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Bad Neustadt: So sieht die neue analoge und digitale Welt am Bad Neustädter Rhön-Gymnasium aus

Bad Neustadt

So sieht die neue analoge und digitale Welt am Bad Neustädter Rhön-Gymnasium aus

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    Pünktlich zum neuen Schuljahr ist der neue Bau am Rhön-Gymnasium fertiggestellt worden, der alte, nicht ganz unumstrittene Orange-Farbton ist verschwunden.
    Pünktlich zum neuen Schuljahr ist der neue Bau am Rhön-Gymnasium fertiggestellt worden, der alte, nicht ganz unumstrittene Orange-Farbton ist verschwunden. Foto: Christian Hüther

    Im August und Anfang September geht es in den Schulen eigentlich recht ruhig zu, schließlich genießen die Schülerinnen und Schüler ihre wohlverdienten Sommerferien. Im Bad Neustädter Rhön-Gymnasium ist das ein klein wenig anders. Da begrüßt Schulleiterin Dr. Kerstin Vonderau in diesen Tagen unter anderem Mitarbeiter des Bauhofes und der Landkreis-IT. Vonderau kennt viele mit Namen, schließlich gehen einige schon etwas länger in der Schule ein und aus.

    Seit rund 15 Jahren wird das Gymnasium, welches der Landkreis 2005 als Aufwandsträger von der Stadt übernommen hatte, erweitert und saniert. Zuletzt ging es dem vielen unter dem Spitznamen "Aquarium" bekannten orangen Bau, der an die Franz-Marschall-Straße grenzt, sichtbar an den Kragen. Pünktlich zu Beginn des neuen Schuljahres ist der "B-Bau" nun fertig - das "Sahnehäubchen", wie Kerstin Vonderau bei einer Vor-Ort-Besichtigung freudestrahlend erklärte.

    Eine neue, strahlende Aula

    Mit ihr strahlt fortan ebenfalls die neue Aula, von der sich auch der scheidende Kreisbaumeister des Landkreises, Herbert Bötsch, und seine Nachfolgerin Rebecca Lingerfelt begeistert zeigten. Den vorher eher dunklen Raum erhellt nun eine LED-Beleuchtung mit einer Art "Pyramideneffekt".  Die Deckenhöhe kommt einem so optisch höher vor, als die "nur" etwa 40 Zentimeter mehr, die baulich erreicht werden konnten. Die Architekten hätten nicht nur in diesem Bereich viel Detailarbeit hineingesteckt und sich engagiert, lobte die Schulleiterin die Arbeit des regional ansässigen Büros Karch und Fuchs sowie die Bemühungen und Bewilligungen des Landkreises.

    Ein Blick in die neue und hellere Aula mit der größeren Bühne im Hintergrund.
    Ein Blick in die neue und hellere Aula mit der größeren Bühne im Hintergrund. Foto: Christian Hüther

    Neben den drei neugestalteten Musikräumen, einer davon beweglich, ist der Schule der Wunsch nach einer größeren, feststehenden Bühne für Veranstaltungen aller Art erfüllt worden. Über Bildschirme können verschiedene Modi für Licht und Ton angesteuert werden, sodass ein mühsamer Auf- und Abbau der Technik fortan entfällt.

    Digitale Welt ist entstanden

    Kaum noch wiederzuerkennen für ehemalige Lehrer oder Schüler sind nach dem Gang durchs ebenfalls neu erhellte Treppenhaus auch die Räumlichkeiten direkt darüber im ersten Stock. Hier hat nahezu vollends die Digitalisierung Einzug gehalten, was nicht nur an den vielen Monitoren sichtbar wird, um deren Einbau sich die Mitarbeiter der Landkreis-IT kümmern. Diese zeichnen sich unter anderem auch für die eigene Schul- Cloud, auf der sich die digitalen Inhalte tummeln, verantwortlich. 

    Die Notwendigkeit der Technik rührt daher, dass das Rhön-Gymnasium in den vergangenen Jahren einen Wandel an seiner generellen Ausrichtung erfahren hat. War die Schule früher für ihren sprachlichen Zweig bekannt, entscheidet sich mittlerweile eine große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler für den MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik)-Bereich. "Das Gymnasium hat lange um sein Profil gerungen", so Vonderau. Für sie ist es wichtig, dass alle drei Gymnasien im Landkreis (Bad Neustadt, Mellrichstadt und Bad Königshofen) ihren individuellen Schwerpunkt besitzen, sei es Musik, Sport oder eben MINT.

    Die Corona-Pandemie habe aufgrund der Schulschließungen und der Notwendigkeit von Fernunterricht für eine enorme Beschleunigung im Bereich der Digitalisierung gesorgt. Man sehe sich an der Schule in den Plänen, die man bereits vor Ausbruch der Pandemie ins Auge gefasst habe, daher vollends bestätigt. 

    Frontalunterricht wird aufgebrochen

    Der neue "digitale" Bereich der Schule ist für Außenstehende schon deshalb ungewohnt, da hier der für viele von früher noch bekannte Frontalunterricht aufgebrochen wurde. In vier Tablet-Räumen gibt es keine festen Tische mehr, stattdessen verschiebbare Stühle mit Auflagefläche für das Tablet. Die Räume können jeweils von den Lehrkräften für einzelne Stunden ihres Unterrichts gebucht werden. 

    Saßen in einem Tabletraum Probe: (Von links) Kreisbaumeister Herbert Bötsch und dessen Nachfolgerin Rebecca Lingerfelt sowie Schulleiterin Dr. Kerstin Vonderau.
    Saßen in einem Tabletraum Probe: (Von links) Kreisbaumeister Herbert Bötsch und dessen Nachfolgerin Rebecca Lingerfelt sowie Schulleiterin Dr. Kerstin Vonderau. Foto: Christian Hüther

    Feste Notebook- oder Tabletklassen, die dauerhaft mit den digitalen Geräten arbeiten, gibt es am Rhön-Gymnasium aber nicht. "Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, da so die soziale Schere noch weiter auseinander gehen würde", erklärt Kerstin Vonderau. Des Weiteren benötige man verlässliche und einheitliche Technik, die kaum gewährleistet werden kann, wenn jede Schülerin oder jeder Schüler sein eigenes Gerät mitbringt. Letzteres ist aber außerhalb der Unterrichtsstunden trotzdem möglich, wenn man beispielsweise in einer Freistunde individuell in einem eigens dafür angelegten Bereich arbeiten will.

    Schülerbibliothek in der analogen Welt

    Weitere Räume für den Informatik- und projektorientierten Unterricht sowie Maschinen für Bild- und Videobearbeitung und "klassische" Computerräume runden die neue digitale Welt am Gymnasium ab, die aber bewusst auch einen analogen Bereich hat. Eine Schülerbibliothek, die durch eine Glaswand ins Auge sticht, soll unter anderem das Ziel der Leseförderung, welches sich die Schule auf die Fahnen geschrieben hat, voranbringen. Durch Umfragen haben die Schüler einen großen Einfluss darauf, welche neuen Bücher angeschafft werden sollen, damit diese nicht zum Staubfänger werden.

    Hinter die Glaswand zieht die neue Schülerbibliothek ein, davor warten die dann verräumten Tablet-Stühle auf ihren ersten "Einsatz".
    Hinter die Glaswand zieht die neue Schülerbibliothek ein, davor warten die dann verräumten Tablet-Stühle auf ihren ersten "Einsatz". Foto: Christian Hüther

    Da man laut Vonderau alle Türen des neuen Bereichs zu einer großen Lernwelt öffnen könne, verbinde man so die analoge mit der digitalen Welt. Schließlich würden die Prüfungen weiterhin herkömmlich mit Stift und Papier stattfinden.

    Neuer Pausenhof als letztes Projekt

    Nun ist die Schulleiterin aber erst einmal froh, wenn sie am Dienstag die insgesamt 744 Schülerinnen und Schüler zum neuen Schuljahr in den Räumlichkeiten begrüßen kann und der Baulärm sowie die damit verbundenen Einschränkungen nahezu passé sind. Vollends ist die rund 19 Millionen Euro teure Generalsanierung aber noch nicht abgeschlossen. Als letztes "Projekt" wird im kommenden Jahr dann der Pausenhof auf Vordermann gebracht - sozusagen für die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

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