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Wargolshausen: Wargolshäuser Dorfladen: Menninger schließt, Bürger schimpfen

Wargolshausen

Wargolshäuser Dorfladen: Menninger schließt, Bürger schimpfen

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    Ärger um den Dorfladen von Wargolshausen: Bürgermeister Georg Menninger hat ihn wegen eines Krankheitsfalles schließen lassen. Der Unmut bei den Dorfbewohnern ist groß.
    Ärger um den Dorfladen von Wargolshausen: Bürgermeister Georg Menninger hat ihn wegen eines Krankheitsfalles schließen lassen. Der Unmut bei den Dorfbewohnern ist groß. Foto: Eckhard Heise

    Seit zehn Jahren hat Wargolshausen einen Dorfladen – erst unter privater Regie, dann übernahm vor gut drei Jahren die Gemeinde die Verantwortung. Nun schloss der Bürgermeister mit Hinweis auf einen Krankheitsfall die Einrichtung – obwohl Personal zur Verfügung gestanden hätte.  Das berichten zwei Insider, die namentlich nicht genannt werden wollten. Nun wird im Dorf befürchtet, dass die Schließung auf Dauer ist.

    Die Annahme gründet sich vor allem auf die knappe Personalsituation. Der Dorfladen in Wargolshausen wird wirtschaftlich federführend vom Dorfladen in Hollstadt geleitet. Innerhalb von acht Wochen hatten, offensichtlich nach Auseinandersetzungen mit dem Bürgermeister, gleich zwei Kräfte in der Einrichtung von Wargolshausen gekündigt. Die entstandene Lücke schlossen Mitarbeiterinnen aus Hollstadt dadurch, dass in beiden Läden die Öffnungszeiten reduziert wurden.

    Schließung trifft vor allem ältere Bürger

    Vergangene Woche fiel durch Krankheit eine Kraft in Hollstadt aus, wodurch sich das Gemeindeoberhaupt zu einer weiteren Kürzung der Öffnungszeit in Hollstadt und der Schließung in Wargolshausen veranlasst sah. Seitdem rumort es in der Bevölkerung von Wargolshausen gewaltig.

    Ohne Absprache mit dem Personal lässt Bürgermeister Georg Menninger den Dorfladen von Wargolshausen schließen und zieht damit den Ärger der Bevölkerung auf sich.
    Ohne Absprache mit dem Personal lässt Bürgermeister Georg Menninger den Dorfladen von Wargolshausen schließen und zieht damit den Ärger der Bevölkerung auf sich. Foto: Eckhard Heise

    Barbara Büttner ist "erschüttert" von der Schließung. Die Wargolshäuserin hat nach eigenen Angaben samstags stets einen größeren Vorrat an Backwaren eingekauft, der bis in die folgende Woche reichte. Nun müsse sie extra in ein Nachbardorf fahren. Silke Härter-Müller denkt vor allem an den älteren Teil der Bevölkerung, der nicht so mobil ist wie sie selbst. Für sie sei das Einkaufen unproblematisch, da sie viel unterwegs ist, "aber für Leute, die nicht so mobil sind, wird die eigene Versorgung nun schwierig".

    Schließung über Whatsapp mitgeteilt

    Das Ereignis habe sich schon in der Vergangenheit auf mehrfache Weise angekündigt, bestätigt Anja Gans, eine der beiden Teilzeitkräfte, die im Sommer gekündigt hatten. Schon immer habe es Auseinandersetzungen mit dem Bürgermeister gegeben, die sich vor allem um die Arbeitszeiten drehten. Dabei seien Rüstzeiten für den Laden willkürlich festgelegt worden, die nicht einzuhalten gewesen seien. Zuletzt seien Überstunden nicht bezahlt worden, was letztendlich dazu geführt habe, dass sie kündigte.

    Sie bedauert, dass der Bürgermeister nicht einmal versucht habe, in der aktuellen Situation für den Laden in Wargolshausen eine Lösung zu finden. Es hätte durchaus Möglichkeiten gegeben, weil noch zwei Mitarbeiterinnen zumindest mit einigen Wochenstunden zur Verfügung gestanden hätten. Stattdessen habe das Ortsoberhaupt über Whatsapp die Verkäuferin ohne Rücksprache über die Schließung informiert.

    Was sagt der Bürgermeister?

    Für Ansgar Büttner, Vorsitzender der Wargolshäuser Vereinsgemeinschaft, ist der Vorgang äußerst bedauerlich, vor allem weil er auch wirtschaftliche Gründe für die Vorgehensweise des Ortsoberhaupts vermutet, die er selbst für unbedeutend hält. Büttner denkt ebenfalls an die älteren Mitbürger, für die der Laden auch die Möglichkeit für soziale Kontakte darstellte. "Normalerweise müssten wir das selbst in die Hand nehmen, um den Laden wieder zum Laufen zu bringen", erinnert Büttner an die zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten der Dorfbevölkerung, mit denen Projekte umgesetzt worden sind.

    Georg Menninger hofft hingegen auf eine Wiedereröffnung. Bei der Personalsuche gebe es Gespräche, äußert das Ortsoberhaupt gegenüber dieser Zeitung. Vehement weist er eigene Fehler zurück, vielmehr sei er von Mitarbeiterinnen des Ladens und aus dem Umfeld angegangen worden, "ich müsste eigentlich beleidigt sein". Letztendlich stellt er fest, dass "der Betrieb von zwei Läden mit dem vorhandenen Personal nicht machbar ist". Die weitere Zukunft hänge ganz vom Erfolg der Personalsuche ab.

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