Europas größte Spinnen- und Insektenausstellung mit circa 200 Tieren war in der Markthalle in Mellrichstadt aufgebaut. Ricardo Köllner und sein Team von Insektopia aus Stuttgart präsentierten – zum ersten Mal in Mellrichstadt – den erstaunten Besuchern Stabschrecken, Vogelspinnen, Tausendfüßer, Skorpione und Schnecken.
Stabschrecken und Schnecken, auch einen Tausendfüßer, der allerdings nur 750 Füße hat, durften Besucher auf die Hand nehmen. Vogelspinnen zeigten die Leute von Insektopia vor allem den interessierten Kindern aus nächster Nähe. Auf Besucherhände wollten die Experten die Tiere nicht lassen. Denn, falls doch jemand erschrickt, die Hand dabei schnell zurückzieht, könnte das Tier dabei einen halben Meter auf den harten gefliesten Boden stürzen. Und das wäre für eine Vogelspinne tödlich.
Vogelspinnen machen Jagd auf alles, was sie überwältigen können. Das sind hauptsächlich Insekten wie Schaben, Grillen oder Heuschrecken. Aber auch Echsen, kleine Vögel oder Nagetiere. Das Spinnengift dient zum Töten der Beutetiere und zur Vorverdauung; es wird in das Beutetier injiziert und löst dieses von innen auf. Das Gift der als mindergiftig geltenden Vogelspinnen soll nach einem Biss beim Menschen etwa ähnlich wie Bienen- oder Wespengift wirken.
Gezeigt wurden zwei südamerikanische Vogelspinnen, in Mexico sowie in Chile beheimatet. Diese Arten, sogenannte Bombardier-Vogelspinnen, haben zur Verteidigung Brennhaare, die sie ihren Feinden bei Gefahr entgegenschleudern. Normalerweise kommt es bei Menschen zu einem Brennen und einem starken Juckreiz mit Hautrötungen, leichten Schwellungen oder Bläschen. Bei Allergikern können diese Symptome weitaus schlimmer verlaufen, so dass eine ärztliche Behandlung eforderlich ist.
Der Name „Vogelspinne“ geht – laut Wikipedia – höchstwahrscheinlich auf die berühmte Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian (1647 – 1717) zurück. In einem 1705 erschienenen Werk von ihr ist ein colorierter Kupferstich zu finden, auf dem eine große Spinne, auf einem Ast sitzend, einen Kolibri verspeist. Feinde der Vogelspinnen sind Vögel, Reptilien, Amphibien, Skorpione. Aber auch Wirbeltiere wie Affen und Nasenbären jagen Vogelspinnen.
Und die giftigen Skorpione blieben ebenfalls auf den Händen der Aussteller. Auch diese zu den Spinnentieren zählenden Exemplare durften im Rahmen der stündlich stattfindenen Live-Shows „hautnah“ betrachtet werden.
Dabei ließen sich die Aussteller durchaus „Löcher in den Bauch“ fragen und haben alle Fragen beantwortet. Auch Tipps für die Haltung der wirbellosen Tiere in Terrarien gaben die Experten den interessierten Besuchern.