Jetzt ist es amtlich: Johannes Büttner, am Landratsamt Bad Kissingen Wahlleiter für den Wahlkreis 247, hat acht Kandidierende für die Bundestagswahl am 23. Februar bestätigt. Der Wahlkreis umfasst die Landkreise Rhön-Grabfeld, Bad Kissingen und Haßberge. Seit seiner Gründung im Jahre 1949 stellte bei jeder Bundestagswahl die CSU den Wahlkreissieger.

Erstaunlich ist die Kontinuität der wenigen Wahlkreissieger in den vergangenen 75 Jahren. Lediglich vier Abgeordnete der CSU finden sich an der Spitze des Wahlkreises Bad Kissingen: ab 1949 Gustav Fuchs und ab 1961 Alex Hösl. Von 1980 bis 2009 vertrat Eduard Lintner den Wahlkreis und seitdem ist es Dorothee Bär.
Wer tritt diesmal im Wahlkreis 247 zur Bundestagswahl an? Und welche Parteien stellen diesmal keinen Kandidaten?
1. Dorothee Bär (CSU): Die Favoritin für den Wahlkreis-Sieg

Auch bei der kommenden Bundestagswahl geht Dorothee Bär aus Ebelsbach als Direktkandidatin in ihrem Wahlkreis an den Start. Die 46-Jährige gehört seit 2002 dem Deutschen Bundestag an und ist seit Dezember 2021 eine der stellvertretenden Vorsitzenden der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Alles andere als ein weiterer Sieg der CSU durch Dorothee Bär wäre eine große Überraschung im nördlichsten bayerischen Wahlkreis. Bereits Ende Juli haben die drei Kreisverbände Dorothee Bär erneut als CSU-Kandidatin nominiert. Mit 100 Prozent der abgegebenen Stimmen, wie der CSU-Kreisvorsitzende Christof Herbert mitteilte.

2. Sabine Dittmar (SPD): Auf der Landesliste auf einem aussichtsreichen Platz 6

Für die SPD wurde erneut Sabine Dittmar aus Maßbach als Direktkandidatin gewählt. Seit 2013 ist Sabine Dittmar Mitglied des Deutschen Bundestages. Die 60-jährige Ärztin aus Maßbach ist aktuell parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Gesundheit. Beim SPD-Landesparteitag in Bamberg nominierten die Delegierten Dittmar für den Listenplatz sechs der Landesliste. Damit hat sie gute Chancen, wieder in den Bundestag gewählt zu werden.

3. Frank Helmerich (Freie Wähler): Hoffnungsträger der unterfränkischen Freien Wähler

Bei der Bundestagswahl 2021 trat Frank Helmerich aus Bad Königshofen für die Freien Wähler im Wahlkreis Bad Kissingen an. Und auch 2025 ist der 47-jährige Gymnasiallehrer der Direktkandidat der Freien Wähler für die Bundestagswahl. Bei der letzten Landtagswahl hatte der Bad Königshöfer Stadtrat und Kreisrat nur knapp den Einzug ins Maximilianeum verpasst.

4. Christian Ruser (Bündnis 90/Die Grünen): Der Nachfolger für Manuela Rottmann

Nach dem Rückzug von Manuela Rottmann, die zur Bundesschatzmeisterin von Bündnis 90/Die Grünen gewählt wurde und deshalb ihr Bundestagsmandat niederlegte, musste ein Nachfolger als Direktkandidat für den Wahlkreis Bad Kissingen gefunden werden. Es ist Christian Ruser aus Knetzgau im Landkreis Haßberge. Er ist 43 Jahre alt und arbeitet für die Volkshochschule.

5. Karl Graf Stauffenberg (FDP): Kämpfer gegen Extremismus in jeder Form

Um das Direktmandat für die FDP kämpft wie schon 2021 Karl Graf Stauffenberg aus Irmelshausen. Der 54-jährige Unternehmer und Politiker kämpft insbesondere bei der Jugend um politisches Engagement und gegen die extremistischen Strömungen dieser Zeit. Der Enkel des Hitler-Attentäters Stauffenberg ist auch Kreisrat für seine Partei in Rhön-Grabfeld.

6. Michaela Reinhard (ÖDP): Ein zweiter Anlauf für die Kleinpartei

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) schickt, wie schon 2021, Michaela Reinhard aus Bad Kissingen in die Wahl um das Direktmandat im Wahlkreis. Die 50-jährige Gymnasiallehrerin ist auch die Kreisvorsitzende der ÖDP.

7. Florian Beck (Die Linke): Nach Bezirks- und Landtagswahl geht nun der Blick nach Berlin

Florian Beck ist der Direktkandidat, den "Die Linke" ins Rennen schickt. Beck ist 40 Jahre alt und lebt in Münnerstadt. Seit 2017 ist er politisch für "Die Linke" engagiert. 2018 war Beck für die Partei zur Landtagswahl angetreten, 2023 zur Bezirkswahl.

8. Michael Kaiser (Bündnis Deutschland): Er probiert es nochmal – diesmal mit einer Partei

Schon zur Bundestagswahl 2021 war Michael Kaiser angetreten, damals als einziger parteiloser Kandidat im Wahlkreis. Jetzt kandidiert er wieder, diesmal jedoch als Direktkandidat der rechtskonservativen Kleinpartei "Bündnis Deutschland". Der 35-Jährige ist technischer Assistent für Informatik und lebt im Rauhenebracher Ortsteil Koppenwind (Landkreis Haßberge).

9. Christopher Klunker (AfD): Der 34-Jährige hat die Meldefrist verpasst

Die Alternative für Deutschland (AfD) wollte Christopher Klunker aus Frammersbach, Vorsitzender des Kreisverbandes Main-Spessart, ins Rennen um das Direktmandat schicken. Doch daraus wurde nichts: Die Partei hatte es offenbar versäumt, den Kandidaten rechtzeitig beim Kreiswahlleiter anzumelden. Beim Landeswahlausschuss in München ist seitens der AfD keine Beschwerde eingegangen.
10. Oliver Heß (Bayernpartei): Der 31-Jährige hat seine Kandidatur mittlerweile zurückgezogen

Im Juli 2024 wurde Oliver Heß mit großer Mehrheit das Vertrauen ausgesprochen, die Bayernpartei in den Wahlkampf zur Bundestagswahl zu leiten. Seinen Erstwohnsitz hat der 31-jährige Heß in Markt Einersheim bei Kitzingen, wo er auch seinen Arbeitsplatz hat. Anfang Januar 2025 gab die Partei dann bekannt, dass Oliver Heß seine Kandidatur aus persönlichen Gründen zurückgezogen hat.
Wo Namen fehlen oder keine Kandidaten aufgestellt wurden
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat erst Mitte November einen Landesverband in Bayern gegründet. Einen Direktkandidaten oder eine Direktkandidatin gibt es im Wahlkreis Bad Kissingen aber nicht. Auch nicht bei der Partei Volt, die bei der Europawahl in Bayern ein beachtenswertes Ergebnis erzielte. Direktkandidaten der Partei gibt es zwar in Unterfranken, nicht aber im Wahlkreis Bad Kissingen.
Keinen Direktkandidaten und keine Direktkandidatin hat "Die Partei" im Wahlkreis Bad Kissingen für die Bundestagswahl 2025 gewählt. Bei der letzten Wahl 2021 war "Die Partei" noch mit Sonja Johannes angetreten. Auch die Partei "Die Basis" stellt diesmal keinen Anwärter, 2021 war Marco Garnache zur Bundestagswahl angetreten.
Der Kreiswahlvorschlag der Partei der Humanisten (PdH) wurde vom Kreiswahlausschuss zurückgewiesen, da er Mängel aufwies. "Unter anderem wurde die gesetzlich geforderte Anzahl von 200 Unterstützungsunterschriften nicht erbracht. Das führte zur Nichtzulassung" hieß es zur Begründung.