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Stockheim: Versorgung auch bei Ärztemangel sichern: In Stockheim eröffnet der erste Raum für das Medizinprojekt "VERAH am Ort"

Stockheim

Versorgung auch bei Ärztemangel sichern: In Stockheim eröffnet der erste Raum für das Medizinprojekt "VERAH am Ort"

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    Es gibt immer weniger Hausärztinnen und Hausärzte, auch im Streutal. Das Projekt "VERAH am Ort" möchte die Versorgung der Patienten auch bei einem Ärztemangel sicherstellen.
    Es gibt immer weniger Hausärztinnen und Hausärzte, auch im Streutal. Das Projekt "VERAH am Ort" möchte die Versorgung der Patienten auch bei einem Ärztemangel sicherstellen. Foto: Stephan Jansen, dpa

    Lange haben die Streutalallianz, die HeimatUnternehmer, die Verantwortlichen der Universität Bayreuth als wissenschaftliche Begleiter und mehrere Ärztinnen und Ärzte aus dem Streutal geplant, nun ist es so weit: In Stockheim eröffnet am Montag, 22. Mai, der erste "VERAH am Ort"-Raum. Zur Informationsveranstaltung mit Eröffnung hat sich der bayerische Staatsminister für Gesundheit und Pflege Klaus Holetschek angekündigt, der bei diesem Anlass auch den Scheck über 500.000 Euro Förderung überreichen wird.

    Was ist das Ziel von "VERAH am Ort"?

    VERAHs (Versorgungsassistenten in der Hausarztpraxis) sind speziell weitergebildete medizinische Fachangestellte von Hausarztpraxen, die auf Anweisung ihres Arbeitgebers Patienten zu Hause betreuen und dort bestimmte Leistungen erbringen. Die Initiatoren des bayernweit in dieser Form einzigartigen Pilotprojekts möchten, dass die VERAH nicht mehr jeden Hausbesuch im Wohnanwesen des Patienten durchführen muss, wenn er oder sie noch mobil genug ist, um einen zentralen Raum ("VERAH am Ort-Raum") im eigenen Wohnort zu erreichen. So sollen Fahr- und Parkzeiten der VERAH eingespart und Ärzte entlastet werden.

    An wen richtet sich das neue Angebot?

    "Ausschließlich Patienten der beteiligten Ärzte, die normalerweise durch Hausbesuche versorgt werden würden, aber noch ausreichend mobil sind, um einen zentralen Raum im Wohnort zu erreichen, können das Angebot nutzen", erklärt Reiner Hofmann von der Universität Bayreuth auf Nachfrage.

    Patientinnen und Patienten, die für "VERAH am Ort" infrage kommen, würden entweder von ihrem Arzt oder ihrer Ärztin auf das Angebot aufmerksam gemacht oder könnten ihn oder sie selbst darauf ansprechen. Wann die Patienten zur VERAH in den zentralen Raum kommen können, wird ihnen von ihrem Arzt oder der VERAH mitgeteilt. Hofmann betont ausdrücklich, dass die VERAHs die bisherigen Hausbesuche bei nicht-mobilen Patienten wie gewohnt weiter durchführen werden.

    Wie viele Ärzte und VERAHs sind beteiligt?

    Wie Hofmanns Kollegin, die Gesundheitsökonomin Julia Bräuer, mitteilt, nehmen momentan zwei Ärzte und eine Ärztin in drei Praxen aus dem Streutal an dem Projekt teil, insgesamt sind dort sechs VERAHs beschäftigt. Zwei Mitarbeiterinnen einer beteiligten Praxis durchlaufen derzeit die VERAH-Ausbildung und sollen "zum gegebenen Zeitpunkt" ebenfalls integriert werden.

    Welche Leistungen darf die VERAH übernehmen, welche nicht?

    Die VERAH darf nur solche Leistungen übernehmen, die zuvor von ihrem Arbeitgeber an sie delegiert wurden. Dazu gehören laut Julia Bräuer beispielsweise Wunden versorgen, Blutdruck messen oder Blut abnehmen. Nicht erlaubt ist es der VERAH zum Beispiel, eine Krankschreibung auszustellen, neue Medikamente zu verordnen oder Diagnosen zu stellen.

    In welchen Orten außer Stockheim könnten noch Räume für "VERAH am Ort" entstehen?

    Der erste VERAH-Raum eröffnet am Montag, 22. Mai, um 15 Uhr am Tanzberg 18 in Stockheim. Weitere Räume sollen in Bastheim, Hendungen, Oberwaldbehrungen, Stockheim und Urspringen eröffnen. Es war noch angedacht, in Sondheim/Rhön und Willmars zentrale Anlaufpunkte für die VERAH zu schaffen. Diese beiden Gemeinden werden zum Start aber nicht dabei sein. Für das Projekt in Frage kommen nach Schätzungen der Verantwortlichen (Stand: 18. April 2023) 164 Patientinnen und Patienten.

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