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BASTHEIM: Seufert-Niklaus insolvent: 65 Jobs in Gefahr

BASTHEIM

Seufert-Niklaus insolvent: 65 Jobs in Gefahr

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    Der blaue Himmel täuscht: Über dem Besengau sind dunkle Wolken aufgezogen. Die Seufert-Niklaus GmbH in Bastheim, spezialisiert auf Fenster- und Fassadenkonstruktionen, hat Insolvenz angemeldet. Für die 65 Mitarbeiter geht der Betrieb zunächst uneingeschränkt weiter.
    Der blaue Himmel täuscht: Über dem Besengau sind dunkle Wolken aufgezogen. Die Seufert-Niklaus GmbH in Bastheim, spezialisiert auf Fenster- und Fassadenkonstruktionen, hat Insolvenz angemeldet. Für die 65 Mitarbeiter geht der Betrieb zunächst uneingeschränkt weiter. Foto: Foto: Anand Anders

    Hinter der Zukunft der Firma Seufert-Niklaus in Bastheim steht ein Fragezeichen. Sie ist ungewiss, nachdem das Familienunternehmen, das sich im Holz-Glas-Fassadenbau national wie auch international einen Namen gemacht hat, am 17. November beim Insolvenzgericht in Schweinfurt die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt hat. Betroffen davon sind 65 Mitarbeiter, die nun um ihre Arbeitsplätze bangen. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Frank Hanselmann aus Würzburg bestellt.

    Warum das Traditionsunternehmen, das 1891 als regional tätige Schreinerei und Bautischlerei gegründet und dann zu einer Zimmerei ausgebaut worden war, in wirtschaftliche Schieflage gekommen ist, geht aus dem Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2009 hervor. Und der ist im Elektronischen Bundesanzeiger, der vom Bundesministerium der Justiz herausgegeben wird, nachzulesen. Dort wird in dem Lagebericht zur Seufert-Niklaus GmbH unter anderem festgehalten, dass die Gesellschaft insbesondere aufgrund der hohen Verluste in den Geschäftsjahren 2007 und 2008 bilanziell überschuldet und die Liquiditätslage der Gesellschaft beeinträchtigt ist.

    Als nun die Liquidität nicht mehr gegeben war, hat Barbara Seufert-Niklaus als Geschäftsführerin der GmbH die Reißleine gezogen und das Insolvenzverfahren beantragt, wie Frank Hanselmann auf Nachfrage dieser Zeitung bestätigte.

    Wie geht es nun bei Seufert-Niklaus weiter? Da eine „Innen-Sanierung“ nicht möglich sei, so der Insolvenzverwalter, ist es sein Bestreben, einen Investor zu finden, um den Betrieb und die Arbeitsplätze zu erhalten.

    „Manchmal bietet eine Insolvenz eine gute Chance für einen Neuanfang.“

    Landrat Thomas Habermann zur Entwicklung bei Seufert-Niklaus

    Während die Produktion unter dem Insolvenzverwalter „uneingeschränkt fortgeführt wird“, sind die Mitarbeiterlöhne und Gehälter durch das Insolvenzgeld gesichert. Hanselmann rechnet damit, dass das Insolvenzverfahren dann im Februar 2012 eröffnet wird. Bis dahin will er auch die Frage nach einem ernsthaften Investor beantworten können. „Es wird mehrere Interessenten geben“, ist sich der Insolvenzverwalter sicher, ein erster habe sich bereits gemeldet.

    Frank Hanselmann wird also alles daransetzen, dass der Betrieb eine Zukunft hat. Wie er das vor einem Jahr im Fall der Insolvenz der Mellrichstädter Firma Weißenberger schon einmal geschafft hat, als die Maintools Formenbau – ein Tochterunternehmen der Maincor AG in Schweinfurt – den Betrieb übernommen und mehr als 80 Arbeitsplätze gerettet hat. Das Beispiel mache Mut, sagte Landrat Thomas Habermann, der natürlich darauf hofft, dass das Unternehmen fortgeführt wird. In die Suche nach einem Investor seien die Gläubigerbanken gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter eingebunden.

    Manchmal biete eine Insolvenz auch eine gute Chance für einen Neuanfang, erklärte der Kreischef, „das darf man nicht nur negativ sehen“. Die Seufert-Niklaus GmbH hat nach den Worten Habermanns „Substanz, hat das Know-How für innovative Fassadensysteme und hat gute Aufträge“. Nach dem tragischen Unfalltod ihres Mannes Hilmar Niklaus habe sich die Geschäftsführung sehr um das Unternehmen bemüht, zollte er Barbara Seufert-Niklaus seinen Respekt. Nicht ohne auf die Mitarbeiter zu verweisen, die ebenfalls in dieser schwierigen Zeit „voll mitgezogen haben“.

    Aufgrund einer Betriebsversammlung war Barbara Seufert-Niklaus, die Geschäftsführerin der Gesellschaft, am Montagnachmittag bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen.

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