Ein Bundeswehrsoldat der Infanterieschule Hammelburg, der im Einzelkampftraining unterwegs war, hatte eine großangelegte Suchaktion ausgelöst. Nachdem er sich am Mittwochabend nicht am Zielpunkt gemeldet hatte, waren ab 20.30 Uhr mehr als 100 Rettungskräfte rund um den Badesee in Burgwallbach bis rund um Schmalwasser (Lkr. Rhön-Grabfeld) im Einsatz.
Hier wurde die Suche dann in den Nachtstunden des Donnerstags abgebrochen, allerdings in den Morgenstunden wieder aufgenommen. Da waren es noch einmal 100 Rettungskräfte, 40 Beamtinnen und Beamte der Polizei sowie 513 Soldaten der Sanitätskompanie des Ausbildungszentrums der Vereinten Nationen sowie der Infanterieschule Hammelburg.
Sie durchsuchten die Waldgebiete im Salzforst. Gegen 11 Uhr konnte Entwarnung gegeben werden, nachdem der Gesuchte an einer Straße bei Bad Kissingen in Richtung Oberthulba (Landkreis Bad Kissingen) gefunden wurde. Wie es dazu kommen konnte, dass der Soldat sich nicht melden konnte, ist bislang unklar.

„Jeder hat einen GPS-Tracker dabei, allerdings war dieser wohl defekt“, sagt Oberstleutnant Yureck Lobodzinski. Hier müsse man noch viele Fragen beantworten, denn gerade über GPS könnte man jederzeit den jeweiligen Soldaten finden. Zur Einzelkämpferausbildung der Infanterieschule Hammelburg gehörte es dieses Mal, in einem Gebiet zwischen der A7 und der Rhön mit den Punkten Bad Neustadt, Bad Brückenau und Bad Kissingen allein unterwegs zu sein.

Jeder der Soldaten sollte bei dieser Orientierungsübung keinen Kontakt zu den Kameraden, die ebenfalls unterwegs waren, haben. Immer gab es jedoch einen Zielpunkt. Doch hier war der Vermisste am Mittwochabend nicht angekommen und hatte sich auch nach Verstreichen einer gewissen Wartezeit nicht gemeldet. Warum, das muss nun überprüft werden.
Das Nicht-Melden war der Auslöser für die großangelegte Suchaktion. Man vermutete, dass ein Unglücksfall vorliegt und wollte den Mann schnellstens finden. Deshalb waren nicht nur Wehrleute der Feuerwehren Burgwallbach und Bad Neustadt und die Rettungskräfte wie Rotes Kreuz, Rettungsdienst, Berg- und Wasserwacht und Wasserrettung Schweinfurt sondern auch Rettungshunde mit sogenannten Mantrailern aus Sömmersdorf, Rhön-Grabfeld, Haßberge, der Johanniter Unfallhilfe und des ASB und Feuerwehren im Einsatz.

Ebenso ein speziell für solche Suchaktionen ausgerüsteter Polizeihubschrauber. Nach einem Abbruch der Suchaktion in den Morgenstunden des Donnerstags wurde dann in Windshausen die „Einsatzleitung“ im Sportheim eingerichtet. Von hier aus wurden die Suchmannschaften koordiniert und in der Früh neu gestartet.
Hinzu kamen neben dem Polizeihubschrauber auch die Drohnen der Bergwacht Rhön. Von Seiten der Polizei waren rund 40 Kräfte vor Ort, hinzu kamen 100 Kräfte der verschiedenen Hilfsorganisationen des Roten Kreuzes und 513 Bundeswehrsoldaten. Am Burgwallbacher See sowie in den Seen bei Schmalwasser war sogar die Wasserwacht Wülfershausen im Einsatz.

Aufatmen dann am Donnerstag kurz nach 10 Uhr, als die Meldung kam, dass der Vermisste wohlbehalten und mit nur leichten Blessuren an der Straße in Richtung Oberthulba im Landkreis Bad Kissingen gefunden wurde. Wie er dorthin gefunden hat, wird noch zu klären sein.
„Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Blaulichtbehörden hätte besser nicht sein können“, wird Oberst Stefan Leonhard, der stellvertretende Kommandeur der Infanterieschule, einer gemeinsamen Pressemitteilung der Polizeiinspektion Bad Neustadt und der Infanterieschule Hammelburg zitiert.
Auch Jan Schubert, Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Bad Neustadt, zeigte sich begeistert: „Der Schulterschluss der einzelnen Behörden und Verbände hat perfekt funktioniert, alle beteiligten Kräfte haben ihr Bestes gegeben – mit Erfolg!“ Dies bestätigte auch der Einsatzleiter: „Die Zusammenarbeit hätte nicht besser laufen können und das Ergebnis spricht für sich, wir haben das oberste Ziel erreicht.“
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