Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Königshofen
Icon Pfeil nach unten

Bad Königshofen: Ticket mit der Girokarte lösen: Mit großen Schritten in den digitalisierten Nahverkehr in Rhön-Grabfeld

Bad Königshofen

Ticket mit der Girokarte lösen: Mit großen Schritten in den digitalisierten Nahverkehr in Rhön-Grabfeld

    • |
    • |
    Damit es noch besser läuft beim ÖPNV: Der Landkreis beteiligt sich am Nahverkehrsverbund Mainfranken. Der will ein digitales Check-In/Check-Out-System für seine Busse einführen. Der Landkreis beteiligt sich an den Kosten.
    Damit es noch besser läuft beim ÖPNV: Der Landkreis beteiligt sich am Nahverkehrsverbund Mainfranken. Der will ein digitales Check-In/Check-Out-System für seine Busse einführen. Der Landkreis beteiligt sich an den Kosten. Foto: Daniel Peter

    Beim Busfahrer ein Ticket lösen und dann ein Zettelchen in Händen halten? Dieses Bild könnte bald der Vergangenheit angehören. Mit der Teilnahme des Landkreises am Nahverkehrsverbund Mainfranken (NVM) wird das Busfahren ein ganzes Stück digitaler.

    Einen großen Schritt in eine neue ÖPNV-Zukunft geht damit auch der Landkreis und erhält damit Anschluss an internationales Niveau. "Ein U-Bahn-Ticket am Automaten lösen und dann das Ticket am Drehkreuz in den Entwertungsschlitz stecken wie zum Beispiel in München, das gibt es in vielen anderen Ländern nicht mehr", sagte Landrat Thomas Habermann bei der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses.

    Das CallHeinz-Busangebot kommt offensichtlich gut an im Grabfeld. AM ZOB in Bad Königshofen warten die Kleinbusse auf ihre Fahrgäste.
    Das CallHeinz-Busangebot kommt offensichtlich gut an im Grabfeld. AM ZOB in Bad Königshofen warten die Kleinbusse auf ihre Fahrgäste. Foto: Gerhard Fischer

    Details teilte die Nahverkehrsbeauftragte Julia Katzenberger den Ausschuss-Mitgliedern mit. Wie berichtet, wird auch der Landkreis Rhön-Grabfeld Teil des NVM, einem Verkehrsverbund der Landkreise Würzburg, Stadt und Land Schweinfurt, Bad Kissingen, Kitzingen und Main-Spessart, der im nächsten Jahr starten soll und auf ein gemeinsames Tarifsystem setzt.

    Um dabei technisch auf einem aktuellen Stand zu sein, soll ein bankkartenbasiertes Check-in/Check-out-System installiert werden. Kurz gefasst: Zukünftig können Fahrgäste mit ihrer Girokarte, Visa-Karte oder per Smartphone mit hinterlegter Zahlungsfunktion die Busse und beteiligten Bahnstrecken benutzen. Die Abrechnung erfolgt über die verknüpften Konten. Der Busfahrer muss keine Tickets mehr drucken oder Wechselgeld zusammenzählen. Und der Fahrgast muss nicht mühsam irgendwelche Waben-Tarife vorausberechnen, sondern betritt und verlässt den Bus, während die Technik die Preise berechnet.

    Katzenberger nannte als Vorteile Einsparungen bei den Verkehrsverträgen, Zeitersparnisse, das Entfallen von Sprachbarrieren und die gleichzeitige Verfügbarkeit von Fahrgastzahlen für statistische Auswertungen.

    49-Euro-Ticket wird erkannt

    Wer zum Beispiel ein 49-Euro-Ticket besitzt, wie zum Beispiel sehr viele Schülerinnen und Schüler im Landkreis, der kann ebenfalls auf dieses System setzen. Die Terminals erkennen die Tickets. Eine grüne Lampe signalisiert auch dem Busfahrer oder der Busfahrerin, dass alles in Ordnung ist.

    Wie Katzenberger erläuterte, ist ein entsprechender Förderantrag schon lange gestellt, die Bescheide werden in Kürze erwartet. Bis alle Busse oder Bahnen im NVM-Einzugsgebiet ausgestattet sind, dürfte es wohl 2026 werden, so Katzenberger. Für das Gesamtprojekt sind wohl rund drei Millionen Euro veranschlagt, 80 Prozent davon trägt der Bund. Rund 68.000 Euro wird der Landkreis für die Ausstattung der Busse mit diesen sogenannten "Validatoren" tragen, an den Bahnhalten kommen noch einmal rund 3500 Euro hinzu. Die jährlichen Betriebskosten ab 2027 werden mit rund 23.500 Euro angegeben.

    Ein Pilotprojekt ist bereits in Schweinfurt angelaufen. Dort sitzen auch Vertreter von Behinderten- oder Seniorenverbänden mit am Tisch und bringen ihre Erfahrungen zur Barrierefreiheit der Systeme ein. Der Kreisausschuss stimmte bei entsprechendem Förderbescheid für die Einführung des Check-in/Check-out-Systems zu. 

    Für die Teilnahme am neuen Verkehrsverbund ist es sinnvoll, einige Beschilderungen an Haltestellen zu erneuern. Zum Beispiel müssen reflektierende Verkehrszeichen Verwendung finden, teilweise ist die Infrastruktur auch in die Jahre gekommen. Der Kreisausschuss schloss sich dem Vorschlag der Verwaltung an, eine kostengünstige Variante zu wählen, aber nicht eine Premium-Variante, die den Landkreis rund 375.000 Euro gekostet hätte. Rund 40.000 Euro sind nun veranschlagt.

    Trappstadts Bürgermeister Michael Custodis sprach zum Ende des Vortrages von Julia Katzenberger das Thema CallHeinz-Nahverkehr an. Bürger hätten ihm schon mehrfach mitgeteilt, dass kurzfristig kaum CallHeinz-Busse bestellbar gewesen seien. Julia Katzenberger empfahl eine Bestellung der On-Demand-Busse mindestens drei Tage im Voraus, wenn das möglich ist. In einer der nächsten Sitzungen will sie genauere Zahlen zum CallHeinz-Erfolg vorstellen.     

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden