In der gut besuchten Bürgerversammlung in Unterelsbach gab es einige Kritikpunkte, denen sich Bürgermeisterin Birgit Erb stellen musste. Ingrid Reuß zollte der Bürgermeisterin zwar Respekt für eine ansehnliche Agenda der Veranstaltungen und Auszeichnungen des vergangenen Jahres, doch bei den baulichen Maßnahmen sei Unterelsbach nicht vertreten. "Seit Jahren ist nichts geschehen mit der Rhönhalle und der Kirchberg ist kein schöner Anblick", monierte sie und sprach von "kohlschwarzen Steinen". "In Unterelsbach muss etwas geschehen. Ich habe das Gefühl, Unterelsbach ist das vergessene Dorf."
Das wollte die Bürgermeisterin nicht auf sich sitzen lassen. "Ich muss widersprechen. Wir haben ein Neubaugebiet erschlossen. Die Ortsdurchfahrt wird geplant und die Gemeinde wird die Gehwege gestalten." Außerdem verwies sie auf die neue Wasserversorgung und die Planungen für die Feuerwehr. "Eine Mauer mal abzustrahlen, ist ein laufender Verwaltungsakt, das steht nicht im investiven Bereich", sagte sie bezüglich des Kirchbergs.
Aktueller Stand zur Rhönhalle
Was die Rhönhalle angehe, seien statische Untersuchungen vorgenommen worden. "Zum heutigen Tag kann ich nichts weiter sagen", erklärte Erb und führte als Begründung die Erkrankung des Architekten an. "Wir haben keine fundierten neuen Kenntnisse." Abgesehen davon sei in die Rhönhalle in den vergangenen Jahren investiert worden, ergänzte Erb und zählte die Heizungsanlage als Beispiel auf. "Die ist aber noch nicht fertig", folgte sofort ein Einwurf aus der Versammlung.

Geplant sie auch die Sanierung der Brücke im Mühlweg, was allerdings ein schwieriges Unterfangen werde, da zwei Handwerkbetriebe und ihre Belieferungsmöglichkeiten zu berücksichtigen seien. "Das wird nicht ganz einfach", sagte Erb. Vermutlich werde die Brücke komplett gesperrt und eine großräumige Umfahrung über den ehemaligen Grünabfallplatz eingerichtet. Gemeinderat Georg Warnke wollte wissen, ob nur die Brücke oder auch der umliegende Bereich saniert werde. Da die Sanierung der Ortsdurchfahrt, der NES 24, ohnehin anstehe, sei geplant, die Straße bis zur Brücke zu sanieren. Ob im weiteren Bereich bis zum ehemaligen Raiffeisengebäude eine weitere Sanierung stattfinden kann, das sei zu prüfen, erläuterte Erb. Gerne möchte sie die Bruchsteine der Brücke erhalten.
Erneuerung der Kreisstraße erforderlich
Für die Kreisstraße liege bereits ein Baugrundgutachten vor. Dem zufolge sei eine grundlegende Erneuerung der Straße, die aus dem Jahr 1970 stammt, erforderlich. Im jetzigen Zustand entspreche die Straße nicht mehr den Anforderungen einer Kreisstraße. Der Gehweg und die Beleuchtung wird über die Gemeinde modernisiert. Die Maßnahme ist für die Jahre 2021 und 2022 vorgesehen.
Der Friedhof ist Jahr für Jahr ein Diskussionsthema in Unterelsbach. Ansgar Lenhardt bat um eine Verbesserung des Eingangsbereichs von der Schulstraße aus. Ein wenig Kies sei nötig, das könne doch der Bauhof erledigen.
Helmut Handwerker wollte wissen, warum die Kirche in der Dunkelheit angestrahlt wird. Das passe mit dem Image des Sternenparks und dem Thema Insektenschutz nicht zusammen. Erb verwies auf die Kirchenverwaltungen, fragte dann aber in die Runde, ob die Bürger die Beleuchtungen wünschen oder nicht. "Nein", war die nahezu einstimmig Meinung mit der scherzhaften Ergänzung: "Außer mittwochs, da ist Stammtisch."
Alte Schule thematisiert
Kritik gab es bezüglich der Alten Schule, die 30 Jahre im Eigentum der Gemeinde war und vor kurzem zurück an die Kirche übergeben wurde. Burkard Zimmer: "Die Gemeinde hat 30 Jahre lang nichts an der alten Schule gemacht, Anträge wurden ignoriert und jetzt wird gesagt, sie gehört der Kirche. Dabei nutzt die Gemeinde die Schule für Wahlen." "Das lasse ich so nicht gelten", wehrte sich Erb. Die Gemeinde habe bei der Kirchenverwaltung die Anfrage zur Nutzung bei Wahlen gestellt. Thilo Steinke bestätigte, dass die Kirchenverwaltung beschlossen hatte, den Raum für die Wahl kostenfrei zur Verfügung zu stellen. "Damit die Bürger profitieren." Auch wehrte sich Erb dagegen, dass die Gemeinde "nichts" an Unterhalt geleistet habe. "Es ist mehrfach Unterhaltsaufwand betrieben worden." Helmut Handwerker wusste: "Kleine Arbeiten wurden immer gemacht, aber die große Sanierung ist auf der Strecke geblieben, weil sich niemand verantwortlich fühlte."
Thilo Steinke fragte nach dem geplanten Maskenmuseum in Oberelbach. "Muss sich die Gemeinde noch ein Gebäude ans Bein binden? Das muss doch saniert und unterhalten werden. Es ist doch sicher keine Pflichtaufgabe, noch ein weiteres Gebäude und ein Museum einzurichten." Erb verwies auf die Förderung, die die Gemeinde bekam, außerdem sollen nicht nur Masken untergebracht werden. Es sei insgesamt wichtig für die Kultur.
Unterelsbach ist mit 507 Einwohnern, der zweitgrößte Ortsteil nach Oberelsbach. Im vergangenen Jahr gab es zwei Geburten, drei Sterbefälle und vier Eheschließungen in dem Ort.
3. Bürgermeister Dietmar Hesselbach kandidiert nicht mehr
Dietmar Hesselbach, seit 18 Jahren Gemeinderat für die Wählergemeinschaft Unterelsbach und dritter Bürgermeister, kündigte an, dass er in der nächsten Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung stehen wird.