Die Arbeit der Tourismus und Stadtmarketing GmbH (TS) stand im vergangenen Jahr stark unter dem Einfluss von Corona und steht es auch in diesem Jahr noch. In seiner neuen Position als Geschäftsführer der TS sprach der Leiter der Stadtwerke, Ulrich Leber, im Stadtrat und stellte die aktuellen Zahlen vor. Zwar zeichnet sich langsam Licht am Ende des Tunnels ab, dennoch werden zur Zeit nach wie vor jede Menge Veranstaltungen auf spätere Termine verschoben oder gleich ganz abgesagt. Im vergangenen Jahr fanden in der Stadthalle nur etwas mehr als ein Drittel der geplanten Events statt.
"Leider hatte auch 2021 Corona die Geschehnisse im Griff, so dass eine planmäßige Abwicklung der Projekte größtenteils nicht möglich war", sagte Leber. Die TS und das Stadthallenmanagement kämpfen nach wie vor leidenschaftlich um jede Veranstaltung und müssen trotzdem immer wieder resigniert abwinken. So konnten 2021 von den insgesamt 272 geplanten Veranstaltungen in der Stadthalle gerade mal 106 stattfinden. Im zurückliegenden Jahr war die Stadthalle von Januar bis Mai sowie von Oktober bis Dezember sogar ganz geschlossen. Lediglich Sitzungen des Stadtrates sowie Prüfungen und Zeugnisvergaben von Schulen konnten stattfinden. Zum Vergleich: 2019 konnten 205 Veranstaltungen ausgetragen werden, im ersten Coronajahr 2020 immerhin noch 129.
Pater Anselm Grün und Erwin Pelzig kommen
Das neue Jahr listet 170 Veranstaltungen im Kalender der Stadthalle auf, davon 20 in der Hörbar. Konzerte von The Sweet oder Viva Voce stehen im Programm, die Kabarettisten Erwin Pelzig und Rolf Miller kommen, Pater Anselm Grün hält einen Vortrag genauso wie die Bergsteiger Thomas Huber und Reinhold Messner. Darüber hinaus soll der Hochschultag wieder stattfinden, die Aktionärshauptversammlung der Rhön-Klinikum AG sowie im Juni der Bayerische Heimattag. So jedenfalls die Planung.
Schwierig ist die Lage auch bei den zahlreichen Veranstaltungen des TS außerhalb der Stadthalle. Verkaufsoffene Sonntage konnten im vergangenen Jahr ebensowenig stattfinden wie der Mittelaltermarkt oder der IRhönman. Immerhin konnte die Sternenwoche Publikum in die Stadt ziehen, Open-Air-Kino und Sommerfeeling lockten in den Bildhäuser Hof. "An dieser Stelle möchte ich den Beschäftigten der TS für ihr Durchhaltevermögen danken", sagte Ulrich Leber.
Mehr als eine halbe Million NES-Euros
Bisherige Angebote der TS sollen in diesem Jahr reaktiviert und ausgebaut werden. Zudem überlegt sich die TS neue Vermarktungsmöglichkeiten des Heilbads. Neben verkaufsoffenen Sonntagen oder der Sternenwoche ist das Projekt Digitale Einkaufsstadt noch nicht abgeschlossen. Auch die Digitalisierung der NES-Euros soll in Kürze kommen. Den NES-Euro bezeichnete Leber als "echte Erfolgsstory". Mittlerweile sind mehr als eine halbe Million Euro als NES-Euros im Stadtgebiet unterwegs.
Insgesamt wurde die Arbeit der TS und des Stadthallenmanagements im vergangenen Jahr mit 502 700 Euro bezuschusst. Darin ist ein 2021 letztmalig erhaltener Zuschuss des Rhön-Klinikums in Höhe von 60 000 Euro enthalten. Im aktuellen Jahr dürfte die Zuschusssituation nicht besser werden. Der Stadtrat bewilligte eine Förderung in Höhe von 524 000 Euro.
Doppelbelastung in der Geschäftsführung
Für die Doppelbelastung in der Geschäftsführung der Stadtwerke und der Tourismus und Stadtmarketing GmbH erhielt Ulrich Leber ein großes Dankeschön vom Bürgermeister und Beifall vom Stadtrat. Zweiter Bürgermeister Norbert Klein dankte Leber für die umfängliche Darstellung der aktuellen Zahlen der TS. Stadträtin Rita Rösch fragte nach dem Heilbad und dessen Neuausrichtung. Susanne Kaiser (TS) sagte diesbezüglich: "Da fehlt es derzeit an allem!" Kulturreferentin Anne Zeisner forderte zudem, dem Kurpark wieder ein würdiges Ansehen zu verleihen und erhielt die Zustimmung von Michael Werner. "Das muss wieder ein schöner Aufenthaltsort werden", sagte Zeisner. "Wir müssen den Kurpark wieder zu dem machen, was er einmal war."