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Bad Neustadt: Türchen 14 im Rhöner Adventskalender: Jopp-Chef Martin Büchs über das englische Bierhaus an Weihnachten

Bad Neustadt

Türchen 14 im Rhöner Adventskalender: Jopp-Chef Martin Büchs über das englische Bierhaus an Weihnachten

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    Warum sich Martin Büchs, Geschäftsführer der JOPP-Gruppe in Bad Neustadt, im Advent über eine Haxe gefreut hat.
    Warum sich Martin Büchs, Geschäftsführer der JOPP-Gruppe in Bad Neustadt, im Advent über eine Haxe gefreut hat. Foto: Sam Elflein / MP-Montage: Anne Schmidhuber

    Als mein ehemaliger Arbeitgeber mich gefragt hat, ob ich eine Stelle in London antreten würde, habe ich nicht lange gezögert. Im Oktober 2004 zog ich mit Sack und Pack in die britische Hauptstadt um. Da war es bis zur Vorweihnachtszeit nicht mehr lange hin. Und natürlich habe ich mir alles genau angeschaut.

    Eigentlich waren gar nicht viele Unterschiede zu Deutschland festzustellen. Die großen Einkaufsstraßen waren mit Girlanden und Laternen geschmückt: die Regent Street, die Oxford Street und viele mehr. Im Harrods konnte man sogar Weihnachtsbäume bestaunen. Sehr überrascht war ich dann, als ich in Covent Garden im Westend, der Region in der die berühmten Musicals aufgeführt werden, einen deutschen Weihnachtsmarkt entdeckte.

    Lebkuchen in der Adventszeit für die englischen Kollegen

    Dort, wo normalerweise Zirkuskünstler ihre Aufführungen zum Besten geben, gab es jetzt Glühwein und Bratwurst. Für die Engländer offenbar eine interessante Attraktion. Für mich etwas ungewöhnlich, ein Stück Heimat im fremden Land anzutreffen. Da hatte ich natürlich gleich die Idee, den englischen Kollegen ein paar Lebkuchen aus Deutschland mitzubringen. Richtig begeistert waren die aber nicht, als sie davon hörten.

    Vielleicht lag es an der Übersetzung. Lebkuchen heißt im englischen "ginger bread" und "ginger" bedeutet Ingwer. Das klingt nicht lecker für ein Gebäck. Und offenbar hatten die Kollegen schon ihre Erfahrung mit dem "Ingwerbrot" gesammelt und etwas probiert, was zu stark nach dem Gewürz schmeckte. Mir war bis dahin gar nicht klar, dass in den klassischen Nürnberger Lebkuchen auch Ingwer enthalten ist.

    Jedenfalls hatte sich das Ganze dann als voller Erfolg herausgestellt. Der Lebkuchen schmeckte allen und die Kollegen wollten mehr aus meiner Heimat probieren. Ich bekam gleich die nächste Aufgabe von meinem Chef: nämlich ein deutsches Restaurant für die nächste Weihnachtsfeier ausfindig zu machen. Da konnte ich mich gerade noch aufs nächste Jahr retten, um nicht am Ende selbst kochen zu müssen. Denn es gibt so ziemlich alles in England – aber ein deutsches Restaurant?

    Es gab natürlich alle Arten von asiatischen Restaurants, Italiener, Griechen und vieles mehr, so wie wir das auch in Deutschland kennen. Es gab sogar walisische und schottische Gaststätten und auch österreichische Restaurants mit Schnitzel-Spezialitäten. Aber ein deutsches Restaurant gab es wirklich nicht.

    Da half nur Glück. Im darauffolgenden Jahr wurde tatsächlich ein "Bavarian Beerhouse" eröffnet, in dem wir dann zünftige bayerische Spezialitäten in der englischen Metropole zur Weihnachtszeit genießen konnten: Haxe und Bier von Bedienungen im bayerischen Dirndl.

    Text: Martin Büchs

    Foto: Sam Elflein  / Montage: Anne Schmidhuber

    Martin Büchs (48) ist Geschäftsführer der JOPP-Gruppe.

    In der Kolumne "Rhöner Adventskalender" schreiben Menschen aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld Anekdoten und Gedanken rund um Advent und Weihnachtsfest.

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