Blonde Locken, schrille Kleidung und immer einen flotten Spruch auf den Lippen: So kennt man Thomas Gottschalk. Zum letzten Mal moderierte der bekannte Showmaster die Kult-Show "Wetten, dass...?". Matthias George aus Dürrnhof kann sich besonders gut in die Wettkandidatinnen und -kandidaten hineinversetzen, denn 2009 nahm er selbst an der Show teil.
14 Jahre ist es inzwischen her, dass George mit dem Ziel, trotz 100 Zentimetern Bauchumfang durch einen Schwimmreifen mit nur 23 Zentimetern Durchmesser zu springen, in der Sendung antrat. Doch der Dürrnhöfer erinnert sich auf Nachfrage dieser Redaktion noch heute an das Ereignis, das er zusammen mit seinem Freund Gerd Jäger, dem heutigen Bürgermeister von Großeibstadt, erlebte.
Bis zur Wette übte Matthias George aus Dürrnhof viel
"Die Idee zu der Wette entstand im gemeinsamen Türkei-Urlaub. Immer wieder sprangen unsere Kinder durch schmale Reifen, das wollte ich auch unbedingt einmal probieren", so George. "'Wenn der Reifen dabei kaputt geht, kaufen wir einen neuen', haben wir zu den Kindern gesagt", erinnert sich Gerd Jäger.
Noch während des Urlaubs in der Türkei, zu dem die Rhön-Grabfelder mit mehreren Familien und insgesamt rund 20 Personen angereist waren, wurde geübt. "Sehr zur Freude der anderen Hotelgäste", denn gerade am Anfang müsse alles sehr tollpatschig ausgesehen haben. Irgendwann klappt es mit dem Sprung durch den 23-Zentimeter-Reifen.
Gerd Jäger schickte ein Video an das ZDF. Der Sender lud die beiden in die Zentrale nach Mainz ein, wo extra ein Pool aufgebaut war, in dem das Duo die Wette vorstellte. Sie wurde in die Vorschlagsliste aufgenommen, Thomas Gottschalk persönlich wählte sie für die Show auf Mallorca aus.
Wie Thomas Gottschalk Matthias George und Gerd Jäger beruhigte
"Natürlich war ich nervös. Wer ist das nicht bei einem Millionenpublikum? Auch in der Zeit vorher hatte ich einige unruhige Nächte", erinnert sich Matthias George. Auch Gerd Jäger hat noch die Nervosität von damals in Erinnerung: "Ja, ich war aufgeregt, aber Matthias war natürlich noch nervöser".
Zum Glück sei Thomas Gottschalk sehr locker gewesen. Er habe zwar nur kurz Zeit für ein Gespräch gehabt, aber man habe normal ihm reden können, arrogant sei er nicht gewesen, so Jäger. "Er hat uns gesagt, dass wir keine Angst haben müssen. 'Ich kann jeden Fehler überspielen', meinte er", erinnert sich Matthias George.
Ein Zuschauer von "Wetten, dass...?" blieb im Reifen stecken
Die Atmosphäre bei der Show sei "gigantisch" gewesen, so Gerd Jäger. "Otto Waalkes war auch da und heizte das Publikum an. Immer wieder gab es La-Ola-Wellen, das war sehr ergreifend. Vor allem, weil unsere Familien auch dabei waren. Sie hatten Freikarten vom ZDF bekommen."
Schauspieler und Bodybuilder Ralf Möller wollte laut Gerd Jäger ebenfalls sein Glück mit dem Reifen probieren, ließ es dann aber doch bleiben. Ein Zuschauer traute sich, blieb allerdings stecken. Matthias George schaffte es wie gewettet durch den Reifen, ohne ihn zu berühren. Wohl auch, weil sein Kumpel Gerd Jäger den Reifen vorher mit Öl eingerieben hatte: "Dann flutscht der Körper besser durch".
Der Wettsieg von Jäger und George wurde mit viel Jubel belohnt. Beide denken noch immer gerne an das Ereignis zurück und sind Fans von "Wetten, dass...?". "Ich habe die Sendung schon als Kleinkind mit meinen Eltern gesehen und dann auch als Erwachsener immer wieder mitverfolgt", so Jäger.
Er konnte die letzte Gottschalk-Folge aufgrund eines Termins am Samstagabend zwar nicht am Fernseher verfolgen. Matthias George wollte aber zusehen: "Ich werde auf jeden Fall einschalten und mich dabei auch wieder an meine eigene Wette erinnern".