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Bad Neustadt: Supermarkt-Aus in Bad Neustadt: Wie könnte die frei werdende Fläche des ehemaligen "Kupsch" genutzt werden?

Bad Neustadt

Supermarkt-Aus in Bad Neustadt: Wie könnte die frei werdende Fläche des ehemaligen "Kupsch" genutzt werden?

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    Die nah & gut-Filiale in Bad Neustadt soll im September schließen. Im Rathaus um Bürgermeister Michael Werner arbeitet man bereits an Nachfolgelösungen. Auch die CSU-Stadtratsfraktion ist aktiv geworden, sie schlägt einen Hybrid-Laden vor.
    Die nah & gut-Filiale in Bad Neustadt soll im September schließen. Im Rathaus um Bürgermeister Michael Werner arbeitet man bereits an Nachfolgelösungen. Auch die CSU-Stadtratsfraktion ist aktiv geworden, sie schlägt einen Hybrid-Laden vor. Foto: Greta Hörnlein

    Der letzte verbliebene Supermarkt in Bad Neustadts Altstadt schließt im September. Das hat der Marktbetreiber des nah & gut-Ladens in der Bad Neustädter Spörleinstraße, Martin Schlembach, bestätigt. Schließungsgerüchte kursierten seit Tagen. Entsprechend wird hier und da bereits über mögliche Lösungen sinniert, auch in der Kommunalpolitik. Wie könnte die frei werdende Fläche des ehemaligen Kupsch, seit 2022 umfirmiert in nah & gut-Filiale, künftig genutzt werden? 

    Der Wegfall eines Lebensmittelangebotes in der Bad Neustädter Innenstadt würde ein massives Problem für die Bevölkerung bedeuten, sagt Bürgermeister Michael Werner gegenüber dieser Redaktion. Das sei sehr einschneidend – nicht nur für die Innenstadt, sondern auch die westliche Außenstadt. Er sei mit seinen Mitarbeitern unmittelbar, nachdem Martin Schlembach das Rathaus über die Schließung informiert hat, aktiv geworden. Die Sicherstellung der Grundversorgung sei eine Kernaufgabe der Städte und Gemeinden. "Wir arbeiten derzeit mit Nachdruck an einer Lösung", so Werner.

    Es wurden bereits mit mehreren Unternehmen Gespräche geführt

    Das sehe in der Praxis so aus, dass zunächst Überlegungen angestrengt wurden, wie das Angebot aufrechterhalten werden könne. Möglichkeiten seien ein anderer Betreiber oder auch ein 24-Stunden-Selbstbedienungsladen. Dazu habe er mit mehreren Unternehmen – mit Tegut, Rewe und Igros – Kontakt aufgenommen, führt der Bürgermeister aus. Bei einem Selbstbedienungsladen müsse berücksichtigt werden, ob das System für Senioren bedienerfreundlich ist.

    Außerdem habe er sich an die Lebenshilfe Schweinfurt gewandt, mit der Idee, ob als Nachnutzung ein Inklusionsbetrieb in dem Gebäude in der Spörleinstraße denkbar sei. In Meiningen gebe es zum Beispiel einen sogenannten "CAP"-Supermarkt. Der Name "CAP" leitet sich von Handicap ab. "CAP" ist ein deutsches Handelsunternehmen, in deren Märkten Menschen mit und ohne Behinderung zusammen arbeiten. "Das wäre eine schöne Lösung. Wir können weiter in der Innenstadt Lebensmittel anbieten und stärken zudem die Inklusion", erklärt Michael Werner dazu. 

    Nun sei es an den Unternehmen, abzuwägen, zu kalkulieren und Wirtschaftlichkeitsberechnungen durchzuführen, ob der Gedanke einer entsprechenden Nachnutzung weiterverfolgt wird oder nicht. Das brauche Zeit. "Wir lassen nichts unversucht, um weiterhin eine Versorgung mit Lebensmitteln in der Innenstadt aufrechtzuerhalten", unterstreicht der Bürgermeister.

    Antrag der CSU-Stadtratsfraktion: 24-Stunden-Hybrid-Laden

    Auf die Ankündigung der Schließung des nah & gut-Ladens in der Spörleinstraße hat auch die Bad Neustädter CSU-Stadtratsfraktion reagiert. In einem Antrag schlägt sie die Etablierung eines 24-Stunden-Hybrid-Ladens in Kombination mit einer Markthalle als regionalem Treffpunkt vor.

    Der Antrag sei bewusst bereits diesen Dienstag an Bürgermeister Michael Werner und die Fraktionssprecher versandt worden – an diesem Tag standen Haushaltsberatungen an –, "um gegebenenfalls notwendige Mittel zu diskutieren und vorzusehen", so CSU-Fraktionssprecher Bastian Steinbach in einer Mail, die auch dieser Redaktion zuging.

    Der Antrag mit dem Titel "Prüfauftrag zur Nutzung der frei werdenden Fläche der nah und gut-Filiale in der Innenstadt im Hinblick auf die zukünftige Nahversorgung des Quartiers" fasse viele Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern aus den letzten Tagen zusammen, berichtet Steinbach gegenüber dieser Redaktion. 

    Nahversorgung sichern: Großer Discounter oder alternative Konzepte?

    Die Sorge, die viele hegen: Die frei werdende Fläche könnte aufgrund ihrer Größe für Lebensmittelkonzerne künftig nicht attraktiv genug sein. Sollte diese Annahme nicht zutreffen und doch ein Lebensmittel-Discounter als Nachfolgeoption gefunden werden, wäre das natürlich auch "eine sehr gute Lösung", stellte Steinbach klar. Ansonsten bestünde die "Möglichkeit, alternative Konzepte zu erproben".

    Konkret schlägt die CSU einen "Hybrid-Laden" vor, der die Merkmale eines traditionellen Tante-Emma-Ladens mit modernen Elementen kombiniert. Ein Geschäft, das zeitweise klassisch mit Personal besetzt ist und zugleich als 24-Stunden-Laden mit Selbstbedienungskasse konzipiert werden könnte.

    Überlegenswert sei ergänzend die Idee "einer kleinen Markthalle", um Direktvermarktern aus der Region eine Plattform zu bieten. Durch den regelmäßigen Wechsel von Angeboten und die Möglichkeit, Pop-up-Stores einzurichten, könne eine lebendige Mischung aus regionalen Produkten, saisonalen Spezialitäten sowie Metzgerei- und Bäckerei-Produkten entstehen.

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