus zweieinhalb Jahre lang als "Prima Hotel Eisenacher Haus" betrieben worden. Im März 2023 hatte die Prima-Hotelgruppe allerdings die Segel gestrichen, die Gruppe selbst war insolvent.

    Vor knapp einem Jahr war dann die erneute Zwangsversteigerung der Immobilie am Meininger Amtsgericht angekündigt. Diese wurde aufgehoben, weil sich der Besitzer des Berghotels und die Gläubigergruppe, die die Versteigerung im Rahmen einer Zwangsvollstreckung beantragt hatte, außergerichtlich geeinigt hatten. Damit blieben die Besitzverhältnisse für das Areal, wie sie waren, bestehen.

    Seit Sommer 2023 kein Interessent in Sicht 

    Seit August 2023 wird derweil ein neuer Pächter gesucht. Dass sich bei all den Wirrungen kein Interessent gefunden hat, mag nicht verwundern. Ob der Eigentümer sein ausstehendes Geld von der Prima Hotel Holding bekommen wird, ist auch noch fraglich. Zwar wurde das Unternehmen verpflichtet, die Forderung von 29.155 Euro plus Zinsen zu begleichen und die Kosten des Verfahrens zu tragen, berichtet das MT aus dem Gerichtssaal. Doch noch kann der ehemalige Pächter Einspruch einlegen. Dann müsste eine neue Verhandlung anberaumt werden, was wiederum zu einer Verzögerung führen würde. Zudem sei fraglich, ob bei der Holding überhaupt noch etwas zu holen ist.

    Neben den Mietzahlungen streiten die Parteien auch noch um Inventar. Wie der Eigentümer im Gespräch mit dem MT angegeben hat, habe die Prima Hotel Holding bei ihrem Auszug aus dem Berghotel verschiedene Geräte, darunter Fernseher und Waschmaschinen, sowie Geschirr und Küchenutensilien mitgenommen. Diese beanspruche er als sein Eigentum.

    Inventar aus dem Eisenacher Haus lagert in Ostheim

    Kurios: Zumindest ein Teil dieser Gegenstände lagert im Keller des Ostheimer Landhotels "Rhönblick", wie die Polizei in Mellrichstadt und Meiningen auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt hat. Das Hotel war im Dezember 2021 von der Prima Hotels & Resorts AG mit Sitz in Sachsen übernommen und als "Prisma Hotel Rhönblick" betrieben worden. Beim Auszug aus dem Eisenacher Haus sollen die Hotelverantwortlichen das Inventar im Landhotel in Ostheim abgestellt haben.

    Längst ist die Prima-Gruppe auch aus Ostheim verschwunden, die Lagerräume waren zwischenzeitlich von der Polizei auf Anordnung der Thüringer Staatsanwaltschaft versiegelt worden. Seit 29. Januar sind sie freigegeben, auch wenn die Eigentumsverhältnisse noch nicht geklärt sind. Dies müsse nun auf zivilrechtlichem Weg erfolgen, so die Polizei.

    Eigentümer führt Verkaufsverhandlungen

    Der Eigentümer des Eisenacher Hauses führt derweil Gespräche mit zwei Kaufinteressenten aus Deutschland und den Niederlanden, schreibt das MT. Ob es zu einem Abschluss kommt, könne noch nicht gesagt werden. Eine Verpachtung käme für den Eigentümer aber nicht mehr infrage. Er wolle sich von der Immobilie trennen, die ihm in den vergangenen Jahren viel Ärger beschert habe.

    Für den Tourismus in der thüringischen Rhön wäre ein Weiterbetrieb des Berghotels mit Biergarten mehr als wünschenswert. 1928 erbaut, wurde das Eisenacher Haus, das zur Gemeinde Erbenhausen gehört, gern von Wanderern und Übernachtungsgästen genutzt. Ob die Zeichen auf Neuanfang stehen, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

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