Gefahr in der Luft: Wer bei Sanierungs- und Abrissarbeiten die Asbest-Gefahr aus den Augen verliert, geht ein hohes Risiko ein. Darauf hat die IG Bauen-Agrar-Umwelt hingewiesen. „Zwar ist Asbest seit 1993 verboten. Aber die überwiegende Zahl der Häuser, die in Rhön-Grabfeld jetzt saniert werden, sind älter. Ob in Nachtspeicherheizungen, Abdeckplatten oder im Bodenbelag – krebserregende Asbestfasern sind bei diesen Gebäuden nach wie vor eine große Gefahr für Bauarbeiter, aber auch Hausbesitzer“, warnt der Bezirksvorsitzende der IG Bau Mainfranken, Michael Groha.
„Luftdicht versiegelt ist Asbest selten eine Gefahr. Aber beim Abriss oder Umbau werden die feinen Fasern aufgewirbelt. Mit Pech reicht da schon ein einziger Atemzug, um nach Jahren an Asbestose, Lungen- oder Kehlkopfkrebs zu erkranken“, sagt Groha. Der Gewerkschafter empfiehlt Hausbesitzern im Kreis Rhön-Grabfeld die Zusammenarbeit mit dem Amt für Arbeitsschutz: „Wer vor Beginn der Bauarbeiten die Behörden informiert, ist auf der sicheren Seite. Um letzte Zweifel zu beseitigen, reicht ein kurzer Baustellen-Check in den meisten Fällen schon aus. An dieser Stelle besonders vorsichtig zu sein, kann im Extremfall Leben retten.“
Für die Entsorgung der krebserregenden Fasern gebe es Spezialfirmen. Allein im letzten Jahr erkrankten nach Angaben der Berufsgenossenschaften 267 Menschen in Bayern an Krankheiten, die durch Kontakt mit Asbest hervorgerufen wurden, davon 63 im Baugewerbe. 34 Bauarbeiter in Bayern starben an Asbestose.