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Großbardorf: Weiter geht's: Die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld wird noch einmal vier Jahre gefördert, aber mit weniger Geld

Großbardorf

Weiter geht's: Die Öko-Modellregion Rhön-Grabfeld wird noch einmal vier Jahre gefördert, aber mit weniger Geld

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    Eines der erfolgreichen Öko-Kleinprojekte der Ökomodellregion Rhön-Grabfeld: die Bio-Brotbox-Aktion. Die 2022 initiierte Aktion (siehe Archivbild) mit regionalem Frühstück für Erstklässler wird 2023 wiederholt und dann bereits 600 Kinder in 15 Grundschulen im Landkreis erreichen.
    Eines der erfolgreichen Öko-Kleinprojekte der Ökomodellregion Rhön-Grabfeld: die Bio-Brotbox-Aktion. Die 2022 initiierte Aktion (siehe Archivbild) mit regionalem Frühstück für Erstklässler wird 2023 wiederholt und dann bereits 600 Kinder in 15 Grundschulen im Landkreis erreichen. Foto: Archivfoto Julia Bardroff

    Die Öko-Modellregion des Landkreises Rhön-Grabfeld startet noch einmal durch: Nach der Förderphase von acht Jahren stimmte nach der Präsentation des weiterführenden Konzepts die zuständige Jury einer Verlängerung um weitere vier Jahre zu. Die erfolgreiche Arbeit kann also mit der Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und der Zustimmung des Kreistags fortgesetzt werden.

    Viele Akteure sind beteiligt an der Ausgestaltung und Finanzierung der Öko-Modellregion, darunter (vorn von links) Thomas Fischer (Sprecher Streutalallianz), Bernd Fischer (Umweltbildungsstätte Oberelsbach), Sarah Flach (Bauernverband), Ursula Schneider (Regionalmanagement), Angela Schaßberger (Biobäuerin), Dr. Maike Hamacher (Projektmanagerin Ökomodellregion), Paul Schaßberger (Biobauer), Julia Gerstberger (Amt für Ländliche Entwicklung), (dahinter von links) Stefan Fella (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt), Klaus Zimmer (Biolandwirt), Thomas Habermann (Landrat), Hans Schöneberg (Ziegenzucht/BioLandwirt) und Martin Müller (Bund Naturschutz).
    Viele Akteure sind beteiligt an der Ausgestaltung und Finanzierung der Öko-Modellregion, darunter (vorn von links) Thomas Fischer (Sprecher Streutalallianz), Bernd Fischer (Umweltbildungsstätte Oberelsbach), Sarah Flach (Bauernverband), Ursula Schneider (Regionalmanagement), Angela Schaßberger (Biobäuerin), Dr. Maike Hamacher (Projektmanagerin Ökomodellregion), Paul Schaßberger (Biobauer), Julia Gerstberger (Amt für Ländliche Entwicklung), (dahinter von links) Stefan Fella (Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bad Neustadt), Klaus Zimmer (Biolandwirt), Thomas Habermann (Landrat), Hans Schöneberg (Ziegenzucht/BioLandwirt) und Martin Müller (Bund Naturschutz). Foto: Regina Vossenkaul

    Auf dem Hof der Familie Schaßberger in Großbardorf trafen sich viele Akteure, die an dem Projekt beteiligt sind. Projektmanagerin Dr. Maike Hamacher begrüßte Geldgeber, Aktive und Unterstützer und wies darauf hin, dass die Förderung ihrer Vollzeitstelle einst 60 Prozent (in 2021), dann 40 Prozent (in 2022) und zuletzt in 2023 noch 20 Prozent betrug. In den kommenden vier Jahren ist die Förderung komplett bei 20 Prozent angesetzt (gedeckelt auf 20.000 Euro pro Jahr), dazu kommen Sachkosten in Höhe von maximal 1300 Euro. Die restlichen Kosten trägt der Landkreis Rhön-Grabfeld.

    2022 waren sieben Öko-Kleinprojekte in Rhön-Grabfeld gefördert

    Die staatlich anerkannte Öko-Modellregion profitiert von der Nutzung der Fördermöglichkeiten durch den Öko-Verfügungsrahmen mit einem Volumen von 50.000 Euro pro Jahr. 2022 konnten dadurch 15 Öko-Kleinprojekte gefördert werden, darunter sieben in Rhön-Grabfeld, unter anderem "Schmitt’s Biohof-Lädle" in Großbardorf, eine Gemüsewaschanlage der Löwenhain GmbH, eine Bio-Verkaufshütte der Direktvermarktung Schmitt GbR und zuletzt, in diesem Jahr, eine Fallzahlanalysestation für Dinkel beim Gastgeber, der Familie Schaßberger.

    Paul Schaßberger führte die Fallzahlanalysestation vor, mit der die Qualität des Dinkels bestimmt wird.
    Paul Schaßberger führte die Fallzahlanalysestation vor, mit der die Qualität des Dinkels bestimmt wird. Foto: Regina Vossenkaul

    Dass sie weitermachen darf, freut Maike Hamacher besonders, denn sie fühle sich hier sehr wohl, wie sie bekundete und es konnte schon vieles erreicht werden in Bezug auf den Öko-Anbau und die Vermarktung. Zu den bisherigen Erfolgen gehören die Steigerung der Ökoflächen im Landkreis (2012 bis 2022) von 8,5 auf 20,4 Prozent und die Anzahl der Öko-Betriebe von 6,3 auf 15,3 Prozent. Das länderübergreifende Projekt BioHeumilch Rhön Vogelsberg entstand, die Verbrauchermesse "BioRegio Rhön" wird in zweijährigen Turnus veranstaltet, eine Bio-Brotbox-Aktion mit regionalem Frühstück für Erstklässler erreicht 2023 bereits 600 Kinder in 15 Grundschulen, um nur einiges zu nennen.

    Ziel für die nächsten vier Jahre: Öko-Anbaufläche auf 30 Prozent in Rhön-Grabfeld steigern

    Ziel ist, die Öko-Anbaufläche im Landkreis auf 30 Prozent bis 2030 zu steigern, was im Hinblick auf die Klimakrise mit allen negativen Folgen sehr wichtig wäre. Dem Humusaufbau mit seinen positiven Auswirkungen auf den Wasserhaushalt kommt besondere Bedeutung zu, alternative Kulturen sollen ausprobiert werden. Ein Schwerpunkt werde auch die Verarbeitung von Bio-Produkten im Handwerk sein und weiterhin Informationen, Bildung und der Ausbau der Vermarktung, informierte Hamacher.

    Landrat Thomas Habermann bedankte sich für die Gastfreundschaft bei der Familie Schaßberger und besonders bei Projektmanagerin Maike Hamacher und Ursula Schneider vom Regionalmanagement, beide machen ihren Job mit Begeisterung. Auch wenn die Förderung des Staates ab nächstem Jahr zurückgeht und der Landkreis die verbleibenden Kosten tragen muss – "das ist es uns wert", so der Landrat. Der Landkreis habe noch Strukturen, die andere gern hätten. Er wies auf die gute Zusammenarbeit von Bund Naturschutz und BBV hin, hier sei der Landkreis eine Vorzeigeregion.

    Paul Schaßberger stellte seinen Betrieb vor, dort wachsen auf 170 Hektar Ackerland überwiegend Dinkel, Weizen, Klee zur Vermehrung, Sonnenblumen, Zuckerrüben und Kürbisse. 2009 wurde der Betrieb auf biologische Landwirtschaft umgestellt. Mit Unterstützung der Kleinprojekte-Förderung hat er ein Gerät zur Qualitätsanalyse des Dinkels angeschafft, damit entfallen zeitraubende Fahrten zu den Analysestationen. Die Anwendung der Fallzahlanalysestation führte Paul Schaßberger anhand von drei Beispielen an verschiedenen Dinkelqualitäten vor. 

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