Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Neustadt
Icon Pfeil nach unten

Bad Neustadt: Während Baustellenbetrieb das Stadtbild dominiert, finden Geschäftsinhaber kreative Wege, Kunden anzulocken

Bad Neustadt

Während Baustellenbetrieb das Stadtbild dominiert, finden Geschäftsinhaber kreative Wege, Kunden anzulocken

    • |
    • |
    Baustelle am Marktplatz in Bad Neustadt. Noch bis Ende des Jahres werden Bagger, Baken und Baumaschinen das Stadtbild prägen.
    Baustelle am Marktplatz in Bad Neustadt. Noch bis Ende des Jahres werden Bagger, Baken und Baumaschinen das Stadtbild prägen. Foto: Markus Büttner

    Insgesamt neun Monate, noch etwa bis Ende des Jahres, sollen die Baumaßnahmen in der Innenstadt dauern, bei der neben dem neuem Pflaster und Nahwärmeanschlüsse auch Kanal- und Glasfaserarbeiten durchgeführt werden. Während derzeit Bagger, Baken und Baumaschinen das Stadtbild prägen, gehen die Geschäftstreibenden verständnisvoll bis kreativ mit der herausfordernden Situation um.

    Corinna Bott: Wir machen das beste draus

    Corinna Bott, Bella Cosa: "Wir können ja nichts daran ändern und machen das beste daraus."
    Corinna Bott, Bella Cosa: "Wir können ja nichts daran ändern und machen das beste daraus." Foto: Markus Büttner

    Corinna Bott betreibt das 'Bella Cosa' am Marktplatz und liegt mit ihrem Geschäft für Geschenke und Dekorations-Artikel direkt am Anfang der Baustelle. "Ich habe das Gefühl, dass durch die Baustelle die Menschen die Innenstadt eher meiden und gleich woanders hinfahren. Schließlich verschönern Baustellenlärm und Krach nicht gerade das Einkaufserlebnis. Es fehlt die Laufkundschaft. Das bedeutet für unser Geschäft erst einmal weniger Umsatz." Jedoch habe sie sich die Einschränkung und Belastung schlimmer vorgestellt. "Wie die Baustelle und die Verkehrsführung gelöst wird, finde ich gut. Wir können ja nichts daran ändern und machen das Beste daraus. Natürlich sind wir auch froh, wenn es schnellstmöglich wieder vorbei ist."

    Kalli Wehner: Spontangäste und Radfahrer kommen nicht mehr vorbei

    Kalli Wehner: Vier Wochen wären okay, aber neun Monate kostet schon Kraft und sind eine Belastung.
    Kalli Wehner: Vier Wochen wären okay, aber neun Monate kostet schon Kraft und sind eine Belastung. Foto: Markus Büttner

    "Kalli" Wehner ist mit seinem ‚Gasthof am Markt‘ besonders intensiv von den Baumaßnahmen betroffen, weil derzeit die Straße vor seiner Eingangstür saniert und die Storchengasse, die für seine An- und Auslieferungen genutzt wird, jetzt schon gesperrt und im nächsten Bauabschnitt aufgerissen wird. "Jede Baustelle ist eine Einschränkung. Da geht man nicht unbedingt gerne zum Essen. Deswegen findet die Außenbewirtung derzeit gar nicht statt." Das größere Problem, neben dem Lärm, sei aktuell die Anfahrt für die Übernachtungen. Spontangäste und Radfahrer, die sonst nach einem Zimmer fragen, kämen nicht vorbei.

    Dreimal pro Woche wird Wehner von Groß-LKW beliefert. Derzeit müssen diese von der Bauerngasse rückwärts die Straße hochstoßen, dennoch funktioniere die Anlieferung noch über Umwege und mit Mehraufwand. Für den Übergangszeitraum, während das Pflaster am Marktplatz noch aushärtet und die Bauarbeiten in der Storchengasse schon beginnen, hofft er inständig auf einen kleinen Gang, dass zumindest Platz für einen Hubwagen bleibe. "Wir sind halt hier am Eck und es muss ja auch gemacht werden. Deshalb habe ich Verständnis für die Baustelle. Aber die lange Dauer ist schon ein Wahnsinn für uns. Vier Wochen wären okay, aber neun Monate kostet schon Kraft und sind eine Zusatzbelastung."

    Bernd Titius: "Die Menschen lassen sich durch die Baustelle nicht am Einkaufen hindern

    Bernd Titius lobt er das Verständnis der Geschäftstreibenden und deren Kreativität.
    Bernd Titius lobt er das Verständnis der Geschäftstreibenden und deren Kreativität. Foto: Silvia Gralla

    Bernd Titius, Geschäftsführer der 'Pecht Shoppingwelt' in der Siemensstraße, ist auch mit einem Damenmoden-Geschäft am Marktplatz vertreten. "Die Menschen lassen sich durch die Baustelle nicht am Einkaufen hindern, parken im Parkhaus und kommen trotzdem in die Innenstadt." Als Vorsitzender des Vereins Stadtmarketing NES lobt er das Verständnis der Geschäftstreibenden und deren Kreativität. "Auch wenn es nicht ideal für die Geschäfte am Marktplatz ist, ist die Baustelle mit Nahwärmeanschluss und Glasfaserausbau eine gute, sinnvolle und notwendige Investition in die Zukunft."

    Magdalena Herde nimmts mit Humor und setzt Achtsamkeits-Bücher 

    Magdalena Herde, Buchhandlung Rupprecht: "Gleich zu Beginn der Bauarbeiten haben wir eine Ecke mit verschiedenen Bilderbüchern zum Thema Baustellen und Fahrzeuge aufgestellt."
    Magdalena Herde, Buchhandlung Rupprecht: "Gleich zu Beginn der Bauarbeiten haben wir eine Ecke mit verschiedenen Bilderbüchern zum Thema Baustellen und Fahrzeuge aufgestellt." Foto: Markus Büttner

    Ob sich durch die Baustelle vor der Haustüre die Umsätze bei der Buchhandlung Rupprecht verändern, lasse sich derzeit noch nicht genau sagen. "Das Ostergeschäft in den nächsten Wochen ist mit Büchern und Präsenten das kleine Weihnachtsgeschäft und das zweitwichtigste im ganzen Jahr für unsere Branche. Erst danach lassen sich Vergleiche zu den Vorjahren ziehen", sagt Rupprecht-Filialleiterin Magdalena Herde.

    Lediglich die Telefonate seien, aufgrund des Lärms, schwieriger zu führen als in normalen Zeiten. Dennoch klagt sie nicht. "Es hilft ja nichts und die Baustelle muss ja irgendwann gemacht werden. Staub und Schmutz halten sich für uns in Grenzen und ich finde es gut, dass für den verkaufsoffenen Sonntag die Fußgängerbrücken extra verbreitert wurden. Es geht schon."

    Trotz Lärm und Dreck macht sie mit ihrer Belegschaft aus der Not eine Tugend und nimmt die Situation mit Humor: "Gleich zu Beginn der Bauarbeiten haben wir eine Ecke mit verschiedenen Bilderbüchern zum Thema Baustellen und Fahrzeuge aufgestellt. Und wenn uns als Team die Baustelle zu laut wird, dann haben wir ja genügend Achtsamkeits-Bücher und Ratgeber in unseren Regalen", sagt Herde mit einem Schmunzeln.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden