Die Gebührenkalkulation und die Änderung der Beitrags- und Gebührensatzung zur Wasserabgabesatzung waren die Hauptthemen der Sitzung beim Wasserzweckverband Bad Königshofen Gruppe Mitte. Dazu legte die Verwaltung eine Gebührenkalkulation für die Jahre 2025 bis 2028 vor. Diese beinhaltete eine notwendige Erhöhung von bisher 2,55 Euro pro Kubikmeter Wasser auf nunmehr 3,20 Euro pro Kubikmeter. Zweckverbandsvorsitzender Bürgermeister Thomas Helbling sagte dazu, dass eine Erhöhung unumgänglich war. Der Hauptgrund für den Anstieg der Verbrauchsgebühr liege im Unterhalt für Wasserleitungsnetze, der Brunnen und Hochbehälter sowie der Wasserwerke.
Der Vorsitzende erläuterte, dass der Zweckverband Bad Königshofen Gruppe Mitte rund 10.000 Einwohner mit Trinkwasser versorgt, wobei jährlich an die 418.000 Kubikmeter Wasser benötigt werden. Thomas Helbling: "Lagen die Kosten für Material und Baumaßnahmen sowie für notwendige Reparaturen in den Jahren 2021 bis 2024 noch durchschnittlich bei 355.000 Euro pro Jahr, pendeln sie sich voraussichtlich bis 2028 bei 790.000 Euro ein." Außerdem sei eine Erhöhung von Investitionen für den Austausch der alten Netze der weiterer Grund für den Preisanstieg. Ein Leitungsnetz habe eine "Lebenserwartung" von etwa 50 Jahren. Deshalb werden jährlich entsprechende Ausgaben für den Austausch und Unterhalt der Leitungen einkalkuliert.
Zweckverband investiert kontinuierlich in seine Netze
In Bayern hätten viele Kommunen dies nicht vorgenommen. Daher kämen nun enorme Summen auf sie zu, um ihre Netze zu erneuern oder auszutauschen. "Genau das wollen wir als Zweckverband Bad Königshofen Gruppe Mitte vermeiden und kontinuierlich in den Netzunterhalt investieren", sagte Helbling. Weitere Ursachen für den Kostenanstieg sind anhaltende Preissteigerungen vor allem im Energie- und Materialbereich. Chemikalien für Reinigungsprozesse, Strom und Bauleistungen werden teurer. Der Zweckverbandsvorsitzende: "Allein die Strompreise sind von 2020 bis 2024 um etwa 42 Prozent gestiegen."

In dieser Zeit hat der Zweckverband rund 135 kWh in Photovoltaikanlagen investiert und konnte so die steigenden Strompreise abfangen. Der Verband deckt an die 40 Prozent seines Stroms selbst. Gleichzeitig steige der nötige Investitionsbedarf zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit durch Sanierung des Leitungsnetzes und der Anlagen, so Helbling.
Hohe Kosten durch anstehende Sanierungsmaßnahmen
Im kommenden Jahr ist zum Beispiel der Austausch der 1,3 Kilometer langen Fernleitung im Bereich Großbardorf geplant. Die Kosten pendeln sich bei rund 450.000 Euro ein. Hinzu kommen 280.000 Euro für die Erneuerung des Ortsnetzes von Sulzfeld. Der Austausch von Hausschiebern in Merkershausen und Kleineibstadt ist mit 65.000 Euro kalkuliert, die Sanierung des Hochbehälters in Sulzfeld mit 150.000 Euro. Rund 300.000 Euro verschlinge die Erneuerung im Leitungsnetz Bad Königshofen.
In den Jahren 2026 bis 2027 ist die Sanierung der Ortsdurchfahrt Großeibstadt geplant. Hier kommen im Wasserleitungsbau 750.000 Euro voraussichtlich dazu. Pro Jahr sind an die 650.000 Euro für Unterhalt und Austausch der Wasserleitungsnetze eingeplant. Thomas Helbling erwähnte dazu die hochwertige Wasserqualität, weil Leitungswasser generell deutlich strenger kontrolliert werde als Mineralwasser: Trinkwasser fast täglich, Mineralwasser oft nur einmal im Jahr.