Der Abend, den die Bigband der Bundeswehr am Mittwoch auf dem Marktplatz bot, war gigantisch und ein Erlebnis. 100 Helfer der Musikvereine der Stadt hatten alle Hände voll zu tun, um beim Konzert die „Massen“ zu verköstigen. Auch beim Aufbau waren sie den ganzen Tag über aktiv.
Die Vokalisten Susan Albers, Jemma Endersby und Marco Mathias begeisterten und rissen das Publikum mit. Gleiches gilt für die Musiker unter Leitung von Bandleader Timor Oliver Chadik. Knapp 5000 Gäste waren gekommen um diesen Sommerabend mit knapp zweieinhalb Stunden Musik vom Feinsten zu erleben. Die Big-Band durfte natürlich nicht ohne Zugabe von der Bühne.
Premiere für den Musiknachwuchs
Kapitänleutnant Johannes Langendorf verstand es auch durch seine lockere Moderation, die Zuschauer bestens zu unterhalten, die Musiktitel vorzustellen und die Solisten zu präsentieren. Dazu gehörten noch vor der Show diejenigen, denen der Erlös des Benefizabends galt, die Jüngsten in den Musikkapellen der Stadt. Dazu war die Bläserklasse der Volksschule Bad Königshofen unter Leitung von Dirigentin Elfi Abinger auf die Bühne gekommen, gab mit zwei Stücken Einblick in ihr Musikrepertoire und zeigte, was sie schon gelernt hat.
Für den Nachwuchs ein besonderes Erlebnis, denn bisher hatten die Jüngsten der Musikvereine noch nie vor größerem Publikum gespielt. Der Beifall war denn auch besonderer Lohn für ihren Mut.
Für das Publikum gab es kurze Infos durch die Dirigentin und Moderator Johannes Langendorf war begeistert. Hier seien die Spenden des Publikums doch sehr gut angelegt.
Bürgermeister Thomas Helbling dankte eingangs der Bigband der Bundeswehr, dass sie nach zehn Jahren wieder nach Bad Königshofen gekommen war. Dank galt aber auch Professor Ernst Oestreicher, dem Leiter der Berufsfachschule für Musik, der dies durch seine Kontakte gemeinsam mit der Stadt möglich machte.
Schirmherrin ohne Schirm
Schirmherrin MdB Dorothee Bär, nach ihrem Schirm gefragt, sagte, dass sie den nicht brauche. Regen- und Gewitterwolken habe sie schon mal weg gepustet. „Mein Herz schlägt für das Grabfeld,“ betonte der MdL Steffen Vogel, der die Unterstützung bei der Nachwuchsbildung der Musikvereine lobte. Hier sei der Erlös des Abends gut angelegt. Das unterstrich auch stellvertretender Landrat Josef Demar, der auf die Vielfalt der Musikkapellen im Landkreis verwies.
Eine Überraschung gab es, als Heiko Laidig, Vorstandsmitglied der Sparkasse Bad Neustadt, und Peter Suckfüll von der Volks- und Raiffeisenbank Rhön-Grabfeld je einen Scheck übergaben. Das Geld ist zweckgebunden für die Ausbildung in den Musikvereinen der Stadt. Die Sparkasse hängte an ihr Jubiläum (175 Jahre) eine Null dran und spendierte 1750 Euro, die VR-Bank hatte die 1000 auf ihren Scheck geschrieben. Dann waren die Sammler für den gleichen Zweck im Publikum unterwegs und kamen mit sehr gut gefüllten „Sammelbüchsen“ zurück, wobei die genaue Summe noch nicht bekannt ist. „Die Zuschauer haben jedenfalls die Anregung von Moderator Johannes Langendorf angenommen und „leises Geld“, also Scheine, gespendet.
Mehr als zwei Stunden hatten die Musiker der Bigband der Bundeswehr das musikbegeisterte Publikum am Marktplatz im Griff. Musiker und Vokalisten verstanden es, sich in die Herzen der zwischen 4000 und 5000 Gäste zu spielen.
Wie schon vor zehn Jahren war der Marktplatz „gut gefüllt“. Es waren nicht nur die Musiker, sondern vor allem auch die Sänger Susan Albers, Jemma Endersby und Marco Mathias, die es verstanden das Publikum einzubeziehen, zum Mitsingen, Mitklatschen, ja zum Tanzen zu bewegen. Bandleader Timor Oliver Chadik trieb seine äußerst gut eingespielte Band zu Höchstleistungen, der Beifall kein Ende nehmen.
Das Auftreten und der Sound einer klassischen Big Band war beim Konzert in Bad Königshofen gepaart mit einer ansprechend multimedial aufbereiteten, einzigartigen Bühnenshow. Die verschiedenen Farben der Strahler verliehen der Bühne, aber auch den Menschen am Marktplatz ein ganz besonderes Flair, dass sie gleichsam in die Musik mit einbezog. So war es kein Wunder, dass getanzt wurde und vor allem junge Menschen sich von der Musik mitreißen ließen.
Zu hören waren nicht nur klassischer Big-Band-Sound und bekannte Songs wie zum Beispiel von Amy Winehouse oder Whitney Houston, sondern zum Beispiel auch ein „Guitar-Battle“ zweier Leadgitarristen, die sich die eingängigen Riffs bekannter Rocksongs im besten Sinne des Wortes gegenseitig wie Bälle zuspielten. hauptsächlich bedient wurden aber die Genres Swing, Rock und Pop und Ausflüge in die goldene Zeit der großen Orchester.

