Wohl kaum ein Jahr in der jüngeren Geschichte ist zum Start mit so viel Ungewissheit beladen wie 2021. Wird die nun schon fast ein Jahr andauernde Corona-Pandemie soweit zurückgedrängt, dass ein einigermaßen normales Leben wieder möglich sein wird? Und wann wird das soweit sein? Fragen, die nicht nur jeden einzelnen beschäftigten, sondern natürlich auch Vereine, Organisationen und die Kommunalpolitik. Noch völlig offen ist etwa, ob der Kunsthandwerkermarkt im September nach der Corona-Pause im vergangenen Jahr heuer stattfinden kann. "Wir warten noch mit der Entscheidung", erklärt Bürgermeister Thomas Helbling im Gespräch mit dieser Redaktion. Früher wurden die Händler und Marktbeschicker schon im Dezember des Vorjahres angeschrieben.
Unklar ist auch, wie die 70 Jahre währende Städtepartnerschaft mit dem texanischen Arlington begangen werden soll. Zwar liegt eine Einladung aus den USA vor, Helbling kann sich aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vorstellen, mit einer Abordnung über den großen Teich zu fliegen. Alternativ sei die Rede von einer digitalen Feier.
Verlässliche Zahlen erst zu den Haushaltsberatungen im März
Auch was die Umsetzung großer Projekte betrifft, an denen die Stadt zumindest beteiligt ist, herrscht noch große Unsicherheit im Rathaus. Vor allem weil, wie Helbling deutlich macht, noch keine belastbaren Informationen zu den verfügbaren finanziellen Mitteln vorliegen. Verlässliche Zahlen erwartet der Bürgermeister erst im März zu den Haushaltsberatungen. Mehr als einmal beschäftigen wird die Stadt auch in diesem Jahr die Grundschule.

Das jetzt nach drei Jahren Planungszeit an den Kosten gescheiterte Vorhaben für einen Neubau schmerzt Helbling sehr. Aber 16 Millionen für die Grundschule und Turnhalle sowie noch mal zwei Millionen für die Sanierung und den barrierefreien Umbau des Hortes sind trotz der Zusage von Zuschüssen für die Stadt nicht zu finanzieren. Zumal ja auch noch für die anstehende Sanierung der Mittelschule nach Helblings Worten mindestens mit einem einstelligen hohen Millionenbetrag zu rechnen ist. Vielleicht bringt ja das demnächst anstehende Gespräch mit dem Landrat und dem Schulamt einen Schritt hin zu einer alternativen Lösung.

Der nächste dicke Brocken trägt die Aufschrift "Wasserversorgung im Grabfeld." Doch der ist so groß, dass sich die kleinen Wasserversorger vor Ort unweigerlich daran verschlucken würden. Mehrere Briefe, in denen auf die Dringlichkeit der Angelegenheit wegen der großen Trockenheit im Grabfeld hingewiesen wird, wurden voriges Jahr von Bad Königshofen nach München geschickt. Jetzt liegt die Sache beim Landesamt für Umwelt in Hof. Dort soll, soweit Helbling informiert ist, zunächst eine Gesamtbetrachtung der Wasserversorgung in Bayern in Angriff genommen werden, wobei ein besonderes Augenmerk auf Nordbayern und speziell auf Unterfranken liegt.
Investor rechnet mit baldigem Baubeginn für die beiden neuen Märkte
Mit einem weiteren großen Projekt hat die Stadt jetzt erst einmal wenig zu tun, nachdem der Verkauf einer gut 4000 Quadratmeter großen Fläche auf dem ehemaligen Krankenhausareal für den Bau des neuen Finanzamtes bereits unter Dach und Fach ist. Dazu ist vor kurzem ein eigener Bericht erschienen. Mit Fortschritten ist in diesem Jahr auf alle Fälle beim Bau des Rewe-Marktes und des Müller-Marktes auf einem Teil der Fläche der ehemaligen Büttner-Bräu zu rechnen, nachdem die Baugenehmigungen jetzt vorliegen.

Investor Bernd Zehner zeigte sich im Gespräch mit dieser Redaktion sehr zufrieden, dass der Abriss der Brauereigebäude Ende vergangenen Jahres so reibungslos vonstatten gegangen sind. Bevor mit dem Bau begonnen werden könne, müssten aber erst vorbereitende Arbeiten abgeschlossen sein. Die Lagerhalle und die Garagen auf dem nördlichen Teil des Baufeldes sollen zunächst noch stehen bleiben, weil dort zu einem späteren Zeitpunkt die vorgesehene Wohnbebauung umgesetzt werden soll.