Ab dem 13. März 2025 muss sich eine ehemalige Führungskraft des Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt vor dem Amtsgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem früheren leitenden Klinik-Mitarbeiter Vergewaltigung in zwei Fällen und sexuelle Belästigung in ebenfalls zwei Fällen vor.
Wie Katrin Hofmann, Richterin und Sprecherin des Amtsgerichts Bad Neustadt, mitteilt, soll der Beschuldigte während des Abendprogramms nach einer Teambildungsmaßnahme im Oktober 2023 sexuelle Handlungen an zwei volljährigen Auszubildenden vorgenommen haben. Mehrere Mitarbeitende des Unternehmens erstatteten daraufhin Anzeige bei der Polizei. Das Rhön-Klinikum stellte die Führungskraft frei und kündigte ihr später.

Ein solches Verhalten, wie es Mitarbeitende der Führungskraft vorwerfen, stelle einen groben Verstoß gegen die Haltungsgrundsätze des Unternehmens dar, hatte die Rhön-Klinikum AG kurz nach Bekanntwerden der Vorwürfe mitgeteilt. Dr. Stefan Stranz, Mitglied des Vorstands der Rhön-Klinikum AG und Sprecher der Geschäftsführenden Direktion, erklärte knapp ein Jahr später, man habe den Vorgang "sorgsam aufgearbeitet und umgehend die gebotenen Konsequenzen gezogen".
In dem Verfahren in Bad Neustadt sollen zahlreiche Zeugen gehört werden
Wie die Gerichtssprecherin in Bad Neustadt weiter informiert, handelt es sich bei dem Prozess um ein umfangreiches Verfahren, in dem zahlreiche Zeuginnen und Zeugen gehört werden sollen. Es sei üblich, dass derlei Verfahren mit zu erwartendem Strafmaß von weniger als vier Jahren Freiheitsstrafe am Amtsgericht und nicht am Landgericht verhandelt werden.
"Fünf Verhandlungstage sind angesetzt", erklärt Hofmann. Beginn der Verhandlung vor dem Schöffengericht am Amtsgericht Bad Neustadt ist am Donnerstag, 13. März. Als weitere Prozesstage sind der Sprecherin zufolge 20. und 27. März sowie 3. und 4. April geplant.