Nach der erfolgreichen Bürgerwerkstatt mit 40 Teilnehmern wurden nun die Gestaltungssatzung und das dazugehörige Gestaltungshandbuch sowie das geplante Kommunale Förderprogramm für den Altort Obrelsbach im Marktgemeinderat Oberelsbach beraten.
"Wir haben den Entwurf der Gestaltungssatzung unter dem Aspekt angegangen, möglichst viele Freiheiten und möglichst wenige Verbote zu lassen und doch gewisse Leitplanken hinsichtlich der Gestaltung des Altortes festzusetzen", erklärte Bürgermeister Björn Denner dem Gremium. Statt eine ausschließlich rote Dacheindeckung sollten beispielsweise auch naturbelassene Ziegel möglich sein. Statt einem vorgeschlagenen Kniestock von nur 30 Zentimeter wurden 50 Zentimeter Kniestock festgesetzt. Statt ausschließlich Holzfenstern sollten im nicht einsehbaren Bereich auch Kunststofffenster möglich sein.
Doch auch das war dem Gremium nicht genug: Da man mit den Festsetzungen "nicht mehr verhindern wolle, als ermöglichen", drängten mehrere Gemeinderatsmitglieder darauf, auch grundsätzlich Kunststofffenster "in Holzoptik" zuzulassen. Zudem sollte nach dem Willen des Gremiums bei einer Photovoltaikanlage im Altort das Verbot einer unregelmäßigen Anordnung von Modulen herausgenommen werden. "Wir werden es so versuchen. Es ist jedoch nicht gesagt, dass die Träger öffentlicher Belange, die nun gehört werden, dem zustimmen werden", bremste Denner die Euphorie. Nach der Rückmeldung der Behörden kann das Gestaltungshandbuch mit Gestaltungssatzung sowie das Kommunale Förderprogramm für den Altort Oberelsbach voraussichtlich Ende des ersten Quartals verabschiedet werden.
936 Euro pro Stuhl
Für etwas Diskussionsstoff sorgte auch der Vortrag von Klaus Spitzl zur örtlichen Rechnungsprüfung der Rechnungsjahre 2019 und 2020. Die Prüfer hatten unter anderem die Maßnahme zur Sanierung des Oberelsbacher Rathauses in die Mangel genommen und stellten fest, dass sich die geplanten Baukosten von 1,265 Millionen Euro, die im Jahr 2016 die Zustimmung des Marktgemeinderates fanden, zum Schluss auf 2,535 Millionen Euro verdoppelt haben. Allein das Mobiliar machte 240.800 Euro aus, was insbesondere Holger Klemm erzürnte, der bei der Prüfung feststellte, dass die Gemeinderäte jeweils auf einem 936 Euro teuren Stuhl sitzen würden.
Aus dem Kommunalinvestitionsprogramm gab es eine Förderung in Höhe von 753.000 Euro sowie für die Umstellung der Innenbeleuchtung eine Förderung von knapp 22.000 Euro. Die für diese Maßnahme verwendete Stabilisierungshilfe sei eine allgemeine Finanzzuweisung und dürfe nicht dazu gerechnet werden, wie Kämmerer Harald Omert bestätigte. "Es war wichtig, noch einmal darüber zu reden und sich auszusprechen. Nun müssen wir aber nach vorne schauen", beendete der Bürgermeister schließlich die Diskussion.
Arbeiten an der Rhönhalle
Weiterhin berichtete Bürgermeister Björn Denner über die Arbeiten an der Rhönhalle Unterelsbach. Für die Zimmerer- und Dachdeckerarbeiten, Fenster und Türen sowie Maler- und Verputzerarbeiten wurden bisher knapp 98.000 Euro ausgegeben. Nun fehlen noch ein neues Türelement mit Vordach sowie die Außenanlage mit Treppe, die nun in Eigenregie durch den Bauhof mit Unterstützung des TSV Unterelsbach umgesetzt werden soll. Die veranschlagten Haushaltsmittel von insgesamt 130.000 Euro sollten damit nicht überschritten werden.
Zum Schluss gab Bürgermeister Denner bekannt, dass der Kommunale Kindergarten und der Hort erneut mit dem Siegel ÖkoKids ausgezeichnet wurden. Der Seniorennachmittag findet am Sonntag, 4. Dezember, um 14 Uhr in der Elstalhalle statt. Gemeinderat Martin Kaufmann regte an, im Frühjahr einen Bus für die Senioren zum Besuch der Maskenausstellung im Valentin-Rathgeber-Haus zu organisieren. David Bott erkundigte sich schließlich noch nach den Gründen, warum der Markt Oberelsbach sich bisher nicht an dem Förderverfahren zur Bayerischen Gigabitrichtlinie beteiligt hat. Dies werde von der Verwaltung noch einmal aufgearbeitet.