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Bad Königshofen: Sicherheitswacht: Ein Team, das hinschaut

Bad Königshofen

Sicherheitswacht: Ein Team, das hinschaut

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    Vera Werner und Rainer Habermann (beide Eyershausen) sind seit zehn Jahren ehrenamtlich als Sicherheitswacht im Stadtgebiet von Bad Königshofen unterwegs. Dafür erhielten sie nun eine Urkunde. Unser Bild zeigt die Geehrten mit (hinten von links) den Polizeihauptkommissaren Joachim Höpfert und Thomas Reubelt sowie Bürgermeister Thomas Helbling.
    Vera Werner und Rainer Habermann (beide Eyershausen) sind seit zehn Jahren ehrenamtlich als Sicherheitswacht im Stadtgebiet von Bad Königshofen unterwegs. Dafür erhielten sie nun eine Urkunde. Unser Bild zeigt die Geehrten mit (hinten von links) den Polizeihauptkommissaren Joachim Höpfert und Thomas Reubelt sowie Bürgermeister Thomas Helbling. Foto: Hanns Friedrich

    Vera Werner und Rainer Habermann haben vor zehn Jahren ihren Dienst als Sicherheitswacht in Bad Königshofen aufgenommen. Rückblickend erinnern sie sich an gute, aber auch weniger schöne Einsätze im Stadtgebiet. "Einmal wurden wir von Jugendlichen bei einem unserer Rundgänge provoziert, in dem sie mit ihren Rädern um uns herumfuhren", erinnert sich Rainer Habermann. Vera Werner erwähnt aber auch schöne Erlebnisse. "Zu Coronazeiten wurden wir oftmals vermisst und die Leute freuten sich, als wir wieder im Einsatz waren." Schließlich geht es ja um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, erläutern der Leiter der Polizeistation Bad Königshofen, Thomas Reubelt, und sein Stellvertreter Joachim Höpfert.

    Unterstützung für die Sicherheitswacht

    Bürgermeister Thomas Helbling erinnerte sich bei der Ehrung in der Polizeistation an die Anfrage des damaligen Leiters, Polizeihauptkommissar Kurt Etzel, eine Sicherheitswacht auch in Bad Königshofen einzurichten. "Das war 2011, und ich habe das sofort befürwortet." Polizeihauptkommissar Thomas Reubelt dankte Vera Werner und Rainer Habermann für das gezeigte Engagement in den vergangenen zehn Jahren und bat darum, auch weiterhin diesen ehrenamtlichen Dienst zu tun. Diesem Wunsch schloss sich auch sein Stellvertreter Joachim Höpfert an, der die Urkunden, unterzeichnete von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, überreichte. Er sagte dazu, dass beide sich diese Ehrung verdient hätten, denn Zuverlässigkeit und die gute Zusammenarbeit mit der Polizei seien hervorragend. Erfreulich sei auch, dass es künftig zwei neue Kollegen zur Unterstützung geben wird.

    Im März 2011 wurden die ersten "Bürgerpolizisten" auf den Weg geschickt, um in der Stadt und den Stadtteilen für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Allerdings sind die Sicherheitswachtler nach wie vor nur tagsüber unterwegs. "Die Sicherheit der ehrenamtlichen Kolleginnen und Kollegen geht vor." Deshalb sind beide mit einem Funkgerät ausgerüstet, ebenso mit einem Handy und einem Reizstoffsprühgerät. Sie haben auch die Anweisung, entsprechenden Abstand zu halten. Rainer Habermann: "Drei Armlängen sollten es für die Eigensicherung schon sein." Für die Verfolgung von Straftaten ist ausschließlich die Polizei zuständig, während die Sicherheitswachtler die Einhaltung des Ordnungsrechts im Auge haben.

    "Nicht selbstverständlich"

    Vera Werner dankte für die Unterstützung sowohl von Seiten der Stadt als auch der Polizei Bad Königshofen. Das sei nicht überall so selbstverständlich. So werden die entsprechenden Uniformjacken und die Ausrüstung von der Polizei gestellt, nicht aber die Hosen. "Diese Anschaffung übernahm die Stadt Bad Königshofen." Auf ihr Einsätze in den vergangenen zehn Jahren angesprochen, verweisen Vera Werner und Rainer Habermann in den Anfangstagen auf Drogen und entsprechende Spritzen, die gefunden wurden, nennen aber auch durchaus gefährliche Einsätze. So zum Beispiel in der Juliuspromenade, als Angetrunkene sie mit einer Bierflasche bedrohten. Da habe man dann die Polizeistreife um Hilfe angefunkt.

    Es seien aber auch viele gute Begegnungen und vor allem offene Gespräche gewesen. Prävention sei wichtig, und deshalb haben die Sicherheitswachtler auch entsprechende Flyer dabei, um über ihre Arbeit zu informieren. Rainer Habermann erinnert sich an einen Einsatz an der Fränkischen Saale in Bad Königshofen. Dort entdeckte man Sprayer unter der Brücke. Abenteuerlich sei die Verfolgung gewesen, wobei am Ende die Sprayer gestellt werden konnten.

    Drei Stunden sind die Sicherheitswachtler bei Wind und Wetter, bei Minusgraden und Hitze unterwegs und laufen dabei rund acht bis zehn Kilometer. "Hochgerechnet auf zehn Jahre kommt da doch einiges zusammen", meint Rainer Habermann. Wo sie entlang gehen? Das ist unterschiedlich: Im Stadtgebiet, im Schulbereich, in den Parks, aber auch manchmal in den Stadtteilen. Insgesamt gesehen sei man aber mit dem Job an der frischen Luft zufrieden, stellen Vera Werner und Rainer Habermann abschließend fest. 

    Was ist die Sicherheitswacht?Im Freistaat Bayern wurde die Sicherheitswacht im Jahr 1994 eingeführt. Leitgedanke war die "Einbindung der Bürger in die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung". Die Möglichkeit, eine Sicherheitswacht einzuführen, haben Kommunen unter 20 000 Einwohnern. Die Angehörigen einer Sicherheitswacht, die bis auf ein Reizstoffsprühgerät nicht bewaffnet sind und ein Funkgerät mitführen, sollen in erster Linie Vandalismus und Ordnungsstörungen entgegenwirken. Ein Eingreifen ist nur dann vorgesehen, wenn Hilfe dringend erforderlich ist. Wer sich um einen Platz in der vom Freistaat Bayern finanzierten Sicherheitswacht bewirbt, muss mindestens 18 Jahre alt sein und außerdem eine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung haben. Angehörige der Sicherheitswacht sind in der Regel 20 bis 25 Stunden im Monat im Einsatz und bekommen dafür eine Aufwandsentschädigung.hf

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