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Wargolshausen: Von Udo Jürgens bis zu den Schürzenjägern: In Wargolshausen endet nach 44 Jahren die Ära der Singgruppe

Wargolshausen

Von Udo Jürgens bis zu den Schürzenjägern: In Wargolshausen endet nach 44 Jahren die Ära der Singgruppe

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    Stets für eine Überraschung gut: Nicht nur Liedauswahl und Gesang überzeugten bei den Konzerten der Singgruppe, auch die Präsentation kam bei den Besuchern gut an.
    Stets für eine Überraschung gut: Nicht nur Liedauswahl und Gesang überzeugten bei den Konzerten der Singgruppe, auch die Präsentation kam bei den Besuchern gut an. Foto: Ansgar Büttner

    Die Einweihung der Marienkapelle am Waldrand von Wargolshausen am 15. August 1979 war verbunden mit einer musikalischen Besonderheit: Ein Chor, bestehend aus jugendlichen Sängerinnen und Sängern, übernahm die melodische Gestaltung des Gottesdienstes.

    Lothar Büttner, zu dieser Zeit Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, hatte eigens zu diesem Ereignis die Singgruppe gegründet. Jetzt, am Fest Mariä Himmelfahrt, 44 Jahre nach dem ersten Auftritt, wird der Chor in dieser Konstellation wohl letztmals zu hören sein.

    Mit etwas Wehmut schaut Lothar Büttner auf diese Zeit zurück. Aber es werde zu viel, sagt der 71-Jährige. Und da die Sängerinnen und Sänger mit ihm alt geworden sind, dürfte es schwierig werden, den Chor weiterzuführen.

    In den Anfängen des Chors kam das Neue Geistliche Lied auf

    Büttner ist überzeugt: Das Erfolgsrezept der Singgruppe, die immer nur anlassbezogen probte, war das Liedgut. "Ich habe damals von meiner Zeit in Münsterschwarzach und St. Benedikt in Würzburg profitiert." Es war die Zeit, als das Neue Geistliche Lied Einzug hielt. Obgleich "Der Tag ist seiner Höhe nah", eines der Lieder von 1979, zu einem der Klassiker des Chors geworden ist, hat sich in den mehr als vier Jahrzehnten viel verändert.

    Am Fest Mariä Himmelfahrt ein gewohntes Bild: Die Singgruppe mit Chorleiter Lothar Büttner übernahm jedes Jahr die musikalische Gestaltung an der Marienkapelle bei Wargolshausen.
    Am Fest Mariä Himmelfahrt ein gewohntes Bild: Die Singgruppe mit Chorleiter Lothar Büttner übernahm jedes Jahr die musikalische Gestaltung an der Marienkapelle bei Wargolshausen. Foto: Ansgar Büttner

    Kirchliche Liedermacher wie Siegfried Fietz und Clemens Bittlinger fanden Einzug in das Repertoire des jungen Chores. Stücke, unter anderem von Udo Jürgens, Hannes Wader und den "Schürzenjägern", wurden mit aufgenommen. "Es ist erstaunlich", sagt Lothar Büttner, "welche christlichen Botschaften prominente Interpreten in ihren Stücken haben."

    Die Lieder des Chors vermittelten stets eine christliche Botschaft

    Es müssen an die 300 verschiedene Lieder sein, die von der die Singgruppe in den 44 Jahren gesungen wurden. Ziel war es immer, eine christliche Botschaft zu vermitteln – deshalb auch ausschließlich deutsche Liedtexte. Begleitet wurden sie immer von den verschiedensten Instrumenten. Selbst ein Didgeridoo, dieses "Holzrohr" der australischen Ureinwohner, wurde teilweise mit eingebaut.

    Der Erfolg gab dem Chorleiter mit seinen Sängerinnen und Sängern recht. Die Konzerte, die über viele Jahre im zweijährigen Rhythmus stattfanden, füllten jeweils die Kirche. Gerne erinnert sich Büttner auch an die Auftritte im Würzburger Käppele, an den Workshop mit Siegfried Fietz und das gemeinsame Konzert mit Clemens Bittlinger – es waren Höhepunkte in der Chorgeschichte.

    Überhaupt sind die zahlreichen Konzerte dieser beiden christlichen Liedermacher in Wargolshausen aus dem Chor heraus entstanden. So schließt sich mit dem 10-Uhr-Gottesdienst am 15. August an der Marienkapelle der Kreis. Wie es aussieht, endet hier eine Ära.

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