Schön, dass der Spruch "Nach dem Regionalbudget ist vor dem Regionalbudget" auch für 2025 nichts an Aussagekraft und Wert eingebüßt hat. Freilich müssen die künftigen Projektvorhaben (ob kommunal, von Vereinen oder privater Seite) bis zum 30. November eingereicht werden, um diese Förderquelle zu nutzen. Allerdings wurden seitens des Freistaats Bayern einige Änderungen für das nächste Förderjahr festgesetzt, wie in der Lenkungsgruppensitzung der Streutalallianz von Martin Link, dem Allianzvorsitzenden, angemerkt wurde.
Das heißt, neben einigen Antragsteller-freundlichen Umstellungen des Förderprogramms, so formulierte Allianzmanager Johannes Föhr diese Änderungen, gebe es auch "neue Pflichten und bürokratische Ansätze für die Allianz (ILE) selbst, aber auch für die Projektträger". Konkret: Gut nannte er am Regionalbudget 2025, dass "Kleinprojekte künftig brutto gefördert werden". Zum zweiten können "Zuschüsse Dritter (zum Beispiel auch von der Gemeinde) nur solange zugelassen werden, dass der Projektträger nicht mit einem Plus aus der Förderung geht".
Steuernummer-Pflicht für Projektträger
Nachteilig oder komplizierter macht für den Antrag ein größerer Prüfaufwand, denn "es besteht ab 2025 eine Steuernummer-Pflicht für die Projektträger". Damit wären nach den Worten von Allianzmanager Föhr "nicht eingetragene Vereine oder Interessengruppen – wie 2024 der Imkerverein Mellrichstadt oder die Kermesjugend Nordheim – außen vor". Nicht zuletzt gelten erweiterte Informations- und Sichtbarkeitsvorschriften für ILE-Zusammenschlüsse und Kleinprojektträger. Sprich: Das bedeutet auch mehr Prüfaufwand für das Allianzmanagement als verantwortliche Stelle.
Mit ALE-Begleiter Michael Manger war auch der Fachmann zu Gast in der Sitzung, der die offenen Fragen über die Änderungen und Neuerungen beantworten konnte. Auch das Thema Fortführungs-Evaluierung steht bei Streutalallianz 2025 auf der Agenda. Es beinhaltet nach Mangers Worten den wichtigen Aspekt, der auf Fragen wie "Wo steht man? Wie weit sind wir?" und "Was braucht es für die Zukunft?" abzielt.
In einer zweitägigen Klausurtagung, die wohl im Frühjahr in der Schule für Dorf- und Flurentwicklung Klosterlangheim stattfindet, werden die Antworten diskutiert. Was auch aus Sicht des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts (ILEK) notwendig ist, wie Michael Manger betonte, da sich in den vergangenen sechs bis sieben Jahren manche Themen überholt hätten und neue Schwerpunktthemen ins Konzept einzubinden sind.
Wunsch nach digitalen Info-Points
Das Pilotprojekt Smarte ILE macht sichtbare Fortschritte, wie sich aus dem Kick-off-Workshop Ende September lesen lässt. Dabei wurden von den Bürgermeistern oder Stellvertretern Leitziele erarbeitet und an einem Leitbild gearbeitet. Wie der Allianzmanager zusammenfasste, wurden darüber hinaus Schwerpunktthemen – vier an der Zahl – identifiziert und priorisiert.
Dies sind: die Kommunikation (Vernetzung, Teilhabe, Ehrenamt), die Verwaltung, die Innenentwicklung und der Tourismus. Außerdem gab es zur Sammlung von Anknüpfungspunkten für die Digitalisierungsstrategie eine Reihe von Anregungen und Wünschen: Genannt wurden unter anderem ein Allianz-weites Gastgeberverzeichnis, digitale Info-Points, Vernetzung der Bürger-Apps, Vereinheitlichung der Online-Dienste, Verleihportal für Bauhöfe sowie eine Interkommunale Beschaffungsplattform und gemeinsame Vergabestelle.