"Gott hat Taiwan reich gesegnet, das feiern wir mit den Frauen in Taiwan und allen, die sich heute rund um den Globus zu diesem Gottesdienst versammeln". So lautete ein Gebetsruf im Gottesdienst zum Weltgebetstag in Eußenhausen, den Frauen aus der Kirchengemeinde St. Bartholomäus gestalteten.
Der Mittelgang des Gotteshauses war mit einem blauen Tuch ausgelegt, auf dem verschiedene Gegenstände mit Bezug zum Weltgebetstag abgelegt waren. Musikalisch begleitet wurde die Andacht durch eine Flötengruppe um Margot Karlein. Mit dem Wort "Ping an" wünschen sich die Menschen in Taiwan Frieden, diesen Frieden wünschten sich alle gegenseitig. Zu hören waren dann Dankesbriefe der Schwestern in Taiwan an Frauen, deren Glaube sie bewegt hat. Es waren Zeugnisse eines lebendigen Glaubens.
Der Weltgebetstag ist die größte und älteste ökumenische Frauenbewegung, heißt es in einem Flyer. "Jedes Jahr lassen wir uns begeistern von den Stärken der beteiligten Frauen, nehmen Anteil an ihren Sorgen und finden Ermutigung im Glauben. Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können". Auf dem Weg dorthin brauche es Zeichen der Liebe, des Friedens und der Versöhnung. Eines dieser Zeichen sei die Kollekte, mit der weltweit über 100 Partnerorganisationen unterstützt würden, die Frauen und Kinder stärken.
Nach dem Gottesdienst waren die Besucherinnen noch in die alte Schule eingeladen, wo rührige Frauen ein großes Buffet mit landestypischen Speisen vorbereitet hatten. Margot Karlein gab dabei mit einer Reihe von Dias einen kleinen Einblick in das Land Taiwan.
Der Inselstaat liegt zwischen Japan und den Philippinen vor dem chinesischen Festland und besteht aus einer Hauptinsel und über 100 weiteren Inseln. Rund 23 Millionen Menschen leben dort. Die riesige Volksrepublik China mit einer Bevölkerung von 1,4 Milliarden beansprucht die Inseln als eine ihrer Provinzen. 1971 erklärten die Vereinten Nationen die Volksrepublik China zur einzig legitimen Vertretung Chinas. Deshalb haben heute die meisten Staaten keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan – auch nicht die USA und Deutschland – aus Angst um die wichtigen Handelsbeziehungen mit der Volksrepublik.
Von: Brigitte Gbureck, für die Pfarrgemeinde Eußenhausen
