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BAD NEUSTADT: Vom Finanzbeamten zum Orthopäden

BAD NEUSTADT

Vom Finanzbeamten zum Orthopäden

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    Einen Ruhestand will sich Dr. Helmut Klum noch nicht gönnen, „ich mache weiter so lange ich kann”.
    Einen Ruhestand will sich Dr. Helmut Klum noch nicht gönnen, „ich mache weiter so lange ich kann”. Foto: Foto: Eckhard Heise

    Es gibt im Landkreis eine ganze Reihe von Beispielen, dass Ärzte nach Erreichen des Rentenalters noch längst nicht ans Aufhören denken. Zu ihnen zählt Dr. Helmut Klum. Der Orthopäde gehört schon lange zu den alteingesessenen Medizinern in Bad Neustadt und hätte eigentlich einen Anrecht auf seinen Ruhestand. Doch davon will der 68-Jährige nichts wissen. Nur etwas kürzer treten ist angesagt. Seine kassenärztliche Stelle hat er zu Jahresbeginn im Orthocentrum an seinen Nachfolger abgegeben, jetzt ist er nur noch Angestellter.

    Traum aus der Schulzeit

    Klums beruflicher Werdegang hat einen ungewöhnlichen Verlauf genommen. Der gebürtige Elsenfelder begann seinen beruflichen Werdegang als Finanzbeamter. Er habe aber bald gemerkt, dass er den falschen Weg eingeschlagen hatte, erzählt der Arzt. So folgte er dann doch seinem Traum aus der Schulzeit und studierte nach dem Nachholen des Abiturs in Würzburg Medizin. Mitte der 80er Jahre ging er nach Abschluss des Studiums und einer Weiterbildungszeit in Innerer Medizin und Chirurgie zunächst nach Werneck, wo er eine Facharztweiterbildung als Orthopäde absolvierte.

    So kam er 1990 nach Bad Neustadt, wo er als niedergelassener Arzt zunächst in der Bauerngasse eine Praxis eröffnete. Es folgte noch ein Umzug in die Kurhausstraße, ehe er 2012 im Pointcenter Partner des Orthocentrums Saale wurde. Zusammen mit der Niederlassung in Bad Kissingen sind dort acht Ärzte tätig.

    Noch ein Ortswechsel

    Nachdem er Anfang des Jahres nun als Angestellter tätig ist und auch seine Arbeitszeit etwas reduzierte, steht ihm aber ein erneuter Ortswechsel ins Haus. Wenn die Arbeiten am Rhön-Klinikum Campus abgeschlossen sind, wird er mit dem gesamten Ärzteteam als eigenständige Einrichtung in das neue Zentrum für ambulante Medizin umziehen. Obwohl Klum Wert auf Unabhängigkeit legt, sieht er dort in der unmittelbaren Nähe zu weiteren Fachbereichen erhebliche Vorteile der medizinischen Versorgung.

    Unter medizinischen Gesichtspunkten habe sich die Orthopädie gewaltig verändert, erklärt der Mediziner. Wurde die Behandlung von Erkrankungen am Bewegungsapparat in der Fachwelt einst eher als Nebenschauplatz der Medizin betrachtet, sei die Orthopädie von heute ein weitverzweigtes Fachgebiet mit hochkomplexen chirurgischen Eingriffen und zahlreichen Überschneidungen zu weiteren Spezialgebieten der Chirurgie geworden.

    Regulierungswut

    Ansonsten steht Klum so manchen Entwicklungen im Gesundheitssektor eher kritisch gegenüber. Weniger angetan ist Klum beispielsweise von den äußeren Bedingungen, unter denen Ärzte heutzutage ihre Arbeit verrichten. Besonders störe ihn die ungeheure „Regulierungswut“ des Gesundheitssystems, „das gegenseitige Vertrauen ist verloren gegangen und zu viele Interessen mischen inzwischen mit, wenn es um das Wohl des Patienten geht.“

    Das kann dem Vater zweier Kinder und Großvater von zwei Enkeln den Spaß an der Arbeit aber nicht nehmen. Das zeigt sich auch daran, dass er gerade erst für weitere fünf Jahre im Amt des Vorsitzenden des Ärztlichen Kreisverbandes Bad Neustadt bestätigt wurde. Außerdem habe er keine extravaganten Hobbys, denen er jetzt unbedingt verstärkt nachkommen müsse, beteuert Klum, „wenn auch nicht mehr ganz im gewohnten Umfang, mache ich weiter so lange ich kann“.

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