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Wülfershausen/Saal: Umgehung Saal: Gibt es einen Kompromiss oder scheitert alles?

Wülfershausen/Saal

Umgehung Saal: Gibt es einen Kompromiss oder scheitert alles?

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    Wenn es nach der Planung des ehemaligen Straßenbauers Manfred Blochmann gegangen wäre, dann  müsste die Saale (links) so verlegt werden, dass sie rechts am Findelberg mit seiner Kirche vorbeifließt. Dann wäre genug Platz für eine Südumgehung von Saal. Zu dieser Planung wird es aber schon aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht kommen. 
    Wenn es nach der Planung des ehemaligen Straßenbauers Manfred Blochmann gegangen wäre, dann  müsste die Saale (links) so verlegt werden, dass sie rechts am Findelberg mit seiner Kirche vorbeifließt. Dann wäre genug Platz für eine Südumgehung von Saal. Zu dieser Planung wird es aber schon aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht kommen.  Foto: Markus Büttner

    Eine Entscheidung, wo die Trasse der Ortsumgehung von Saal verlaufen soll, ist noch immer nicht gefallen. Und es wird wohl auch noch eine Weile dauern, bis hier Klarheit herrscht. Jedenfalls wenn man die Ergebnisse einer Gesprächsrunde von vergangener Woche zugrunde legt. An der hatten neben Vertretern der Gemeinden Saal und Wülfershausen auch Planer Alexander Schlegel und Dr. Michael Fuchs, der Leiter des Staatlichen Bauamtes in Schweinfurt, teilgenommen.

    Die Quintessenz aus der Unterredung: Es muss ein Kompromiss zwischen Wülfershausen und Saal gefunden werden, denn gegen den Willen einer der beiden Gemeinden wird es wohl überhaupt keine Umgehung geben. Das heißt aber auch, dass die bisherige, von Wülfershausener Seite vehement abgelehnte Nordtrasse in der jetzigen Form nicht gebaut wird. Vielmehr soll die Planung erweitert werden, wobei aber erst einmal bei vorgesetzten Stellen ausgelotet werden muss, inwieweit das im Rahmen des Bundeswegeplanes überhaupt möglich ist, wie Planer Planer Schlegel und Behördenchef Fuchs gegenüber dieser Redaktion erklärten. Wülfershausens Bürgermeister Wolfgang Seifert rechnet mit Ergebnissen nicht vor dem nächsten Frühjahr.

    Wülfershausen soll bei der Planung mehr berücksichtigt werden

    Jetzt soll geprüft werden, inwieweit Wülfershausen entgegengekommen werden kann", resümierte Saals Bürgermeisterin Cornelia Dahinten das Ergebnis der Gespräche. Mehr könne man dazu aber noch nicht sagen. Vor allem nicht, was die Lage einer möglichen, veränderten Trasse betrifft. Gegenstand der Planung soll wohl eine südliche Umgehung des Gewerbegebietes in Wülfershausen über eine verlegte B279 werden. Das hätte für Wülfershausen zur Folge, dass dann Gewerbegebiet und  Wohnort nicht mehr durch eine Bundesstraße getrennt sein werden.

    Neben der  Frage, inwieweit der Freistaat und das zuständige Bundesministerium bereit sind,  einer eventuellen Planungsänderung zuzustimmen, geht es auch um die Finanzierung des Projekts. Bislang stehen laut Alexander Schlegel bis zu 45 Millionen Euro im Raum. Wobei ein erklecklicher Anteil für eine lange Talbrücke verwendet werden muss, die das sensible Überschwemmungsgebiet der Saale überspannen soll. Cornelia Dahintens Vorgänger Norbert Bauer hatte gar von bis zu 60 Millionen Euro gesprochen. Behördenleiter Fuchs machte deutlich, dass das Bauamt Schweinfurt bereits Umgehung in der Größenordnung von über 40 Millionen Euro gebaut habe.

    Rein an den Kosten würde das Vorhaben zur Entlastung des vom Auto- und Schwerlastverkehr Richtung A71 immer stärker beeinträchtigen Innenortes von Saal also wohl nicht scheitern. Laut Verkehrszählungen bewegen sich tagtäglich bis zu 7650 Autos und 750 Lkw durch die rund 1500 Einwohner zählende Gemeinde.           

    Saale-Umlegung wäre aus naturschutzrechtlicher Sicht nicht möglich 

    Gänzlich aus dem Rennen ist die Umgehungsplanung des mittlerweile 84 Jahre alten Manfred Blochmann aus Wülfershausen, die er als Mitarbeiter des Straßenbauamts Schweinfurt in den Jahren 1969/70 gefertigt hatte. Später wirkte Blochmann auch gut 15 Jahre als Bürgermeister von Wülfershausen. Ein zentraler Punkt seiner Planung vor gut 50 Jahren war die großflächige Verlegung der Saale im Bereich Saal. Dadurch hätte eine Umgehung südlich vom Dorf weiter abgerückt gebaut werden können. Zudem wäre Wülfershausen kaum tangiert worden.

    Eine solche Planung sei heute aus naturschutzrechtlicher Sicht europaweit nicht mehr zulässig.  Vor allem dann nicht, wenn es Alternativlösungen wie den Brückenbau gebe, argumentiert Alexander Schlegel. Außerdem müssten die Saaler diesem Vorschlag erst einmal zustimmen. Weiterhin müssten bei einer Saale-Verlegung ungeheuere Erdmassen bewegt werden. Bei der Fertigstellung der ebenfalls von Blochmann geplanten Umgehung von Hollstadt vor zig Jahren hatte man der Saale ebenfalls ein anderes Bett gegraben. Schlegel betont aber, das damals aber nur ein Dreißgstel der Masse bewegt worden sei, die bei einer Umlegung der Saale bei Saal heute notwendig wäre.           

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