Die Förderation Europäischer Narren, kurz FEN genannt, ist eine der großen Dachorganisationen der Faschingsgesellschaften. Eine der zentralen Aufgaben dieses Verbandes ist die Jugendarbeit. Dies wird auch beim Kinder- und Jugendevent des Regionalverbands Unterfrankens zum Ausdruck gebracht, eine Veranstaltung, die jedes Jahr von einem anderen Mitgliedsverein ausgerichtet wird. In diesem Jahr bot die Wargolshäuser Faschingsgesellschaft den entsprechenden Rahmen für eine närrische Juniorensitzung.

Für die Wa-Ka-Ge war dies eine kleine Herausforderung. Schließlich hatten sich über 250 Akteure aus ganz Unterfranken angemeldet, denen auch entsprechende Umkleideräume zur Verfügung gestellt werden mussten. Aber in Wargolshausen ist man erfinderisch. So wurde im Haus des Gastes nicht nur der Feuerwehrraum im Obergeschoss, sondern auch die Kegelbahn im Untergeschoss entsprechend umfunktioniert. Und damit niemand seinen Auftritt verpasste, wurden alle Räume mit Bildschirmen ausgestattet, so dass die Sitzung per Video übertragen werden konnte. "Alles kein Problem", bestätigt Wa-Ka-Ge-Gesellschaftspräsident Marco Wicht, "schließlich sind wir mit solchen Großevents vertraut. Mit dem jährlich eine Woche nach Fasching stattfindendem Schau- und Gardetanzturnier haben wir da noch ganz andere Dimensionen zu meistern."
26 Auftritte sorgen für Stimmung
Die bunte Show wurde von Maurice Breitkopf von den "Antönern" aus Schweinfurt geleitet. Mit seinen 39 Jahren eigentlich zu alt für diese Jugendsitzung. Aber die 15-jährige Jugendpräsidentin Fiona Kiesel fiel krankheitsbedingt aus, so dass der Sitzungspräsident von der "Antöner Narrenelf" einspringen musste. Bei den 26 Programmpunkten handelte es sich überwiegend um Tanzvorführungen. Angefangen von den vier- bis sechsjährigen Bambinis der Kräuterelf Schwebheim über die Ballerinas der "Bercher Mee-Elf" aus Bergtheim, die sogar ihre Väter mit eingebunden hatten, bis hin zu den 27 Tänzerinnen der "Höpper-Elf" aus Albertshofen spannte sich ein abwechslungsreicher Bogen über ganz Unterfranken.

Es war eine Demonstration von Ideenreichtum, Kostümvielfalt und aktiver Jugendarbeit in den vielen fränkischen Faschingsvereinen. Kriterien, die auch für die Wa-Ka-Ge gelten. So stellten die Auftritte der beiden Purzelgarden aus Wargolshausen ein Heimspiel dar. Das galt sowohl für die Mädchen mit ihrem Möhrentanz als auch für die "große" Purzelgarde, die als bunte Papageien auf den Fang und das Geschäft mit diesen Urwaldvögeln hinwiesen.
Junge Akteure wagen den Schritt in die Bütt
Auch die Bütt "Banküberfall" der Wa-Ka-Ge-Jugend hatte Einzug in das Programm gehalten. Sehr zur Freude des Publikums machten die vier jungen Akteure deutlich, dass man durchaus in jungen Jahren den Schritt in die Bütt wagen kann. Das galt auch für Sara und Sofie Schuck von der Stadtgarde Bad Neustadt, die ihre Mutter mit ihrem selbstbewussten Auftritt für ein Haustier begeistern wollten, deren amüsante Geschichte in Reimform aber nur mit einem "Lufti" (Luftballon) endete.

Eine große Faschingskarriere hat sicher auch Lina Rasch vom Karnevalsverein Blau-weiß Elfershausen vor sich. Als Teufelchen machte sie sich nicht nur lustig über die verschiedenen Begleiterscheinungen des Faschings, sie drohte auch die Regierenden zu sich in die Hölle zu holen und rechnete mit Elferräten und Politikern gleichermaßen ab. Am Ende der vierstündigen Veranstaltung machten die 17 Tänzerinnen des KV Elfershausen mit ihrem Jugendshowtanz deutlich, was für alle Akteure des Nachmittags galt: "Tanzen verbindet und wir sind alle Stars auf der Bühne".