Wenn Rettungshundeführer des Bayerischen Roten Kreuz (BRK) Rhön-Grabfeld mit ihren Hunden unterwegs sind, ist das immer mit kleinen Übungen verbunden. Schließlich müssen die Hunde jederzeit einsatzbereit sein, sagt die stellvertretende Fachdienstleiterin der Rettungshundestaffel, Alexandra Klinger. Einmal in der Woche findet deshalb eine mehrstündige Übung statt. Ab und zu kommen auch Großübungen, wie kürzlich in Hohenroth, dazu.
Gerade bei diesen hochsommerlichen Temperaturen sind die klimatisierten Boxen im neuen Einsatzfahrzeug der Rettungshundestaffel ideal. Sie sorgen laut ihr für Kühle im Sommer und Wärme im Winter. Ausgestattet sind sie mit Kameras, um jederzeit die Boxen und die Tiere überwachen zu können, sowie der notwendigen Technik, die für Einsätze gebraucht wird.
"Standardtrainings" während des gesamten Jahres
Ida Storch, Fachdienstleiterin und Ausbilderin der Rettungshundestaffel Rhön-Grabfeld sagt, dass bei Großübungen eine Einsatzleitzentrale, unter anderem mit der SEG Information und Kommunikation des BRK, eingebunden ist. Suchteams werden aus je einem einsatzfähigen Hund sowie ein bis zwei Helfenden gebildet und am Sammelpunkt registriert. Im Anschluss erhalten sie ihre Aufgabe, die daraus besteht, mit den Flächensuchhunden ein vorher festgelegtes Suchgebiet im Wald zu durchkämmen.
In Hohenroth kamen noch die Mantrailer dazu. Sie sind darauf spezialisiert, vermisste Personen durch ihren Geruch zu finden. Einfach in den Wald gehen und üben, können die Helferinnen und Helfer übrigens nicht. So war in Hohenroth eine Genehmigung von Revierleiter André Schönfeldt von den Bayerischen Staatsforsten gefragt. Er stellte die Waldgebiete für Einsatzübung und überdies auch für "Standardtrainings" während des gesamten Jahres zur Verfügung. Alexandra Klinger: "Ohne diese Trainingsmöglichkeiten, wäre eine Ausbildung von Suchhunden für die Vermisstensuche nicht möglich."

Immer wieder wird bei solchen Vorstellungen darauf verwiesen, dass es sich um Ehrenamtliche handelt, die sich in mit ihren Hunden der Rettungshundestaffel des BRK Rhön-Grabfeld zur Verfügung stellen. Dazu muss eine mehrjährige Ausbildung mit Prüfung und wöchentlich fünf Stunden Training absolviert werden. Ob bei Regen, Schnee, Unwetter oder sommerlichen Temperaturen: Im Ernstfall sind die Staffelmitglieder mit ihren Hunden zu jeder Tag und Nachtzeit im Einsatz.
Alle müssen beim Alarm via Funkmelder oder SMS sofort reagieren
Aktuell hat die Staffel 16 Mitglieder und verfügt über Flächen- und Personensuchhunde. "Wir investieren viel Zeit und deshalb muss man es lieben, in einer Rettungshundestaffel zu arbeiten", fügen Storch und Klinger an. Sobald der Funkmelder oder die SMS-Alarmierung losgehen, heißt es, sofort zu reagieren. "Eile ist geboten, denn meist waren Suchmaßnahmen durch Angehörige erfolglos", sagt das Team. Jährlich sind es bis zu 25 Einsätze, die in zahllosen Einsatzstunden, überwiegend in der Nacht, von der Rettungshundestaffel geleistet werden.
Übrigens: Wenn die Rettungshunde nicht zum Einsatz kommen, merkt man es ihnen an. Zur Ausbildung der Vierbeiner sagt Ida Storch, dass das Training bereits im Welpenalter beginnt. Der junge Hund lernt in dieser sensiblen Entwicklungsphase spielerisch, fremde Menschen mit positiven Erlebnissen und Emotionen zu verknüpfen. Dabei entdeckt er, dass ihn eine Belohnung, ein Leckerli, erwartet, wenn er eine sich versteckende Person auffindet.
Personenspürhunde, sogenannte Mantrailer suchen im Gegensatz zu Flächensuchhunden, nach menschlicher Witterung, indem sie die "Quelle dieses Geruchs" aufstöbern und anzeigen. Dazu wird dem Hund ein Geruchsartikel vor die Nase gehalten. Diesen Individualgeruch der gesuchten Person prägt sich der Hund ein und folgt der Geruchsspur. Die Rettungshundestaffel ist Teil des komplexen Hilfeleistungssystems des BRK Rhön-Grabfeld.


