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BAD KÖNIGSHOFEN/QUEIENFELD: Umzug nach Thüringen fast abgeschlossen

BAD KÖNIGSHOFEN/QUEIENFELD

Umzug nach Thüringen fast abgeschlossen

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    Gähnende Leere auf dem Mitarbeiter-Parkplatz der Firma Köberlein & Seigert in Bad Königshofen. Seit einigen Tagen schon wird am neuen Standort im thüringischen Queienfeld produziert. Eine Firmen-Mitarbeiterin bestätigte gestern , dass die Betriebsverlagerung weitgehend abgeschlossen ist.
    Gähnende Leere auf dem Mitarbeiter-Parkplatz der Firma Köberlein & Seigert in Bad Königshofen. Seit einigen Tagen schon wird am neuen Standort im thüringischen Queienfeld produziert. Eine Firmen-Mitarbeiterin bestätigte gestern , dass die Betriebsverlagerung weitgehend abgeschlossen ist. Foto: FOTO alfred kordwig

    Die Rufnummer ist die alte geblieben, der Ort, an dem man herauskommt, ein neuer: Seit einigen Tagen schon ist die Maschinenbaufirma Köberlein & Seigert telefonisch nur noch an ihrem neuen Standort in Thüringen erreichbar. Die ehemaligen Fertigungs- und Bürogebäude in Bad Königshofen wirken dagegen verwaist. Wo noch vor kurzem die Beschäftigten ihre Autos parkten, herrscht jetzt gähnende Leere.

    „Ja, der Umzug unseres Unternehmens ist so gut abgeschlossen“, bestätigte am gestrigen Dienstag eine Mitarbeiterin von Köberlein & Seigert. Die Mitarbeiter hätten ihre Tätigkeit an ihren neuen Arbeitsplätzen in Queienfeld aufgenommen, die Produktion in Bad Königshofen sei eingestellt worden.

    Die jetzt vollzogene Betriebsverlagerung hatte im vergangenen Jahr für großen Wirbel gesorgt. Auf bayerischer Seite wurde dem neuen Firmenchef vorgeworfen, das Unternehmen ausschließlich wegen der exzellenten Förderquote nach Thüringen zu verlegen, was Peter Seigert und sein Geschäftsführer Eugen Stall umgehend dementierten. Der Umzug sei vor allem deshalb erfolgt, weil die alten Produktionsstätten in Bad Königshofen zu klein geworden und die Verkehrsanbindung in Queienfeld einfach besser sei. Letztendlich wurde die höchstmögliche Förderung vom bayerischen Wirtschaftsminister gebilligt – sehr zum Leidwesen von Rhön-Grabfeld-Landrat Thomas Habermann, der die Entscheidung von Erwin Huber aufs Heftigste kritisierte.

    Längst nicht alle Mitarbeiter sind den Weg nach Thüringen mitgegangen. Mehrere Dutzend Beschäftigte haben die Firma verlassen, nachdem sie im Jahr 2005 von Josef Köberlein an Peter Seigert veräußert worden war. Viele fanden anderswo einen neuen Job, andere wie Rigobert Zehner und Adelbert Demar haben sich gleich selbstständig gemacht: Die langjährigen leitenden Köberlein-Angestellten gründeten im Sommer vergangenen Jahres in Großbardorf mit der Firma „IFSYS“ ein Unternehmen, dass im direkten Wettbewerb zu Köberlein & Seigert steht. Die Zahl der Mitarbeiter stieg binnen Jahresfrist von einer Handvoll auf rund 20 Beschäftigte. Auch der Betriebsratsvorsitzende von Köberlein & Seigert, der Bad Königshöfer Volker Hahn, hat Konsequenzen gezogen. Wie abzusehen war, hat er die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen beendet. „Ich bin am 15. Juli aus der Firma ausgeschieden“, bestätigt der 35-jährige, der insgesamt 15 Jahre bei Josef Köberlein und Köberlein & Seigert beschäftigt war. Sechs Jahre lang engagierte er sich im Betriebsrat, ein Jahr lang war er Vorsitzender.

    Hahn will einen ähnlichen Weg gehen wie die beiden „IFSYS“-Gründer. Vor wenigen Tagen gründete er mit seinem Geschäftspartner Peter Wieczorek am hohen Markstein in Bad Königshofen die Firma „Renergie-Systeme“, ein Maschinenbauunternehmen für regenerative Energien. Der Firmensitz liegt nur einen Steinwurf von den nun leer stehenden Fertigungsgebäuden von Köberlein & Seigert entfernt.

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