Der beliebte Busunternehmer Eberhard Menzel ist gestorben. Er war lange Jahre als Chauffeur „König auf der Straße“ und beförderte Reisegäste fast in alle Länder Europas. Er stammte aus Niederschlesien und wurde am 10. Januar 1937 in Pfaffendorf im Kreis Landeshut geboren. Untereßfeld wurde ihm zur zweiten Heimat. Dort gehörte er als Mitglied vielen Vereinen an.
Bus-Gesellschaften wie eine richtige Familie
Höhepunkte seiner beruflichen Laufbahn waren mehr als 40 Fahrten für den „Freundeskreis Heidelberg“ überwiegend nach Frankreich. Dazu gehörten Busausflüge der Bediensteten des Heidelberger Finanzamtes. „Diese Bus-Gesellschaften werde ich nie vergessen, denn sie waren wie eine richtige Familie“, schwärmte einst Eberhard Menzel in seinen Erzählungen. Noch heute gehört der Freundeskreis Heidelberg zum festen Programm des Unternehmens.
Zunächst war Eberhard Menzel als Lkw-Fahrer tätig, ehe er von 1961 bis 1966 bei der Bad Königshöfer Busfirma Heinrich Schroer angestellt wurde. Hier sammelte er erste Erfahrungen für die spätere Firmengründung. Seine gewohnte Buslinie führte von den Haßbergen nach Bad Königshofen und von Untereßfeld über Bundorf nach Schweinfurt.
In Spitzenzeiten zehn Busse in Betrieb
Mit Übernahme der Schul- und Arbeiterbuslinien, die Karl Schmitt aus Bundorf anbot, startete Eberhard Menzel im November 1966 in die Selbstständigkeit und in eine erfolgreiche berufliche Zukunft. Zu Spitzenzeiten hatte er zehn Busse in Betrieb, das Busfahren wurde zur großen Leidenschaft. Kurz: Busfahren war sein Leben.
Eberhard Menzel gönnte sich zwischendurch die nötigen Verschnaufpausen, doch am nächsten Morgen stand er bereits wieder am Bus und führte kleine Reparaturen, Wartungs- und Reinigungsarbeiten aus. Seine Frau Gertrud, die in Oberpleichfeld aufwuchs, hatte hinter den Kulissen die betrieblichen Fäden in der Hand. Im Mai 2012 feierte er mit ihr Goldene Hochzeit. Drei Söhne gingen aus der Ehe hervor.
Oldtimer-Traktor als Vorzeigestück
Einen privaten Wunsch erfüllte sich Eberhard Menzel noch während seines aktiven Berufslebens, und zwar mit einem alten 18-PS-Deutz von 1958. Den Oldtimer-Traktor richtete er zu einem Vorzeigestück her. Im Ruhestand tuckerte er damit zu Zielen in die nähere Umgebung und machte sich selbst eine Freude.
33 Jahre lang - bis Oktober 1999 - leitete der Unternehmer als Inhaber die Firma „Omnibusverkehr Eberhard Menzel“. Danach übergab er den Betrieb an seine Söhne Horst und Dieter Menzel, die ihn unter einer neuen Gesellschaftsform bis heute erfolgreich weiterführen.
Der Trauergottesdienst für Eberhard Menzel findet am Freitag, 20. März, um 14.30 Uhr, in Untereßfeld statt, anschließend ist die Urnenbeisetzung.