Die traditionelle Ausstellung der „Oldtimerfreunde Grabfeld“ fand am Sonntag erstmals an einem neuen Platz, nämlich am Musikheim am alten Sportplatz statt. Viele Oldtimerfreunde und Gäste waren gekommen, den ganzen Tag über reisten die Oldtimer-Fans mit ihren liebevoll gepflegten Gefährten, Motorräder, Rollern, Autos, Traktoren oder sonstigen verkehrstauglichen Gefährten, an. Jeder, der mit seinem restaurierten Oldtimer ankam, erhielt eine Stofftasche mit dem Aufdruck „Oldtimerfreunde Grabfeld“, die extra für diesen Anlass von ortsansässigen Firmen gesponsert worden war.
Eine Bandsäge gab es zu bestaunen, die von einem separaten Dieselmotor angetrieben wurde. Zwei Typen von Oldtimern aus der ehemaligen DDR, ein 312-er Wartburg, der in Eisenach gebaut wurde und der für den größeren Geldbeutel einiger DDR-Bürger gedacht war, und der kleinere „Trabant“ aus Zwickau, der für den normalen Arbeiter ausreichen musste, wurden ausgestellt.
Mit gleich zwei Traktoren war Bulldog-Oldtimerfreund Ewald Bayersdorfer aus dem 35 Kilometer entfernten Todtenweisach zum Treffen nach Trappstadt angereist. Sein Prachtstück, einen Lanz mit Seiten-Glühkopf aus dem Baujahr 1952, mit 2256 Kubikzentimeter Hubraum, hatte er vor einigen Jahren gekauft. Dank liebevoller Reparatur und Pflege präsentierte Bayersdorfer diesen und einen weiteren alten Lanz-Bulldog in voller Pracht.
In den zurückliegenden Jahren hatte der Frost seine Spuren an der Maschine hinterlassen, einige Schläuche und Leitungen waren geplatzt. Kurbelwelle und Luftfilter wurden erneuert.
Gelaufen ist der Lanz auch schon im anfänglich schlechten Zustand. „Ein Lanz läuft immer, aber nicht lange“, so der Bulldog-Experte, denn die Maschinen waren schier unverwüstlich. Die Zentralschmierung muss immer mit Öl gefüllt sein, auch die Wasserkühlung ist immer zu kontrollieren. Wenn das Dieselross einmal warm ist lässt es sich mit dem Anlasser ganz einfach starten. Das besondere seines Schleppers ist, dass der von der Seite angeschürt wird, wie Bayersdorfer erklärt. Warum das so ist, darauf hat auch er keine Anwort. Besondere Vorteile biete das nicht. Vielleicht gibt es deshalb nur noch sehr wenige Exemplare dieser Seitenglüh-Gattung. Gebaut wurden damals nur rund 150 Stück. Angewärmt wird mit einer „Benzin-Lötlampe“. Die anderen Lanz-Bulldogs werden von unten angeheizt. Bei diesem sommerlichen Wetter ist eine rund zehnminütige Anwärmzeit erforderlich. Am besten läuft der Lanz mit Diesel. Ewald erklärte gern den interessierten Zuschauern welcher Hebel für was vorgesehen ist. So gibt es Fuß - und Handgaspedale und Hebel. Auch die Schaltung des Getriebes ist mit mehreren Hebeln ausgestattet, mit vier Gängen und einer Gruppenvorwahl für schnell und langsam. In der langsamen, der Kriechstellung, entwickelt der Lanz seine volle Kraft von 17 Pferdestärken. Natürlich ist bereits eine Hydraulik vorhanden und ein Mähwerk kann auch angekuppelt werden.